Archive for the ‘Allgemein’ Category

Kalt, windig, Graupelschauer, nicht das ideale Läuferwetter. Mit meiner Fitness steht es auch nicht zum besten, was also treibt mich heute vor die Türe?

Der Deichläufer, -Volker- bzw. sein jüngster Post.

In seinem Blog deichlaeufer.de denkt er in seinem neusten Beitrag offen über die Sinnhaftigkeit seines eigenen Blogs nach, den er seit 13 Jahren liebevoll pflegt. Es ist einer der wenigen Lauf-Blogs, die auf so eine lange Historie zurück blicken können, und die ich noch regelmäßig besuche.

Jeden Sonntag schaue ich virtuell beim Frühstück bei Volker vorbei, ob es was neues bei Ihm gibt. Auch seine Kontinuität hat in letzter Zeit etwas abgenommen, aber wer im Glashaus sitzt darf nicht mit Steinen werfen, gelle!

Versonnen klicke ich mich durch Volkers erste Posts, ich überlege, wann ist Volker in mein Dunstkreis getreten. Wer hat wen entdeckt, wer hat zuerst bei wem kommentiert? Ich weiß es nicht mehr. Es ist aber auch egal, es hat sich eine schöne Freundschaft entwickelt, auch über 750km hinweg.

Erinnerungen werden wach, Erinnerungen an ein großes Hobby, das ich auch mal teilte.

Das Bloggen und das Laufen.

Das Bloggen, habe ich vor Jahren eingestellt, weil mir schlicht die Zeit und die Ideen gefehlt haben, und ich keine gesponserten Posts, bzw. Werbeposts machen wollte. Dann schon lieber ein persönlicher Blog, so wie bei Volker, aber die Zeit war dann halt doch wieder der Killer, tja, da haben wir es mal wieder den -Timekiller-.

Motiviert von der Erinnerung an bessere Läufer- und Bloggerzeiten, schnüre ich die Laufschuhe und drehe eine kleine Runde durch meinen geliebten Olympiapark. Noch blühen die Japanischen Kirschen, immer ein besonders schöner Anblick, und ein wahrer Besucher Magnet, nicht nur für Läufer.

Früher wäre ich an dieser rosa Pracht einfach vorbei gerannt, heute sind die Fotostopps willkommene Verschnaufspausen.

Lieber Volker, diesen Lauf, diesen Post und dieses bearbeitete Bild widme ich Dir und unserer Freundschaft, die es ohne das Bloggen nicht geben würde.

So, ich muss ich hier erstaml ein bisschen Staub wischen und die Fenster zum Lüften weit aufmachen, bevor ich hier meinen Post zum #LBC2019 poste…


Veteranentreffen

-aua- Ich habe Muskelkater! Dabei bin ich gar nicht so arg viel gelaufen…

Das kommt davon, wenn man völlig unvorbereitet auf ein Laufblogger-Camp geht. Ein LaufbloggerCamp, bei dem sogar wieder gelaufen wurde.

-das konnte ich ja nicht ahnen-.

Dabei Blogge ich ja gar nicht mehr. Zumindest habe ich eine seeeehr lange Pause eingelegt. Gut, das hat mich in der Vergangenheit auch nicht abgehalten auf das LaufbloggerCamp zu gehen.
Aber aktuell laufe ich ja nicht mal mehr. Nach meiner Knochenhautentzündung, die ich mir bei der Vorbereitung auf den Hamburg Marathon zugezogen hatte, bin ich nicht richtig zurück ins Training gekommen.

Darf man da auf ein LaufbloggerCamp? Wenn man so überhaupt keine Voraussetzungen mehr mitbringt? Ein leicht schlechtes Gewissen hatte ich ja schon. Zumindest hätte ich etwas trainieren müssen, damit ich nicht komplett abstinke, wenn ich mit den Kollegen laufen gehe. Aber ach, die Zeit, irgendwas ist halt immer.

Ich sage es ehrlich, hätte ich in der Woche nicht ohnehin einen Termin in Leipzig gehabt, hätte ich vermutlich abgesagt. Dann hätte mich vermutlich auch eine spontane Erkrankung dahin gerafft, wie so manch anderen potentiellen Teilnehmer. Aber so hatte ich ja kaum noch Ausreden. Außer dass ich vielleicht nicht mehr blogge und nicht mehr laufe.

Um den Auftaktlauf am Freitag konnte ich mich noch erfolgreich drücken, da ich aufgrund der Friday for Future Demo in Leipzig für mehrere Stunden in der Innenstadt von Leipzig gefangen war.

