Die schönste Woche des Jahres 2011 ist eigentlich schon wieder rum. Der Jahresstart beginnt in Bayern aufgrund des Feiertages „Heilige Drei Könige“ und dem darauffolgenden Brückentag immer etwas gemächlicher. Die Projekte für 2011 schlummern noch in den Schubladen, werfen aber bereits ihre Schatten voraus.
Nachdem nun alle Blogger Ihre Jahresziele verkündet haben, möchte auch ich nicht fehlen. Wo soll es mit mir 2011 hingehen? Mit meiner sportlichen Bilanz für 2010 bin ich eigentlich recht zufrieden, ich habe es auf 1275 Jahreskilometer (bei 116 Läufen) gebracht und auch ein paar 10er unter 50 Minuten gefinisht.
Was ist 2011 drin?
Ich möchte mich endlich an mein großes Ziel „mein erster Marathon“ wagen und bin bereits für den München Marathon im Herbst gemeldet. Da der Marathon traditionell nur zwei Wochen nach der Wiesn stattfindet wird das eine echte Herausforderung. Dass es mir bis zum Herbst nicht langweilig wird, bin ich jeden Monat für mindestens einen kleinen Lauf gemeldet. Unter anderem möchte ich im Mai beim „9. MRRC Stadt Triathlon München“ teilnehmen und vielleicht im Juli noch am Karlsfelder Volkstriathlon.
Aber, die sportliche Seite meines Lebens muss zum Rest passen, ich habe beruflich in 2011 einiges vor, und muss hier richtig Gas geben, außerdem habe ich mir vorgenommen für die Familie wieder mehr Zeit zu haben.
Wie geht das alles zusammen?
Nun, ich habe festgestellt, dass das Laufen mehr für mich ist als nur den Schweinehund zu besiegen und Kilometer zu sammeln, das Laufen gibt mir die Energie die beruflichen Herausforderungen anzunehmen und zu meistern. Das Laufen tut mir einfach gut. Dabei habe ich durchaus auch einen gewissen Ehrgeiz, nicht dass ich mich mit Jemanden messen möchte, nein, es sind selbst gesteckte Ziele wie z.B. den Marathon unter 4 Stunden zu laufen. Ich möchte mich aber nicht unter die Knute eines engen Trainingsplans zwängen, da ich für meinen Beruf zeitlich flexibel sein muss. Der Job hat also weiterhin die Hoheitsgewalt über meinen Terminkalender. Trotzdem versuche ich jeden zweiten Tag zu laufen, mindestens an drei Tagen der Woche und mindestens einmal pro Monat eine längere Einheit einzubauen. Flexibel eben. In den drei Monaten vor dem Marathon werde ich das noch ein bisserl intensivieren müssen.
Das hört sich jetzt viel an, woher die Zeit dafür nehmen?
Ich habe mal nüchtern meine Tage betrachtet und festgestellt, dass nicht etwa die Zeit fehlt, sondern sich die Aufgaben zu bestimmten Zeiten einfach häufen, und zu anderen Zeiten Leerlauf herrscht. Die größte Zeitvernichtung findet am Feierabend vor der Glotze statt. Ich habe nun ein paar Prioritäten geändert, und ich lasse das Fernsehen am Feierabend weg, statt dessen laufe ich Abends, bzw. kümmere ich mich um Dinge die tagsüber liegen geblieben sind oder habe einfach mal Zeit für meine Frau, (oder fürs Bloggen :-))
Ich habe das Fernsehen nicht komplett gestrichen, ich möchte nur bewusster konsumieren. Ich habe mich viel zu oft einfach nur zur Entspannung durch das Programm gezappt, und dabei war der Mehrwert für die verbrauchte Zeit eher gering. Wenn ich mir überlege wie viel sinnlose Zeit ich schon vor der Glotze verbracht habe werde ich richtig sauer.
Mit dem Festplatten Rekorder kann ich mir die interessanten Sendungen einfach aufnehmen und dann bei Bedarf, vielleicht nach dem Training, anschauen.
Mein Training am Wochenende habe ich auf die Frühe, bzw. auf den Abend gelegt, und es wird entweder Samstags oder Sonntags gelaufen, so bleibt auch Zeit für lange Ausflüge mit der Familie, wenn ich nicht gerade am Wochenende Arbeiten muss.
