Posts by -timekiller-

Die klassischen Laufevents werden ja meist in Runden ausgetragen. Man läuft 5, 10, 21, oder gar 42 Kilometer und kommt doch IMG_7590-w1200wieder dort an, wo man einst losgelaufen ist. Gut, man sagt, die Strecke ist egal, der Weg ist das Ziel, aber unsinnig ist das ja schon so ein bisschen.

Aus technischen und organisatorischen Gründen ist das in vielen Fällen aber auch gar nicht anders realisierbar.

Privat reizen mich die One-Way-Strecken aber mehr. Das macht schon etwas her, wenn man behaupten kann, man ist von München nach Starnberg, oder nach Freising bzw. zum Flughafen gelaufen. Ich finde das hat Charme.

Auf meiner Suche nach geeigneten One-Way-Laufstecken bin ich auf eine interessante Laufveranstaltung gestoßen.

den 3. Schliersee Lauf & Walk

am 25.Mai 2014,

Seit diesem Jahr heißt der Lauf offiziell Sixtus-Lauf, aber das wird der Veranstaltung keinen Abbruch tun, es ist nur etwas verwirrend, da man hinter diesem Namen nicht unbedingt einen schönen Landschaftslauf vermutet.

Im ersten Moment mag man meinen, Schliersee Lauf, klar, da läuft man halt um den See rum, aber falsch, der Sixtus-Lauf hat mehr zu bieten,  denn der Schliersee ist gar nicht so groß. Nach gut 7,5 km ist man da schon wieder rum, bei einem Halbmarathon müsste man da gleich 3mal rum laufen.

IMG_7487-w1200Die Veranstalter haben den Start einfach nach Bayrischzell verlegt. Von dort geht es auf unversiegelten Wegen durch die herrliche Landschaft des Schlierachtal nach Schliersee. Da das Gelände in Bayern nicht ganz flach ist, liegen da auch noch ein paar Höhenmeter rum. Drum lautet die Wertungsklasse für den Halbmarathon dann auch „21,1km KSK Miesbach-Tegernsee Trailrun“. Aber ich denke das mit dem „Trailrunning“ wird sich in Grenzen halten, schließlich starten auf der gleichen Strecke auch die Walker.

Neben der 21km One-Way-Strecke gibt es auch eine 10km und eine 7,5km Runde um den Schliersee.

Bereits am Samstag wird um 9:00 Uhr auf der Halbmarathon Strecke der kulinarische Erlebniswalk angeboten. Während der geführten Wanderung werden entlang der Strecke Schmankerl aus der Region angeboten. Die Verköstigung ist beim kulinarischen Erlebniswalks im Startgeld enthalten.IMG_0449-w1200

Apropos Startgeld. Der Spaß ist nicht ganz billig, wer sich  noch bis 30.4 anmeldet spart jedoch 5 €. Ab Mai kostet der 21,1km Trailrun dann 40€. Aber dafür gibt es dann auch ein Funktionsshirt (die ersten 1000), Chip-Zeitnahme, Streckenverpflegung, Duschen und einen Shuttleservice mit der BOB nach Bayrischzell.

Da ich momentan auf Landschaftsläufe stehe, werde ich mir diesen Lauf nicht entgehen lassen. Ich werde berichten…

Spartan(85)Es gibt ja wenig Laufevents im Olympiapark, bei denen ich nicht teilnehme. Aber bei diesem Event am Wochenende habe ich gekniffen. Laufen stand da auch gar nicht so sehr im Fokus.

Am Wochenende war das Reebok Spartan Race zu Gast im Münchner Olympia Park. Das Spartan Race, ist ein Hindernis-Rennen, vergleichbar mit dem Strongmanrun, wobei aber das Spartan Race, die weltweit größte Hindernis-Laufserie ist. 2014 werden bei weltweit 70 Rennen mit bis zu einer Millionen Teilnehmern gerechnet. Im Olympiapark  feierte nun die Serie, die ursprünglich aus den USA kommt,  seine Deutschland Premiere, und sorgte bei  vielen unbeteiligten Parkbesuchern für anhaltendes Kopfschütteln.

Wenn man nicht vom „Obstacle-Race-Virus“ befallen ist, fällt es schon schwer nachzuvollziehen, SpartanSuper(77)weshalb man sich diese Strapazen freiwillig antun sollte. Da hat man vor 20 Jahren erfolgreich den Militärdienst verweigert, um unter anderem, solchen Schindereien zu entgehen,  und dann klettert man freiwillig zur Freizeitbeschäftigung über Bretterwände, robbt unter Stacheldraht hindurch und wadet im April bis zur Brust durch den Olympiasee.

Und  das soll Spaß machen?

Die 4.000 Spartaner wurden ab 9:00 Uhr alle 15 Minuten in Gruppen von ca. 200 Teilnehmern auf die 7km bzw. 14km lange Strecke geschickt, nicht ohne Sie vor dem Start mit dem Kampfschrei „ARRROOOO, ARRROOOO“ gehörig einzupeitschen und an den Teamspirit zu apellieren, denn es gilt die Hindernisse aus eigener Kraft oder mit Hilfe eines anderen Spartaners zu bezwingen, Hilfe von außen ist nicht erlaubt. In den Startbereich kam nur, wer nach Kontrolle der Startnummer die erste Bretterwand überwunden hatte. Ich wäre schon an dieser ersten Hürde gescheitert. Äußerst erstaunt war ich, daß zu den Spartanern auch sehr viele Kriegerinnen zählten. Das muss also ein Spaß für Männlein und Weiblein sein.

Spartan(300)Spartan(288)

 

 

 

 

 

 

 

Den strahlenden Finisher Gesichtern im Ziel nach zu urteilen, müssen auf der Strecke irgendwo Drogen verteilt worden sein, anders kann ich mir das debile Grinsen auf den Matsch verschmierten Gesichtern kaum erklären.

Also zog ich mit meiner Kamera los um Beweismittel zu sichern.

Aber sehet selbst:

Galerie Sprint  Spartan(279)

 

 

Galerie Super  SpartanSuper(50)

Fazit: Das mit dem Glück ist schon eine komische Sache, je stärker man im Vorfeld gelitten hat, um so glücklicher ist man, wenn es überstanden ist. Und wenn man das dann auch noch freiwillig macht, ist das ein großer Spaß.

–Irgendwie verrückt –

Ich gehe jetzt in den Keller und haue mir mit dem Hammer auf den Daumen und freue mich  wenn der Schmerz nachläßt.

Auf der anderen Seite kann ein Nichtläufer auch nicht nachvollziehen, was daran toll sein soll, wenn man freiwillig 30 km von München nach Starnberg läuft.

