Begegnung mit der Supernova

Mittwoch, Dezember 29, 2010

Ich weiß nicht woran es liegt, aber hier im Norden bin ich ständig müde. Liegt es an der Luftveränderung, oder gar am koffeinfreien Kaffee, der bei den Schwiegereltern gereicht wird? Daher habe ich mich heute Mittag hingelegt, um etwas zu lesen, bin aber nicht weit gekommen…

Um 15:30 bin ich hochgeschreckt, Mensch Du willst doch noch laufen…

Nach meinem Weihnachtslauf am 24. und einer Tempoeinheit am 26., stand wieder ein längerer Lauf von ca. 18 km auf dem Programm. Da ich den Lauf mit angezogener Handbremse bestreiten wollte, habe ich mich warm eingepackt. (habe ich bereits erwähnt, dass ich nicht gerne friere?) Da es schon spät war,  habe ich mich auch noch ein bisschen mit  Reflektor-Armbändern und Gürtel dekoriert, sowie mit einem Blink-Armband. Ich sah aus wie ein blinkender Wattwurm, OK, bei vier Schichten war ich eher eine Watt-Wurst.

Um 16 Uhr,  ging es dann los, ich hatte mich diesmal genau informiert, damit ich mich nicht wieder verlaufe. Soweit so gut, die Strecke war diesmal nicht das Problem, sondern die Dunkelheit, die mich dann  sehr schnell verschluckte. Um 17:00 Uhr bei ca. km 10 war es dann schon stockdunkel. Zum Glück hatte ich die Route so gewählt, dass ich ab km 11 nur noch auf dem Radweg von Charlottendorf nach Wardenburg  zurück laufen musste.

Vielleicht hatte ich ja doch eine Schicht zu viel aufgelegt, oder es lag an der ungünstigen Wetterkonstellation, jedenfalls begann ich langsam an zu dampfen. Von meinem Funktionsmützchen stiegen Nebelschwaden auf, und auch aus meinem Kragen dampfte es, wie aus einem Wasserkessel. Das wäre nicht weiter dramatisch, wäre ich kein Brillenträger, fortan beschlug also meine Brille… das ist ein bisschen ungünstig beim Laufen, vor allem wenn es dunkel ist.  Ich experimentierte mit meiner Atmung, machte die Jacke weiter auf, irgendwann habe ich es dann geschafft, dass nur der untere Rand der Brille beschlug.

Der Radweg vor mir war noch Schneebedeckt, nur die wenigen Fußstapfen waren freigeschmolzen. Links die weißen Felder, rechts die Böschung zur Straße, der Weg zog sich wie ein langer weißer Lochstreifen durch die Nacht. So rannte ich durch die Dunkelheit, fast in Trance durch das ständig wiederkehrende Muster des „Lochstreifens“ vor mir. Ab und an wurde ich von einem entgegenkommenden Fahrzeug geblendet. Der Weg verlief an einer Stelle etwa 1,5 Meter unterhalb der Fahrbahn, just als ich diese Passage  passiere, kommt mir ein PKW entgegen, der Wagen ist noch ca. 5 Meter von mir entfernt, da blendet der Sack auf…

X-E-N-O-N

Quelle: Wikipedia

…AArgh!

4 Comments

  1. Christian sagt:

    Schön, dass ich zumindest nicht der einzige bin, der sich ganz extrem über so nette Autofahrer freut. Leider wird man als Läufer ja nicht als Gegenverkehr von Fernlichtfahrern akzeptiert…

    PS: Ein gutes Jahr 2011 wünsche ich dir!

    1. timekiller sagt:

      In dem Fall hat der Fahrer mich wahrscheinlich wirklich nicht gesehen, Schließlich hat man aus so einer SUV-Karre nicht so den Überblick was um einen rum so los ist…

      Dir auch ein gutes Laufjahr.

  2. Christian sagt:

    Probleme lassen sich mit Gegenmassnahmen lösen, laufe ab und an mit der Wilma Stirnlampe von Lupine, bei voller Leistung blenden Autofahrer sofort ab 😉

    Salut

    1. timekiller sagt:

      In der Stadt hatte ich damit auch noch nie Probleme, aber für meinen nächsten Ausflug aufs Land werde ich auf jedenfall aufrüsten, dann wird zurück geblendet…

Schreibe einen Kommentar