Das ist jetzt nicht nur pure Theorie, ich habe bereits im Herbst damit begonnen meine Wochenkilometer zu erhöhen, und mein Tag hat jetzt nicht plötzlich 28 Stunden. Bisher klappt das ganz gut! An der einen oder anderen Stelle muss ich noch etwas optimieren… Aber ich weiß dass es klappen kann, es gibt in der Lauf-Blogszene genug Beispiele die es täglich beweisen, dass Job, Familie und Sport sich nicht ausschließen.
Oder habe ich mir da doch zu viel vorgenommen?
Man muss es wollen und sich wirklich darazf konzentrieren, dass man das alles so packt – dann klappt das auch, ganz sicher!
Ein Tipp aber noch zum Training: Spätestens in den letzten vier Monaten vor dem Marathon muss ein langer Lauf die Woche drin sein!
Hallo Hannes,
danke für den Tipp. Ich versuche jetzt schon nach möglichkeit am WE einen langen Lauf (15-20km) einzubauen, aber vorm Marathon müssen es dann halt 25-30km. So jedenfalls der Plan.
Hey timekiller,
zufällig sehen mein vergangenes Jahr (kilometermäßig) und das neue ganz ähnlich aus. Mein erster Marathon kommt ebenfalls im Herbst und ich glaube, das wird gut machbar sein. Aber ich finde es auch nicht verkehrt, sich Ziele zu stecken, für deren Erreichung man schon was tun muß. Zu hoch ist demotivierend, aber hoch darf es ruhig sein. Gutes Gelingen und viel Spaß!
Hallo,
na, dann bin ich mit meinem Vorhaben ja nicht ganz alleine, und kann ab und zu mal kucken wie es bei Dir so läuft.
Tja, wie steckt man erfolgreich alles unter einen Hut, das ist die Frage ?
Aber ich sage dir, es geht, nur eine Frage der straffen Organisation, und wenn du das Fernsehen jetzt in den Hintergrund stellst, bleiben dir viele Stunden, die du sonst vor der Glotze, die ja wirklich manchmal nicht gerade Berauschendes bringt, für andere Dinge, die Tage werden länger, die Abende heller, wunderbar zum Trainieren, wenn die Familie mit zieht !
Familie, Beruf und Sport – eine Herausforderung,.
Erster Marathon will gut vorbereitet sein.
P.S. Auch ich habe meinen ersten im München, allerdings im Jahre 1986, hinter mich gebracht, dann noch einmal im Jahre 1994.
Hallo,
ja, ich freue mich auch aufs Frühjahr, immer im Dunklen rumtappen ist auf Dauer nicht schön, vorallem ist es gefährlich, und eine Verletzung kann ich da jetzt überhaupt nicht brauchen.
Zu Deiner Zeit muss das Starterfeld in München ja noch überschaubar gewesen sein. Weißt Du noch wie viele da am Start waren? Ich habe das Gefühl dass die Laufbegeisterung in den letzen Jahren stark zugenommen hat, oder liegt das nur daran, dass ich mich seit 3 Jahren mit dem Laufen beschäftige, und ich das nun anders wahrnehme?
Grüße -timekiller-
1986 waren es in der Regel ca. 7.000 bis 8.000 auf allen größeren Marathons – außer Berlin, sogar in Paris bin ich mit ca. 7.000 gelaufen, da bekamen 1987 Frauen, die ins Ziel kamen, noch einen schneeweißen Trainingsanzug geschenkt, das waren noch Zeiten !!
Stimmt, die Begeisterung hat zugenommen, aber viele bleiben auch nicht sehr lange am Ball, ein paar Jahre , und dann hören sie wieder auf – aus verchiedenen Gründen.
Damals sind keine 10 % Frauen unterwegs gewesen, auch das hat sich erfreulicherweise geändert !
Das Müncher Publikum an der Strecke war in beiden Fällen nicht besonders motivierend, anders dafür in Hamburg, Berlin.