– Jedem das seine, oder? –

Das Spartan Race aus Sicht des „Elite Teams“ gibt es  bei Balla-Balla.org zu lesen

 

Donnerstag früh, 8:00 Uhr
Ein Facebook Post meines Lauffreundes Ludwig erregt meine Aufmerksamkeit.

„Heute ein bisserl früher: nachdem ich gestern schon im Rangierbahnhof unterwegs war, aber die Strecke etwas mehr „flow“ braucht bin ich heute wieder unterwegs auf den kleinen Trails im Rangierbahnhof. Wer Zeit und Lust hat, 17:45 ab den den Altglascontainern in der Pasteurstrasse für ca. 1 Stunde.“

Lust?, ja, ich habe Lust, aber 17:45 ist mir unter der Woche einfach zu früh, außerdem hatte ich mir für heute Intervalle verordnet, aber in letzter Zeit laufe ich lieber in Gesellschaft, als strikt nach Trainingsplan.

11:00 Uhr
Der Vormittag entwickelt sich positiv und die Termine sind vor Ihrer Zeit erledigt was bei mir sehr selten vorkommt. Ich schöpfe Hoffnung und sage auf Facebook der Trailrunde zu.

16:00 Uhr
Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, es kommt wie es kommen musste. Bei einem Routinebesuch bei einem Kunden ist ein hartnäckiges Problem aufgetaucht.

17:20 Uhr
Das Problem ist provisorisch behoben, aber ich stelle fest, dass ich für meine Laufverabredung viel zu spät dran bin.

17:25 Uhr
Überstürzt verlasse ich den Kunden. Noch auf dem Weg zur U-Bahn schicke ich Ludwig eine Nachricht:

„Ich schaffe es nicht, bin noch am Marienplatz. Lauf schon mal los, ich komme auch zur Pasteurstr, vielleicht laufen wir uns ja über den Weg, Sorry“.

17:30 Uhr
Das Glück ist mir hold, wie ich auf den Bahnsteig komme fährt gerade meine U-Bahn ein.

17:45 Uhr
Grußlos  stürme ich ins Haus, renne die Treppe hoch, ziehe mich um. Auf der Toilette checke ich schnell die Nachrichten bei Facebook, Ludwig schreibt:

„bin gerade angekommen, warte noch“, „sitze im Auto und muss arbeiten >.<“  IMG_0287

17:50
ich sitze im Auto und quäle mich durch den Feierabendverkehr. Laut Naiv solle ich um 18:05 am Treffpunkt sein. -Arg, 20 Minuten zu spät-, ich hasse es wenn ich zu spät komme. An einer der vielen Ampeln diktiere ich per Siri:

„Bin in 5 Minuten da“.

18:08 Uhr
Der Verkehr hat zu den angekündigten 5 Minuten nochmals 5 Minuten oben drauf gepackt. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ludwig wollte heute früher los, da es für die Trails sonst zu dunkel wird.

18:10 Uhr
Endlich bin ich am Treffpunkt angelangt. Ludwig steht noch im Business Outfit am Auto und telefoniert wild gestikulierend. -das sieht nach Ärger aus-  

18:12 Uhr
Fluchend legt Ludwig auf und begrüßt mich. „Gut, dass Du kommst ich wäre sonst nachhause gefahren, ich hab grad soIMG_4895 ein Ärger…“. Schnell zieht er sich um und wir starten zu unserer Feierabend Runde. Ohne viel Worte rennen wir in den Wald. Ludwig flucht noch leise vor sich hin.  Ansonsten beschränkt sich die Kommunikation hauptsächlich auf Richtungsangaben. Jeder von uns ist noch viel zu sehr mit seinem Tag beschäftigt.  Auf flachen Trampelpfaden geht es im Zickzack durch den Allacher Forst. Die Richtung scheint  erstmal egal zu sein, Hauptsache Laufen abseits der ausgetretenen Wege. Wir legen ein ordentliches Tempo vor, der erste Kilometer wird deutlich unter 5:00 min gelaufen, man könnte meinen wir sind auf der Flucht.

Ludwig navigiert mich irgendwie querfeldein zum Allacher See, dort geht es ins Unterholz, auf einem schmalen Pfad geht es direkt am Ufer entlang um den See. Am Ostende des Sees verlassen wir den Pfad und passieren die Unterführung unter der B304 . Auf der Schotterstraße geht es hoch zum Damm entlang des Moosacher Rangierbahnhofes. Neben dem Weg befindet sich noch ein erhöhter Wall, mit steilen Flanken, auf den Ludwig jetzt zusteuert.

IMG_4897Kann man da laufen? Das ist doch ein Gebüsch? Von unten kaum sichtbar, schlängelt sich durch die Hecke ein schmaler Pfad. Zum Teil muss man sich unter Ästen ducken. Auf dem schmalen Grat geht es gut zwei Kilometer entlang. Der Wall fällt steil Richtung Gleisanlagen ab. Hier sollte man nicht daneben treten. Alle Sinne sind auf das hier und jetzt fokussiert. Der nächste Schritt, der nächste Anstieg, die nächste Wurzel, das nächste Loch, der Atem, der Puls…, sonst ist nichts.
Wir verlassen den Wall und laufen ein kurzes Stück auf der Schotterstraße bis uns wieder ein Dickicht verschluckt. Hier erwarten uns kurze aber knackige Anstiege, schlängelnde Pfade, Wurzeln und Abstiege bis uns der Trial wieder auf einem breiteren Weg ausspuckt. Wir folgen dem Weg hoch in Richtung Gleisdamm. Dort empfängt uns ein prächtiges Farbenspiel, das der Sonnenuntergang an den Himmel Trail-Sunsetgemalt hat. Nach einem Selfie, soviel Zeit muss sein, geht es zurück Richtung Allacher See. Ludwig will aber noch eine optimalere Wegführung ausprobieren und so laufen wir einen steilen Hang hinunter und umrunden auf einem Trampelpfad den nahe gelegenen Campingplatz, um gleich darauf an der Unterführung der B304 zum Allacher See wieder heraus zu kommen.   Da es am Nordufer des Sees schienbar keinen Pfad gibt, laufen wir  am Südufer wieder zurück. Allerdings ist es jetzt schon fast zu dunkel um hier überhaupt noch laufen zu können. Unbeirrt rennen wir weiter, ich vielleicht einen Tick langsamer.

Da es für einen Abstecher in den Wald jetzt eindeutig zu dunkel ist, laufen wir auf der Forststraße zurück zum Ausgangspunkt. Erst hier kommen IMG_4901wir dazu uns  zu unterhalten. Wir stellen fest, dass wir den Alltag in den  letzten 45 Minuten weit hinter uns gelassen haben. Die Last die noch vor einer Stunde auf unseren Schultern lag, wiegt mit etwas Abstand nicht mehr ganz so schwer. Wir konnten in der letzten Stunde unsere Probleme zwar nicht lösen, aber wir haben die nötige Kraft geschöpft um auch morgen wieder die Welt ein bisschen zu retten.

