Wasserspiele

Sonntag, Juni 24, 2012

Während andere Familienväter am Samstag Vormittag in den Baumarkt fahren um  ein paar Ersatzteile für das „Rasenmäher-Tuning“ zu besorgen, begibt sich der –timekiller- zum Langsteckenschwimmen an die Ruderregatta Strecke nach Oberschleißheim.

Wobei der Begriff „Langstrecke“ bei mir nicht ganz zutrifft. Ich bin lediglich für den „Baminilauf“ über 1000 Meter gemeldet. Für meine Schwimmpremiere soll das erst mal genügen. Ich möchte nicht wie bei meinem ersten Lauf vor 4 Jahren gleich mit einem Halbmarathon mein Debüt in dieser Disziplin geben. Ich wäre auch 2000 Meter geschwommen, aber das wurde nicht angeboten, und bei 4000 Meter wäre ich sicherlich ein Fall für die Wasserwacht geworden.

Ich war in letzter Zeit schon zweimal mit Frank morgens beim Freiwasserschwimmen am Feringasee. Dort übten wir das Schwimmen im Neopren, und die Orientierung im Wasser ganz ohne große schwarze Streifen auf den Bodenkacheln. Das klappte  auch recht ordentlich und Frank gab mir zudem noch ein paar hilfreiche Schwimm-Tipps.

Gut, dass morgens um 10:00 Uhr noch niemand im Biergarten des Feringasees saß, so konnte sich nur das Personal daran erfreuen wie sich zwei Herren über 40 den schwarzen Gummi überziehen…

Auch wenn es die Wassertemperatur von 23°C an der Regattastrecke zugelassen hätte auch ohne Neopren zu schwimmen, zogen es 99% Prozent der Teilnehmer vor, im feinen schwarzen Anzug anzutreten.

Ab 10:35 hätte das Einchecken sein sollen, aus mir nicht verständlichen Gründen, verzögerte sich das jedoch bis kurz von 11 Uhr. So stand man in der prallen Sonne  im Start/Zielbereich in der Gummipellen rum und garte langsam von innen durch. Da der Start um 11 Uhr angesetzt war, war dann natürlich mit Einschwimmen auch Essig.

Wasserstart, es  geht los, gut 260 Teilnehmer lassen das Wasser kochen. Und ich mittendrin, überall Arme und Beine, es staut sich, man muss sich einen freien Weg suchen, wobei die Rundumsicht beim Kraul nicht gerade ideal ist. Beim Orientieren schlucke ich Wasser, viel Wasser, die Brille verrutscht, sodaß es hinters Glas gluckert. Ich finde kein Rhythmus und bin vom ersten Meter an außer Atem. Schlechte Voraussetzungen wenn man 1000 Meter Kraulen möchte. Ich gehe zum Bruststil über, wobei ich versuche nicht allzu viele hinter mir  zu treten. Das geht natürlich auf Kosten des Vorschubs.  Ich versuche es noch ein paarmal mit Kraul, aber ich schwimme immer recht schnell auf die vorausschwimmenden auf, und an der Seite ist auch kein Platz, also weiter Brust raus. Bis zur ersten Boje, bei der die Bambini-Schwimmer abbiegen dürfen schwimme ich im Pulk. Dann wird das Feld übersichtlicher. Lediglich 51 Teilnehmer sind auf dieser Strecke unterwegs.

Ich versuche es wieder mit Kraul, aber mein Atem geht zu schnell, sodaß ich nur wenige Züge am Stück schaffe, bevor mir die Luft komplett ausgeht. Ich versuche bis zur nächsten Boje bei ca. 500 Meter etwas den Atem zu beruhigen, um den Rest der Strecke dann im Kraulstil zu absolvieren. Ganz gelingt mir das nicht und ich verfalle immer wieder ins Brustschwimmen.  Ich habe auch Probleme mich zu orientieren, welche der vielen  Bojen die hier rumschwimmen gehören denn zu unserem Kurs?

-Ich bin verwirrt-

Wenigstens den letzten Abschnitt von der letzten Boje zum Ziel ziehe ich komplett in Kraul durch, aber damit gewinne ich jetzt auch keinen Blumentopf mehr. Mit 18:02 gehe ich schließlich über die Zielmatte.

Naja, ist jetzt nicht super, aber bei so vielen Brustanteilen ist das so schlecht nicht. Platz 11 von 30.

Da ich noch jede Menge Zeit hatte bis die 4000 Meter Schwimmer ins Ziel kommen, pellte ich mich aus den Neo, schnürte die Laufschuhe und drehte noch eine Runde (5km) um die Regattastrecke. Pünktlich zum Zieleinlauf des ersten 4000 Meter Schwimmers nach 50 Minuten !!! war ich im Ziel zurück, und konnte dann auch  Frank bestaunen, der nach sehr ordentlichen 1:08 aus den Fluten stieg.