Ich denke das Münchner Publikum ist besser geworden, sagt man jedenfalls, aber mit Hamburg und Berlin wird es nicht mithalten können. Ich fand das Publikum im Herbst beim Marathon (da bin ich den HM gelaufen) jetzt nicht ganz demotivierend, aber mir fehlen hier natürlich die Vergleichsmöglichkeiten. Ich war damal zur EM 2002 an der Strecke das war toll. Damals hätte ich im Traum nicht daran geacht, dass ich das mal selber in Angriff nehmen möchte. Tja so ändern sich die Schwerpunkte…
Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber es heißt
QUO Vadis ?
Uupps,
danke für den Hinweis! Ich habs extra noch bei Wikipedia recherchiert und dann vertippe ich mich, bin halt doch eher ein Franzose (was die Schulbilung anbelangt)…
-timekiller-
Ohne Grobplanung ergibt das keinen Sinn! Und wenn du dabei Wettbewerbe rechtzeitig einbaust, dann hast du gute Richtwerte auf die du hinarbeiten kannst. Und, wie Hannes schon gemeint hat, ohne Erhöhung der langen Einheiten wird der Marathon zur Qual. Apropos (extra für dich ein französisches Fremdwort *lacht*) Richtwerte: Eine Hilfe dabei kann diese gute (österreichische) Seite sein: http://www.marathonaustria.7host.com/data/calc.asp
Ja, noch was: Wenn du läufts wirst du leistungsfähiger und du kriegst einfach mehr unter dem Hut als die anderen. Garantiert!
Alles Gute bei der Umsetzung – Reinhard
Danke für den Link, da werde ich gleich mal mit rumspielen. Ich habe solche Berechnungen sonst auf http://www.Lauftipps.ch gemacht.
Ich habe schon ein Grobkonzept für mein Vorhaben. Ich muss das halt etwas flexibler handhaben. Wenn beispielsweise Dienstags ein Tempolauf ansteht, ich aber bis 21:00 Uhr in der Arbeit am rödeln bin, dann tausche ich die Einheiten, und mache lieber einen ruhigen lauf, dafür dann zum nächsten Termin den TL. Optimal ist das nicht, das weiß ich auch. Mal sehen wie weit ich damit komme.
Grüße -timekiller-
Ich schätze diese Seite deshalb, weil hier
– alle Ergebnisse der letzten Jahre gespeichert sind
– ein fertiger Trainingsplan mit deiner Wunschzeit ausgearbeitet wird
Natürlich sind das Richtwerte. Und natürlich soll man nicht Sklave der vorgegebenen Zeiten werden. Aber recht hilfreich, meine ich!
Das wird schon! Die langen Läufe sind wichtig, ein paar Wettkämpfe dazu und regelmäßig laufen. Macht Spaß und sollte als Grobplanung reichen 😉
Prima find ich, dass Du nur an einem Tag am Wochenende laufen willst – normalerweise wird ja versucht, die jobbedingten Trainingsausfälle ausgerechnet am Wochenende auszugleichen.
Viel Spaß & Erfolg!
Bis die Tage mal wieder!
Schöne Grüße
Lars
Sehr gut finde ich das Streichen des obligatorischen Fernsehkuckens nach Feierabend.
Das hat sich bei mir auch ne zeitlang eingebürgert, einfach, weil man dabei nichts denken musste. Den ganzen Tag über kreativ sein müssen und am Abend einfach die Birne ausschalten. Das war toll.
Zum Laufen benötige ich meine Gehirn zwar auch nicht, aber es kostet eben doch immer ein Stückchen Überwindung.
Nun – nachdem sich ja unsere Jahresziele ziemlich ähnlich sind – wünsche ich Dir alles Gute und viel Erfolg! Mit Disziplin und den richtigen Prioritäten wird vieles und vielleicht sogar alles mit Sicherheit funktionieren.
Übrigens – Fernsehen gibt es für mich schon lange nicht mehr! 😉 Meine Freizeit beginnt meist ab 19.30 Uhr, wenn unsere 2 Kids schlafen. Dann habe ich Zeit zum Laufen, fürs Fitnessstudio, zum Dehnen etc. . Außerdem ist meine Frau eh‘ die Herrin der Fernbedienung. 🙂
Grüße aus Köln
Mario