Mit diesem Wissen beenden wir nach 10 Kilometern durch unwegsames Terrain nach 55 Minuten überglücklich unseren Feierabend Lauf.

Jetzt haben wir wirklich Feierabend, das war Abschalten vom Feinsten.

Danke Ludwig, dass Du auf mich 25 Minuten gewartet hast.

——
Ludwig hat auf seinem Blog Hale-Hearty.de , den ich jedem Empfehle, der wissen will wie man sich auf eine Triathon Langdistanz vorbereitet, auch den Trail mit GPS Koordinaten vorgestellt,  wer also wissen will wo wir uns rumgetrieben haben, bitte hier klicken.

Wer als Läufer etwas auf sich hält nennt Minimum 3 bis 4 Paar Laufschuhe sein eigen. Und damit sind nicht die ausgelatschten Treter der Vorjahre gemeint, sondern Schuhe die abwechselnd zum Einsatz kommen. Für jeden Bedarf ist da etwas dabei, die normalen Trainingsschuhe, der leichtere Wettkampfschuh, der robustere Trail Schuh, etc.Schuhregal
Und die ausrangierten Modelle wandern nicht etwa in die Tonne, sondern werden wie Trophäen zusammen mit unzähligen Startnummern und Finisher-Shirts im Keller aufbewahrt.  Zu groß ist die Emotionale Bindung  zum lieb geworden Schuh, der einen treu über tausend Kilometer getragen hat, als dass man sie so einfach dem Müll übereignen könnte. Eine feierliche Beisetzung wäre da schon angebrachter. Vielleicht baue ich für meine lieb gewonnen Schuhe ja mal eine Vitrine, aber das muss ich erst noch bei meiner Regierung durchboxen.

Aber ich schweife ab, eigentlich wollte ich nur berichten, dass ich in meiner Schuhsammlung ein neues „Lieblingsteil“ habe.

Den ASICS GEL-SUPER J33

ASICS_GEL-SUPER-J33

Zugegeben, ein Exot in meiner Laufschuhsammlung, die sich hauptsächlich aus gut gedämpften neutral Schuhen zusammen setzt. Da ich öfters mal Knieprobleme habe, bin ich bisher nicht auf den Barfuß bzw. Natural-Running Zug aufgesprungen. So begnügte ich mich bisher mit meinen Dämpfungsmonstern und war glücklich. Bis mir ASICS den neuen GEL-SUPER J33 zum Testen anbot. Ein neuer Natural-Schuh speziell für Überpronierer.

Nach anfänglicher Skepsis, ob der dünnen „Schläppchen“, wuchs die Begeisterung mit dem ersten „Reinschlüpfen“. Der Oberschuh besteht aus einem nahtlosen, Kunststoff verstärkten Mesh-Gewebe und fühlt sich dadurch schon sehr leicht an. Eine Fersenkappe fehlt komplett, was zusätzlich ein leichtes, unbeengtes Gefühl gibt. Die Waage bestätigt dieses Leichtgefühl. Lediglich 206* Gramm bringt der Schuh auf die Waage. Zum Vergleich, der ASICS Nimbus 15 (mein Ex-Lieblingsschuh) wirft 330 Gramm in die Waagschale.

Den Gewichtsunterschied merkt man dann auch sofort beim Loslaufen. Eine gewisse Leichtigkeit macht sich breit. Ihr kennt das Gefühl, es ist wie wenn man nach 3-4 Tagen Laufpause ausgeruht seine Runden zieht. Es ist wie Laufen mit Rückenwind.

Die Sohle, bei der die neue FluidAxis-Technologie zum Einsatz kommt, ist dünner, bietet aber dennoch mehr Dämpfung als ich erwartet hätte. Durch die sogenannten Flex-Kerben passt sich die Sohle schön der Abrollbewegung des Fußes an und bietet ein direktes Bodengefühl.

Nicht nur die Leichtigkeit des Schuhs macht Spaß, sondern auch das Laufen selbst. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Schuh mehr auf dem Vorfuß laufe, im Gegansatz zu dem Herrn im Video, der mit dem Schuh ja deutlich auf der Hacke läuft. Mein Gefühl kann jedoch subjektiv sein, an den 6 Millimeter Sprengung alleine kann es ja kaum liegen, oder die FluidAxis-Technologie ist doch mehr als ein Marketing Begriff.

Bei meinem ersten Ausritt mit dem GEL-SUPER J33, begnügte ich mich noch mit einer kleinen 5km Runde. Aber das Laufgefühl war so toll, dass ich die Runden Stück für Stück ausdehnte. Auch beim 10km Nikolauslauf und beim Silvesterlauf im Olympia Park kam der Schuh zum Einsatz, aber da habe ich dann schon die fehlende Dämpfung gemerkt, vor allem die Waden haben das zu spüren bekommen. Den 15er und den 20er der Münchner Winterlaufserie bin ich dann aber doch lieber wieder mit meinen Dämpfungsmonstern gelaufen.

ASICS33 ist die Natural-Kategorie des japanischen Laufschuhherstellers. In diesem Bereich bietet ASICS momentan 4 Modelle an, die der folgenden Matrix zu entnehmen sind.Natural_MatrixNeu in der Kategorie ist die gestützte Variante (Structured Cushioning). Der neue GEL-ELECTRO33 und GEL-SUPER J33 wurde speziell für Überpronierer entwickelt. Die neutral Modelle (Neutral Cushioning) wären der GEL-EXCELL33 3und der GEL-LYTE33 3. Das Leichtgewicht in dem Quartett ist dabei der GEL-LYTE33 3 mit nur 195 Gramm*.

Nun habe ich natürlich mit dieser Art von Schuhen noch überhaupt keine Erfahrung bzw. Vergleichsmöglichkeiten. Einen Natural-Schuh mit einem Dämpfungsschuh zu vergleichen ist so, als wolle man Äpfel mit Melonen vergleichen. Mich hat aber positiv überrascht wieviel Komfort Natural-Schuhe überhaupt bieten, und vor allem dass diese Art von Laufschuh doch auch etwas für mich ist. Mich persönlich würde der direkte Vergleich zum GEL-LYTE33 3 interessieren, ob ich da die fehlenden Pronationshilfe bemerken würde.

Natürlich ist ein Minimal-Schuh nicht für das tägliche Training gedacht. Alle ein bis zwei Wochen darf der J33 nun mit mir auf die Strecke. Wenn es glatt ist, muss der Schuh aber zuhause bleiben, denn die Sohle ist leider nicht ganz so griffig.