Nächste Woche wird’s dann ernst für mich.  Mal sehen, ob das Schwimmen dann besser läuft.

12 Comments

  1. Volker sagt:

    Sexy, so eine Gummipelle. Du verwirrt im Wasser? Kann man sich auch dort „verlaufen“? 😉

    Nach dem Schwimmen noch Laufen auch nicht schlecht.

    Schwimmen ist defintiv nichts für mich. Alleine so ein Gewusel im Wasser und ständig von Armen und Beinen anderer traktiert zu werden, würde mich panisch machen.

    Viel Glück für nächste Woche.

    LG Volker

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Volker,

      ich kann mich überall verlaufen ;-). Und beim Schwimmen tuts doppelt weh.

      Das Massenstart Gewusel ist wirklich gewöhnungsbedürftig.

      Grüße -timekiller-

  2. Logisch das fast jeder mit Neo unterwegs ist da hat man gleich einen viel besseren Auftrieb.
    Gibt es eigentlich so was wie Windschattenschwimmen?? 🙂

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Frank,

      Ja, das „Wasserschattenschwimmen“ gibt es, ist auch beim Triathlon erlaubt.

      http://www.triathlon.de/triathlon-wettkampf-der-wasserschatten-jede-sekunde-zahlt-17602.html

      Für mich ist das jedoch nix, ich habe gerne freie Bahn.

      Grüße -timekiller-

  3. Sinusläufer sagt:

    Oh,das Gewusel würde mich auch abschrecken. Ich hab schon gelesen daß das beim Triathlon recht chaotisch zugeht und ein Fußtritt quasi dazugehört.

    So bliebe für mich nur ein hinterherschwimmen oder soviel trainieren das ich vorne weg bin. Wobei letzteres wohl eher ausfällt. 😉

    Glückwunsch zu den besten 33%

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Christian,

      Da geht es mir wie Dir, ich kann gar nicht soviel trainieren, dass ich vorne weg schwimmen könnte.

      Grüße -timekiller-

  4. Frank sagt:

    Zunächst mal Congrats zu Deiner Zeit und Deiner Platzierung.

    Wenn Du trotz aller Irrungen, Wirrungen, Behinderungen und Stilfragen (Brust statt Freistil) eine tolle 18:02m:s auf den km schwimmst, weißt Du, welch immenses Potential in Deinen Schwimmfertigkeiten steckt und von welchen Traumzeiten wir hier zukünftig noch lesen werden.

    Ich freue mich jedenfalls auf ein paar neue gemeinsame Trainingseinheiten und Wettkämpfe, insbesondere die 4km Langstreckenschwimmen über den Starnberger See.

    Viele Grüße
    Frank

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Frank,

      nach dem Erlebnis vom Wochenende ist mein Respekt vorm Schwimmen noch größer geworden, und hat mir ganz klar meinen Defizite aufgezeigt. In Starnberg werde ich daher nur bei den 2km antreten.

      Wir sehen uns also zumindest am Start.

      Grüße -timekiller-

  5. Supermario72 sagt:

    Oh Mann – die Papas im kleinen Schwarzen! Da wird aber auch jeder Ernährungssünde sichtbar! 😉

    Nein – Ihr seht super aus! „Men in Black“!

    Eine 18:02min auf 1.000m also. Da kenne ich mich überhaupt nicht aus und kann solch eine Zeitangabe beim Schwimmen absolut nicht einordnen. Aber 11. von 30 hört sich doch sehr schnell an, zumal Du zwischendurch auch die eine oder andere „Brustphase“ hattest. Also insofern stimme ich Frank zu – in Dir steckt mit Sicherheit wieder einmal viel mehr Talent, als Du glaubst.

    Na dann – alles Gute für die letzte Woche und dann laß am kommenden Sonntag mal richtig einen raus! Bin gespannt ….

    Grüße aus Köln!
    Mario

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Mario,

      welche „Ernährungssünde“? Hast Du etwa Zugriff auf die anderen Fotos?

      Ja, 11 Platz hört sich eigentlich ganz gut an, aber mein Rückstand auf den 10. Platz beträgt ZWEI Minuten!
      Um es korrekt auszudrücken: – ich hatte die ein oder andere „Kraulphase“-.

      Da ist noch viel Training notwendig.

      Grüße -timekiller-

  6. ich sag doch, schwimmen ist schrecklich … drum scheidet der Triathlon auch für mich aus … noch …
    Aber alle Achtung, ich wäre schon auf 1000 m ein Fall für dei Wasserwacht geworden 🙂
    LG Kerstin

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Kerstin,

      beim Schwimmen gibts auch so verrückte Sachen wie 24h-Schwimmen. Das wäre ja dann schon eher was für Dich, oder?

      Grüße -timekiller-

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