Während meine Frau fitnesstechnisch im Urlaub über sich hinaus zu wachsen schien, hing ich eher durch.
Ich habe es immerhin auf 3 Einheiten pro Woche geschafft, dann allerdings nur jeweils 9 km, da die Bucht in der wir residierten genau 4,5 km lang war, und es dann quasi senkrecht den Berg hoch ging. Angestachelt von den „Renn-Hennen“, die sich temperaturbedingt, bereits um 7:00 Uhr vor unserer Taverne trafen, um dann laut gackernd davon zu wackeln, versuchte ich es auch mal unter dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Allerdings scheine ich als früher Vogel nicht viel zu taugen, dann bevor ich nicht mein „Frühstücksei“ gelegt habe, ist mein Organismus zu nichts zu gebrauchen.
Meinen ersten Versuch habe ich dann auch gegen aller Vernunft um 7:30 Uhr gestartet. Völlig nüchtern (essenstechnisch, jedenfalls) zog ich los. Etwa ab der Hälfte der Strecke nahm dann auch meine Verdauung Ihren Dienst auf, so dass ich es dann etwas eiliger zurück hatte.
Die nächste Trainingseinheit begann ich dann mit zwei Tassen Kaffee und einem Besuch in der Nasszelle. Für das eigentliche Training wird es dann halt etwas später und erheblich wärmer, da bereut man dann jedes Bier des Vorabends, und ich hatte viel zu bereuen.
Der Clou meiner Trainingseinheiten war aber zweifelsohne das anschließende Bad am Nacktbadestrand. –Ahhhhhh- (hier galt dann das Motto: der nackte Vogel sucht das Würmchen)
Und was gibt es neues von der Walkingfront? Die Front steht, und ist durchaus experimentierfreudig. Da wir von unseren 14 Tagen, 10 Tage heftigen Wind (Meltemi) hatten, und der Luftwiderstand für eine der Protagonistinnen eine nicht unerhebliche Behinderung darstellt, verlegte man das Walking kurzerhand ins Wasser. „Aqua-Jogging“ war angesagt, und so kreuzten allmorgendlich die Frauen vor der Küste Kretas. Gut dass es im Mittelmeer keine Walfänger gibt…
Die Retourkutsche für meine Frotzeleien, habe ich dann auf dem Rückflug erhalten…
Meine Frau angelte sich aus dem Illustriertenangebot des Ferien-Fliegers, ausgerechnet die September Ausgabe der „Fit for Fun“ mit dem Titelthema „Marathon ohne Training“*. Sie überfliegt den Artikel kurz und meint nur, „Weshalb stellst Du Dich eigentlich so an?“
Wie stehe ich denn jetzt da?
Danke „Fit for Fun“. Musste das sein?
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*Auch wenn in dem Artikel ausdrücklich davor gewarnt wird, ein Marathon ohne Vorbereitung zu laufen, so haben doch zwei der vier Probanden den Marathon in einer beachtlichen Zeit von 3:51 und 4:01 geschafft. Das ist doch demotivierend…
-menno-