Der SUPER J33 hat das Zeug dazu einen Platz in meiner „Hall of Fame“ Vitrine zu bekommen, davor werde ich aber noch ein paar „Leicht-Modelle“ ausprobieren, das Interesse ist geweckt.

* Männer Schuhgröße 9

IMG_4634Ich bin zur Zeit beim Flachlandtraining in Oldenburg. Bergluft wird total überbewertet.  Für mich kann es zu Weihnachten nichts Schöneres geben als das Oldenburger Land. Mit meinem Flachlandtrainer Volker ging es am Vormittag des Heiligabends durch die Osenberge (das ist eine bewaldete Sanddüne) und durch das Barneführer Holz. Aufgrund diverser Navigationsschwierigkeiten standen dann auch gut 13 Kilometer auf dem Tacho. Wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich noch ewig mit Volker laufen können, aber der 24.12. bietet da wenig Spielraum.

IMG_0171Nachdem es am Heiligabend etwas später wurde, lief ich am späten Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages zum Ausnüchtern alleine um die Thülsfelder Talsperre. Da es im Norden schon kurz nach 16:00 Uhr duster wird, musste ich schauen, dass ich wiedert zu meinem zurück Auto finde.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag stand wieder ein gemeinsamer Lauf mit dem Deichläufer Volker auf dem Programm, es gab ja noch viel zu erzählen. Zu den Ahlhorner Fischteichen sollte es diesmal gehen. Leider musste Volker den Lauf kurzfristig absagen, sodaß ich fluchs meine Frau als Trainingspartnerin rekrutieren musste.

Der Schwiegervater schickte uns zum Laufen in den Litteler Fuhrenkamp, das ist ein Forst in der Nähe einer militärischen Schießanlage.  Weshalb wir ausgerechnet dort laufen sollten verriet er aber nicht. Ist die Anlage während der Weihnachtsfeiertage in Betrieb? Muss ich mir Sorgen machen?

In Norddeutschland wird es nicht nur früher dunkel, sonder auch später hell. Wenn der Himmel bedeckt ist, hat man das Gefühl dass es überhaupt nicht Tag werden möchte.  Der Nebel lieferte sich auch nach 10:00 Uhr noch eine erbitterte Schlacht mit den ersten Sonnenstrahlen. Die dicken Nebelschwaden sollten noch bis weit nach 12 Uhr die Herrschaft über das Land haben. Es war eine tolle Stimmung, alles wirkte wie in Watte gepackt.

Ich war etwas erstaunt, dass wir bei dem Wetter nicht alleine im Forst waren. In der Ferne sahen wir immer wieder vereinzelte  Radfahrer und Spaziergänger. Alle machten irgendwie den Eindruck dass sie nach etwas suchten. Was ist hier los? Wer geht  vor dem Mittagessen schon zum spazieren? Familien die uns entgegen kamen sahen uns fragend mit großen Augen an. Sind wir Läufer so exotisch?  Nein, kurze Zeit später begegnete uns ein älterer Jogger.  Er zwinkerte uns zu und nickte mit dem Kopf mehrmals nach links. Hä??? Hier ist doch was faul. Bei der nächsten Kreuzung bogen wir einfach mal nach rechts ab. Die Forststraße in die wir einbogen war eher ein Feldweg der schon lange nicht mehr befahren wurde.

Nach hundert Metern standen wir plötzlich vor einem festlich geschmückten Tannenbaum.

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-???-

Später erfuhren wir, dass seit gut 25 Jahren jedes Jahr im Litteler Fuhrenkamp auf wundersame Weise ein Tannenbaum geschmückt wird. Immer an einer anderen Stelle. Niemand weiß wer dahinter steckt.

Vielleicht ist es ja der Weihnachtsmann.

Man kann ja eigentlich gar nicht mehr ohne. Also ohne Pulsuhr. Ja, ich weiß der Genussläufer braucht solch Chichi nicht, aber die etwas ambitionierteren Läufer unter uns, wagen sich ohne Ihre Laufcomputer nicht mehr auf die Strecke. Alles muss getrackt, gemessen und anschließend höchst wissenschaftlich analysiert werden. Mit profanen Excellisten begnügen sich nur noch die Puristen.  Ein Traum für jeden Statistik Fan sind die neueren Modelle, die den ganzen Datenwust direkt ins Internet laden. Anhand schöner Schaubilder und Tabellen lässt sich dann der Trainingszustand des Athleten ablesen.

Meine erste Pulsuhr habe ich vor 6 Jahren bei einem Discounter erstanden. Eine robuste Stoppuhr mit HF Messung. Als die Distanzen mit der Zeit Stück für Stück länger wurden, und man  öfters in unbekanntem Terrain unterwegs war, wollte man natürlich wissen „wie weit ist man denn gelaufen“ und vor allem „wo war man überhaupt“. Der Ruf nach einer GPS-Laufuhr wurde lauter. Da ich zwischenzeitlich auch das Radeln und das Schwimmen für mich entdeckt hatte, sollte es eine Multisport-Uhr bzw. ein Triathlon-Uhr sein. Das Angebot in diesem Segment ist aber noch sehr übersichtlich und meist mit einer größeren Investition verbunden.

Daher las ich mit großem Interesse  die Pressemeldung von TomTom , die im Spätsommer in meinem Postfach gelandet war:

TomTom Runner und TomTom Multi-Sport GPS-Uhren ab sofort erhältlichIMG_4532

Da mich das Multisport Gerät wirklich interessiert hat, habe ich von der Presseagentur ein Testgerät angefordert. Für zwei Monate wurde mir der TomTom Multisport inkl. Textil Pulsgurt und Fahrradhalterung zur Verfügung gestellt.

Der erste Eindruck

IMG_4550Die Uhr punktet beim Design. Selbst bei der Verpackung wurde nichts dem Zufall überlassen.  Die Uhr selbst hat ein revolutionäres schlankes Design und besticht durch seine simple Bedienung. Das Uhrengehäuse besteht nicht wie sonst üblich aus dem üblichen Gehäuse unter  der LCD-Anzeige, sondern das Gehäuse wurde in Richtung des Armbandes etwas verlängert. Dort haben die Designer die Steuerungseinheit platziert. Ein neues Konzept zur Bedienung von  Digitaluhren, weg vom 4-Knopfsystem hin zur Multifunktionstaste. Über die Multifunktions-Wipptaste läßt sich die Uhr wirklich idiotensicher bedienen.  Der verlängerte Gehäuseteil  ist gleichzeitig Anschlussverbindung für die Dockingstation, worüber die Uhr geladen bzw. die Daten auf den PC geladen werden können. Das eigentliche Armband ist austauschbar und  in unterschiedlichen Farben erhältlich. Ein Feature, das den normalen Sportler weniger interessieren dürfte, aber der modischere Typ bzw. Frauen, die gerne ihre modischen Accessoires aufeinander abstimmen werden sich darüber freuen, denn die TomTom Multisport Uhr kann (oder muss?) auch als Alltagsuhr getragen werden. Daher verwundert es nicht, dass man die Uhr überhaupt nicht ausschalten kann. Im „Uhrenmodus“ hält die Batterie locker über eine Woche. Im GPS-Modus angeblich bis zu 10 Stunden. Mir ist allerdings mehrmals passiert, dass die Uhr im Training Schlapp gemacht hat, da Sie im Vorfeld schon einige Tage im Uhrenmodus lief. Etwas irritierend ist auch, dass der Uhr kein Netzteil zum Aufladen beigelegt ist.  Man geht wohl davon aus, dass der geneigte Sportler ohnehin ein USB Netzteil von seinem SmartPhone besitzt. Andernfalls muss die Uhr eben über die heimische EDV geladen werden.IMG_4538

Apropos EDV, die Uhr sollte nach dem Auspacken dringend mit der neuesten Firmware gefüttert werden, ansonsten macht die Uhr keinen Spaß. Firmware Versionen unter 1.5 sind noch sehr buggy. Viele Probleme, von denen andere Tester berichtet haben werden durch die letzten Updates gefixt, so lassen sich zum Beispiel laufende Trainings nicht mehr so leicht über die Wipptaste beenden und die Uhr verfällt auch nicht immer in den Demo Modus nachdem  die Uhr am PC angeschlossen war, bzw. speichert dann  auch die korrekten Spracheinstellungen.

Das Update der Firmware lief bei mir übrigens ganz zügig. Nach ca. einer halben Stunde war die Sache gegessen (der Vorgang ist natürlich abhängig von der Internetanbindung für den Download).

Laufen

Im Laufmodus können zunächst  unterschiedliche Ziele und Trainings ( einfache Intervalle, Rennmodus (ab Firmware Version 1.4.1)) definiert werden, oder aber man startet die Uhr einfach ohne Ziele bzw. Trainings. Wenn allerdings kein Satellitensignal vorhanden ist, lässt sich das Training nicht starten. Im freien findet die Uhr aber sehr schnell ein Ortungssignal. Aber laufen ohne Satellit geht nicht, da muss man dann im Notfall auf den Laufband-Modus (s.u.) umschalten, ein Wechsel des Betriebsmodi während des Trainings ist aber nicht möglich.

Ist das Training gestartet, werden in großen Ziffern die einzelnen Trainingsparameter auf dem Display angezeigt. Allerdings nicht alles im Überblick, sondern jeder Wert einzeln. Mit der Wipptaste kann dann zwischen den Anzeigen gewechselt werden. Ein Umstand der sich kompliziert anhört, aber nur stört wenn man die Uhr testet. Im normalen Training interessieren einen ohnehin nur wenige Werte. Nebenwerte wie bsp. Distanz oder Zeit lassen sich in zwei kleineren Feldern über der Hauptanzeige anzeigen. Dieses Feld ist  aber etwas klein geraten, da muss man schon gute Augen haben, bzw. genau hinschauen.

Ansonsten fällt auf, dass die aktuelle Pace nicht sehr genau ist. Die einzelnen Splits stimmen dann aber wieder.

Anzumerken ist, dass der TomTom  Multisport über einen integrierten Schrittsensor auch auf Laufbändern eingesetzt werden kann, ein Feature, das ich sonst von keiner anderen Uhr kenne.  Für sinnvolle Ergebnisse muss aber dieser Modus  zuvor mit der Schrittlänge (rechts-links-rechts) kalibriert werden.

TomTom_Banner

Radfahren

Den Bikemodus habe ich selbst nicht getestet, da meinem Modell kein Kadenz/Geschwindigkeitsmesser beilag. Dieser Sensor kann nachträglich  für 60€ bezogen werden, bzw. man entscheidet sich gleich für das Komplettset für 299€  inkl. Kadenz-Sensor und Höhenmesser. Aber ich habe mir IMG_4547mal die Zeit genommen, die Uhr samt beigelegter Fahrradhalterung an mein Tri-Bike Lenker zu schnallen.  Auf einem Triathlon-Lenker mit Aero-Bars steht aber traditionell wenig Platz zur Verfügung, auf einem normalen Rennrad läßt sich die Halterung sicherlich günstiger positionieren.

Ansonsten sind die Menüs und die Funktionen im Bikemodus gleich wie beim Laufen.

Schwimmen

Viel neugieriger war ich auf die Schwimmfunktion und war etwas enttäuscht als ich feststellte, dass der TomTom Multisport beim Schwimmen nur Bahnen zählen kann, und  das auch noch recht unzuverlässig. Eine GPS Funktion für Freiwasser gibt es nicht,  gerade da hätte TomTom  als GPS-Profi Punkten können.

Im Schwimmmodus muss zunächst die Poollänge eingestellt werden, ansonsten lassen sich auch hier Ziele wie Distanz und Dauer etc. einstellen. Ein Intervall-Training hat bei mir im Schwimm-Modus aber überhaupt nicht funktioniert, da wurde außer der Zeit überhaupt nix gemessen –nix-.  Kleinste Einheit für ein Intervall sind hier auch nur 100 Meter, was fürs Schwimmen etwas grob ist.

Beim ersten Schwimmeinsatz des TomTom Multisport war ich zwar freudig überrascht, dass ich meine 3000 Meter deutlich unter einer Stunde absolviert hatte. Aber eine Verbesserung von über 4 Minuten auf 1000 Meter kam mir dann doch spanisch vor.  Die nächsten Schwimmtermine absolvierte ich dann mit zwei Uhren, einmal den TTM und dann den Garmin 910XT.  Bis 1000 Meter war alles gut, doch dann zählt der TomTom immer häufiger mehr Bahnen, und das obwohl ich die Uhren nicht durch ein Wechsel des Schwimmstils verwirrt hätte. Am Ende von 3000 Meter Kraul hatte der TomTom dann meist zwischen 600 und 800 Meter mehr auf der Uhr.

Ein weiterer Punkt den ich nicht so toll finde, ist dass die Uhr zwar Multisport heißt, aber damit keine wirklichen Multisport-Events wie ein Duatlhon oder Triathlon erfasst werden können. Multisport ja, aber dann bitte alles schön nacheinander.

Auswertung

TT-MysportsNach erfolgtem Training steht die Auswertung auf dem Plan. Auf der Uhr selbst erhält man relativ wenig Informationen zu den getätigten Trainings, lediglich eine Übersicht mit den wichtigsten Werten wie Entfernung, Zeit, Durchschnittspace und HF sind zu sehen, aber das reicht ja meist auch.

Über die Dockingstation die per USB an den Rechner angeschlossen wird, lassen sich die Trainings auf den Rechner bzw.  ins Internet laden. Per Default werden die Daten direkt auf das MySports Portal von TomTom geladen.

Ein Löschen von Trainings direkt auf der Uhr, die z.b. im Alltagsmodus ausversehen gestartet wurden, ist nicht möglich. Dies muss dann umständlich auf dem Rechner  bzw. in den Portalen der Wahl gesehen. Eine Abfrage, welche Trainings übertragen  werden sollen erfolgt nicht. Nach der Übertragung werden die Daten komplett von der Uhr gelöscht. Allerdings stehen dann auch keine eigenen Trainings mehr zur Verfügung,  gegen die  man im Rennmodus antreten könnte. Ob das so gedacht war, ist fraglich.

Die Funktionen auf TomToms MySport Portal sind noch sehr eingeschränkt, das Portal befindet sich noch im BetaStadium. Außer dem Kurs und den Kurven zu Tempo, Höhe und Herzfrequenz gibt es hier nix zu sehen. Tabellen mit den einzelnen Splits sucht man vergebens. Auch lassen sich die Schaubilder nicht modifizieren, bzw. deren Maßstab verändern. Es ist zu hoffen, das da in Zukunft noch mehr kommt. So ist das MySport Portal etwas mager.

Positiv hingegen ist, dass sich die Trainings über den Connector leicht für andere Plattformen und in andere Formate exportieren lassen. Sind die Trainings aber erst einmal von der Uhr heruntergeladen, lassen Sie sich nicht mehr in andere Formate wandeln.

Mit Hilfe der Exportfunktion konnte ich beispielsweise meine Trainings, die ich mit dem TTM absolviert hatte, über das TCX Format  in mein geliebtes Runalyze importieren.

Ein hochladen von Trainings (bsp. für den Rennmodus)  oder gar GPS-Routen für den Marsch durchs unbekannte Terrain ist leider nicht möglich.

Preise

Der TomTom Multisport wird in unterschiedlichen Ausstattungen angeboten.  Das Basismodel ohne HF-Gurt ist für 199€ zu haben. Das Modell mit Brustgurt kostet 249€ und das Premimmodell mit HF-Gurt, Kadenz-Sensor und barometrischem Höhenmesser kostet 299€.

Die Running Modelle sind günstiger, und werden auch in unterschiedlichen Ausstattungen angeboten. Das Basismodell für 169€ und die Uhr inkl. Brustgurt für 219€

Fazit

Eine GPS-Uhr die beim Design und der Usability überzeugt. Die Erfassung der einzelnen Sportarten erfolgt zufriedenstellend, beim Schwimmen ist noch Raum für Verbesserungen.  Für den Gelegenheitssportler, der nicht auf Laufen Radeln oder Schwimmen festgelegt ist, für den ist  die TomTom Multisport eine gute Wahl. Für ambitioniertere Sportler und Triathleten die ausgefeiltere Trainings und wirkliche Multisportevents  brauchen, ist die Uhr eher nix.

Es gibt sicherlich bessere Läufe als den ZHS Crosslauf,  um nach vier Monaten Abstinenz wieder in den Volkslauf-Zirkus einzusteigen. Aber vor meinem offiziellen Start beim Nikolauslauf im Rahmen  der Winterlaufserie im Olympiapark, wollte ich mal eine Standortbestimmung durchführen.

-Mal sehen was der alte Diesel noch so drauf hat-

Bis 19 Uhr fanden sich gut 70 Läufer im ZHS-Stadion ein. Alles junges, knackiges Sportler-Gemüse, aber auch ein paar Laufveteranen waren dabei, die gemeinsam mit mir die Nachhut bilden sollten.

Meinen ersten schnelleren Lauf seit Monaten wollte ich aber bewusst locker angehen, sofern das beim ZHS-Crosslauf überhaupt möglich ist. Pace so um die 5:00 Minuten?

Doch bereits im Vorfeld machte sich das alte Fieber wieder bemerkbar, sodass ich noch in der Startaufstellung  die Pace gedanklich wie auch auf dem Garmin auf eine 4:50 justierte. Das sollte ja nach vier Monaten ohne Tempotraining noch drin sein, oder?

tartanbahn_bei_nachtGleich nach dem Startschuss fällt das Feld  auf seine ZHS typische Weise  auseinander,  die Schnellen vorne weg, dann lange nix, und dann kommt die Nachhut mit mir im Schlepptau.

Auf dem ersten Kilometer versuche ich noch kontrolliert zu laufen, und nicht wie sonst üblich, mein ganzes Pulver schon auf den ersten Metern abzufackeln. Mit einer 4:47 gelingt mir das auch ganz gut, sieht man mal davon ab, dass es auf dem ersten Kilometer eigentlich stetig bergan geht.  Auf dem zweiten Kilometer habe ich mich etwas geschont (4:57), schließlich geht es gleich  über Serpentinen den Olympiapass hoch, außerdem hatte ich mit meinem Pulsgurt zu kämpfen. Von der Erdanziehung bemächtigt, rutschte dieser tiefer und tiefer. Normalerweise wird der Abwärtsdrang des Gurtes durch meinen Bauchansatz gebremst. Wurde ich Opfer einer Bliztdiät? Oder aber mein jüngstes Sportprogramm „jeden Tag eine Stunde Sport“ zeigt erste Ergebnisse.  Da das Wohlstandsbäuchlein  das Rutschen nicht verhindert, misst der Pulsgurt die restlichen fünf Kilometer den Puls am Nabel.

-Auf die Werte bin ich ja dann mal gespannt-

Oben auf dem Olympiasattel stehen bereits die Schneekanonen, die bei Temperaturen von -2 C°,  Schnee für den Audi FIS Ski World Cup am Neujahrstag vorproduzieren. Der Weg ist hier Schnee- und Eisverkrustet und daher etwas schwierig zu laufen.   Kurz nach der Olympia-Alm kommt mir auch schon der erste Läufer wieder entgegen, das zeigt mir, ich bin langsamer als sonst unterwegs, oder aber, der Kerl hat im Gegensatz zu mir über  den Sommer kräftig trainiert. Ab der Alm geht es für mich talwärts in Richtung Eishalle, eine gute Gelegenheit etwas Atem zu schöpfen, doch die Erholung währt nicht lange, denn nach einer kleinen Schleife am Fuße des Olympiaberges gilt es diesen wieder zu besteigen.  Vor mir sehe ich im Dunst  zwei Läufer, einer fällt merklich zurück.

Der Ehrgeiz ist geweckt, Stück für Stück kämpfe ich mich heran. Auf der Hälfte des Passes kann ich an einem  vorbei ziehen. Am Sattel erreiche ich dann auch den zweiten Läufer, der hier japsend eine Geh-Pause eingelegt hat. Jetzt gilt es das Tempo zu halten, nicht dass mich die Verfolger beim Abstieg gleich wieder einkassieren. Ungebremst jage ich die Serpentinen runter. Vom Fuße des Olympiaberges sind es jetzt noch zwei Kilometer zurück ins ZHS Stadion, aber da lauern  noch 3 kurze Anstiege, die sich meinem Vorwärtsdrang entgegen stellen. Nach dem Abstieg habe ich sogar noch etwas Luft und kann auf den letzten zwei Kilometern  noch eine Schippe drauf legen.

-auch mal schön wenn man sich sein Rennen richtig eingeteilt hat-

Ab der Olympiahalle geht es dann nur noch abwärts, jetzt darf ich nur nicht wieder die Abzweigung zum ZHS verpassen. Zurück auf dem ZHS-Gelände drehe ich noch eine einsame Runde auf der Tartanbahn. Diesmal sitzt mir mal keiner im Nacken der mich noch zu einem infernalischen Zielspurt nötigt. -Schade eigentlich-

Mit einer 35:13 bin ich nach 7,3km schließlich im Ziel.

Das war jetzt nicht übermäßig schnell, genau genommen war es fast das schlechteste Ergebnis von all meinen ZHS Läufen, aber es fühlte sich SAUGUT an  und die Pulswerte waren SENSATIONELL !

Das alte Fieber ist zurück.

 

Weitere Abenteuer aus der ZHS Crosslauf Serie:

Letzter beim ZHS Crosslauf?

13 Sekunden

Bundesjugendspiele

Winterspiele

Vergeigt

IMG_3679Ich weiß nicht was verrückter ist,  einen Lauf zur Zeitumstellung zu organisieren, oder daran teil zu nehmen?  Wer macht bei sowas mit?  Freiwillig, nachts wie ein Hamster, 20 Runden in einem 2,11km großen Hamsterrad im Kreis zu laufen.  Ich war skeptisch, ob sich außer dem Orga-Team sonst jemand für diese etwas bekloppte Idee begeistern würde. Läufer sind doch, durch und durch vernünftige Menschen, achten auf Ihre Ernährung, trinken keinen Alkohol und gehen früh ins Bett. Wer soll da also bitte mitmachen?

BZM-Banner_v1Am 5.5.2013 eröffneten wir großspurig die Anmeldung und machten über Twitter und Facebook ein bisschen TamTam. Die Wirkung war überwältigend, schon ein Monat später am 3.6. zeigte unsere Sozial-Media Kampagne Wirkung, eine junge Spanierin aus München verirrte sich auf unsere Seite und meldete sich  für den Halbmarathon an.  Als dann am nächsten Tag  sogar die freiwillige Teilnehmergebühr von 15€ einging, war ich bass erstaunt. Da will ernsthaft eine junge Frau am 27. Oktober mit uns durch den Park rennen. –die ist ja total verrückt-

Bis Ende Juni gesellten sich weitere drei  wagemutige Läufer dazu. Zusammen mit dem Orgateam hatten wir damit die Teilnehmerzahlen vom Vorjahr erreicht. Damit stand fest, das Experiment Zeitsprung 2013 muss nicht  mangels Beteiligung abgesagt werden.

Bis Ende August verdoppelten sich dann die Anwärter auf den Zeitsprung.  Jetzt stand fest, das wird eine Gaudi…

Im September gingen dann die Anmeldungen nach unserem Empfinden durch die Decke. 30 Anmeldungen in einem Monat! Alleine während des Berlin Marathons flatterten 6 Anmeldungen herein.  Sogar bis nach Österreich hatte sich unsere kleine Veranstaltung herumgesprochen.

Der Oktober wurde dann richtig unheimlich, Anmeldungen aus Lichtenstein und der Schweiz krönten die Zahlen. Das durch die Resonanz leicht verunsicherte Orga-Team (bestehend aus Henrik, Chief und mir) beschloss  Mitte Oktober bei 60 Teilnehmern die Anmeldung vorsorglich zu schließen, nicht dass sich das zu einer großen Facebook Party entwickelt. Außerdem hatten wir ja nur rund 60 Chips für die Zeitmessung gesammelt (Zitat des Zeitnahme-Chiefs: „das reicht ja loooooocker“). Mit jeder Anmeldung  schwand natürlich auch für uns die Chance selbst am Lauf teilzunehmen, bzw. diesen bis zum bitteren Ende durchzulaufen.  Es ist eben wie bei einer Party, da sollte der Gastgeber nicht unbedingt als erstes unterm Tisch liegen, bzw. japsend in der Ecke hocken.

BZM_2013_10Und es war wirklich eine Party,  53 bestgelaunte Läuferinnen und Läufer fanden sich am 26/27. Oktober im Ostpark ein um an unserem Zeitsprungs-Experiment teilzunehmen.

Was zeichnet nun den typischen Zeitsprungläufer, in Fachkreisen auch Chrononaut genannt, aus?

Der Chrononaut ist vor allem eins, er ist spontan.  Die Anmeldezahlen von September und Oktober belegen dies ganz deutlich. Einige haben sich sogar noch am Samstag auf freigewordene Startplätze beworben. Den Vogel schossen drei Girlies ab, die um 23:15 auf Ihrem  Nachhauseweg an unserem Pavillon-Dorf im Ostpark vorbeikamen.

„Hey was macht Ihr denn hier?“

-wir veranstalten einen Lauf zur Zeitumstellung, Start ist um 0:00 Uhr.-

„Cool, kann man da noch mitmachen?“

-klar, aber wir haben nur noch 2 Startnummern-

„Okay , Tschüss bis gleich.“

Um 23:57 holten  die jungen Damen dann in Sportmontur mit lärmendem Ghettoblaster im Gepäck ihre Startnummern ab.

Ansonsten ist der BZM-Nightrunner sehr mobil und läuft gerne in anderen Gefilden. Viele haben eine lange Anreise von mehreren Hundert Kilometern, teils aus dem Ausland, auf sich genommen nur um mit gleichgesinnten im Kreis zu laufen. Das ist wahre Leidenschaft, der Chrononaut  hat Spaß an seinem Sport und praktiziert diesen nicht nur vor der eigenen Haustüre. Die „Running Divas“ aus Lichtenstein gehen beispielsweise am 17. November beim Istanbul Marathon an den Start. -Im Gegensatz zu Istanbul ist München  ja schon fast um die Ecke-.

Der Timejumper ist sehr Naturverbunden, oder aber ein  großer Spaßvogel. Spitznamen und Teamnamen wie „die Nacktschnecken“, „Uhu“, „Nachteule“,  „Bleiente“, „Burnt Shrimp“ „Eat the damn cookie!“, „Kraxi“, „Marathon Maniacs“, „Running Diva“, „CaBa´s CaBaNauTeN“, läßt erahnen, dass der typische Chrononaut   nicht zum Lachen in den Keller geht.

Das erklärt auch, dass ein Teil der Läufer  dazu neigt in Verkleidung zu laufen oder den Drang hat die Kleidung komplett abzulegen.

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Altersmäßig ist alles vertreten, vom 18 jährigen Junior bis zu Altersklasse M/W50 ist alles dabei.  Die meisten Timejumper rekrutieren sich aber aus der Altersgruppe M/W 40, eine Altersgruppe die auch bei anderen unsinnigen Läufen, vornehmlich „Matsch-Balla-Balla Läufen“ wie  Strongmanrun  o.ä.  zahlenmäßig schon auffällig wurden.

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Bei diesen Teilnehmern wundert man sich dann auch nicht, wenn am persönlichen Verpflegungsstand mit Augustiner und Stiegel Bier gedopt wird.

Hier erkennt man klar den Profi. Der erfahrene Marathonläufer experimentiert niemals während einem Marathon mit der Ernährung, da wird nur konsumiert, was man aus dem Training kennt. So wird dann eben auch österreichisches Bier nach München, in die Stadt des Bieres, importiert.

Apropos importieren, der Nightrunner zeigt sich sehr spendabel. Fast alle Teilnehmer haben den freiwilligen Unkostenbeitrag geleistet, sehr viele haben sogar mehr, gar das doppelte bezahlt, sodaß nach allen Kosten noch ein schöner Betrag von 300€ übrig bleibt den wir an den Horizont e.V. spenden können. Vielen Dank an dieser Stelle.

Wie könnte man  also den typischen Chrononaut  charakterisieren?

Als einen humorvollen, spendablen, mobilen 40-jährigen extrovertierten  Marathonroutinier, mit Alkoholproblemen?

-Hm?-

Ich würde sagen, Chrononauten sind Läuferinnen und Läufer wie Du und Ich. halt ein bisschen verrückt ;-).

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Wilson Kipsang hat  in Berlin  der Laufwelt eindrucksvoll gezeigt wo der Hammer hängt. Die Europäer können da nur staunend hinterherlaufen.  Wobei sich die deutsche Elite sehr achtbar geschlagen hat. André Pollmächer (2:13:05), Falk Cierpinski (2:14:50), Vitaliy Rybak (2:15:39) und Marcin Blazinski (2:17:53) haben ein starkes Ergebnis abgeliefert.

Jan Fitschen, der letztes Jahr in Berlin ebenfalls eine 2:13:10 rausgehauen hat, konnte verletzungsbedingt dieses Jahr seine Zeit leider nicht nochmals angreifen. Sehr schade, wäre doch letztes Jahr vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Wir erinnern uns noch alle an den 20 Sekunden Dixi-Stopp bei der Hälfte der Distanz. (Vgl. „den Fitschen machen“)

Gut möglich, dass dieses Ereignis bzw. die Magenprobleme die zu dem Stopp geführt haben, Jan dazu bewogen haben, gemeinsam mit Timo Weckman, ebenfalls ein erfolgreicher Läufer, ein bekömmliches Läufermüsli zu entwickeln, damit sowas nicht noch einmal passiert.

IMG_4239Und wie das bei Profis üblich ist, setzt man sich mit anderen Profis zusammen, dann hat das ganze Hand und Fuß. Gemeinsam mit dem Institut für Sporternähung e.V. und dem Naturkosthersteller Bauckhof aus der Lüneburgerheide wurde so gemeinsam das Läufermüsli entwickelt.

Irgendwas muss man ja tun, wenn man nicht Laufen darf.

Auf der Berliner Marathon Messe wurde jetzt das Läufermüsli offiziell vorgestellt.  Das Müsli gibt es in zwei Sorten: Läufermüsli „Start“ und Läufermüsli „Ziel“.

Die Müslis heißen nicht nur unterschiedlich und sind verschieden verpackt, sondern sie sind natürlich auch anders zusammen gestellt.

Das „Start“ Müsli enthält neben Hafer, DinkelIMG_4240, Buchweizen und Trockenfrüchten auch Amaranth und Teff. Amaranth gibt dem Müsli einen angenehm nussigen Geschmack. Teff ist eine Hirseart, die ursprünglich aus Äthiopien kommt und dort bei Läufern sehr beliebt ist.  Teff steht auch im Verdacht,   der geheime Tiger im Tank der Afrikaner zu sein.

IMG_4241Das „Ziel“ Müsli ist nussiger und aufgrund der Rosinen etwas süßer. Es soll nach einer Trainingseinheit schnell wieder die Nährstoffdepots  füllen. Soja Flocken, Amaranth und Cashewkerne sorgen für die wichtigen Proteine.

Ob Lauf-Wunder zu erwarten sind vermag ich nicht zu sagen,  aber wer dran glaubt den wird zumindest der Placebo Effekt beflügeln, bei Kompressionsstrümpfen klappt das ja auch.  Ich denke, ums trainieren werden wir aber nicht drum herum kommen,  aber mit dem Läufermüsli stimmt zumindest schon mal die Ernährung, das kann ja nie ein Fehler sein.  Auch wenn Kritiker   maulen, ein „Läufermüsli“ sei nur ein  weiteres unnützes Sternchen im weiten All der kommerziellen Laufequimpment Industrie.

Ich selbst starte täglich auch mit einer Portion Müsli in den Tag. Da mir die üblichen Müslimischungen aus dem Cerialien Regal aber zu süß sind, und mir die Müslis meines schwäbischen Landsmannes (Läcker, Läcker, Läcker),  zu grob sind, mische ich gewöhnlich meine Müslis selbst aus Einzelkomponenten zusammen. Meist ist jedoch immer eine Komponente leer, sodaß der Müsligenuss manchmal etwas einseitig ist.

Das „Start“ Müsli schmeckt mir persönlich am Besten. Aufgepeppt mit Quark und frischen Früchten bleiben keine Wünsche offen.

Auch wenn ich kein Freund von Rosinen bin, so kann ich doch auch das „Ziel“ Müsli genießen.  Die Rosinen sind recht klein und kommen in der aufpeppten Variante kaum zum Tragen.  Amaranth, Cashew, Teff und Co gleichen das geschmacklich locker aus.

Das Läufermüsli gibt es in ausgesuchten Laufshops und kann über diverse Webshops bezogen werden. Die Bioqualität und die ausgesuchten Zutaten schlagen sich leider auch im Preis nieder. 3,99€ für eine 325g Packung ist nicht gerade ein Schnäppchen. Aber Qualität hat eben seinen Preis, und wenn es schneller macht, sind wir Läufer ja gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.