Gegen 19 Uhr traf dann auch ich als letzter an der neuen LBC2019 Location in Burgscheidungen (hihi) ein. Die Fahrradpension Mavi, ein roter Farbtupfer in einem grauen Nest verwitterter Bauernhäuser. Nicht nur äußerlich ein Hingucker, auch innen überrascht jeder Raum durch gewagte Stilbrüche. Auch die Ausstattung ist top. Besonders hat mich die elektrische Fliegenklatsche begeistert, WLAN gab es indes aber keines.

Nach dem Abendessen, in einer fern gelegenen Pizzeria, ließen wir den Abend in Daniels Suite ausklingen, wobei Suite trifft es nicht ganz, das riesige Zimmer erinnert mit seinen Bullaugen eher an ein Offizierskasino in einem Schiffsbauch. Während mir der Raumteiler in Form eines Glitzerfadenvorhangs den Atem raubt, ist Simone, die Frau von Daniel, ganz entzückt von den blauen LED Strahlern über der großzügig schwarzen Liegewiese mit integrierten Spiegelelementen.

Eddy versucht vom Glitzervorhang abzulenken. Simone macht indess die LED Beleuchtung klar

Ich war nicht ganz traurig, dass sich die Versammlung am Freitag recht früh, nach nur einem Absackerbierchen auflöste, war meine Woche doch recht anstrengend und ich war fertig wie Brot.

Andreas hatte das Pech und musste das Zimmer mit mir teilen. Der Arme, bin ich doch ein starker Schnarcher. Bei den unterschiedlichsten Übernachtungsgelegenheiten zog ich mir schon mehrfach den Unmut meiner Mitmenschen zu.

Andreas verfolgte den Plan einfach vor mir einzuschlafen, während ich noch krampfhaft versuchte Glückwünsche zum versäumten Hochzeitstag durch den Orbit zu schicken. Aber mangels WLAN bzw. Handy Empfang stellte ich schnell meine Bemühungen ein und überholte Andreas beim Einschlafen und rodete mit rasselndem Atem die umliegenden Hügel, sodaß sich selbst Daniel am nächsten Morgen, ob der unromantischen Töne, die an seine Kabinentür schwappten, beschwerte.

Nach dem Frühstück am Samstag stand dann ein gemeinsamer Lauf an. Eddy wollte erst auf eigene Faust los, stieß dann aber doch auf unsere Truppe, sodaß wir alle sechs gemeinsam ein schönes Ründchen drehten. Das Tempo war aufgrund zahlreicher Fotostopps angenehm niedrig, sodaß ich noch nicht negativ auffiel.

Have a Break, have a local Bier

Nach kurzer Dusche gings gleich weiter zum Kanufahren. Daniel hatte zwei 3er Kanus gebucht, mit denen wir die Unstrut hinunter paddelten. Das eigentliche Ziel hieß Boy’s, ein Gutsausschank mit direktem Anleger an der Unstrut. Da wir diesjährig etwas weiter nördlich unsere Kreuzfahrt begannen, zog sich die Ankunft bei Boy’s etwas hin. Zum Glück konnten wir eine akute Unterhopfung, mittels spontan organisierter Wegbiere bekämpfen. Immer gut wenn man jemanden dabei hat, der die Sprache der Einheimischen spricht.

Bei Boy’s angekommen, betätigte sich die Crew schnell als Hausmeister und bauten kurzerhand die fehlende Sitzgelegenheit selbst auf, erfreute sich die Gaststätte doch regen Zuspruchs, sodaß das Mobiliar knapp wurden. Während die einen Stühle rückten, besorgten die anderen zwei Flaschen Grauburgunder und dazu Fettbemmen. -ein Genuss-

Da ich (und ein paar Anderen) den Kanal nicht voll genug bekommen können, und das Wetter halt gar zu gut war, gabs noch eine weitere Flasche Rose.

Ich meine, unsere Strömungslinie war anschließend nicht mehr ganz so gradlinig, und das Unterholz wurde mehrfach besucht.

Am Zielort angekommen, löste sich gerade die Gesellschaft einer Weinprobe auf, das Daniel dazu veranlasste, all sein Localcolorit in die Waagschale zu werfen um der angedüdelten Paddlercrew noch ein paar Federweißer zu organisieren. Aber bei dem russischen Gehilfen biss sogar Daniel auf Granit. Oder der Russe verstand Daniels russischen Dialekt nicht.

Fotocredit: runomatic

Thomas und Andreas, unseren Fahrern, wird das nicht ganz unrecht gewesen sein, außerdem wollten wir ja auch noch mal laufen. Thomas hatte dazu ein 12 km Runde auserkoren.

Aufgrund der morgendlichen Runde war ich rech zuversichtlich, aber die paar Gläser Wein hatten Ihre Wirkung nicht verfehlt, und schickten meine ohnehin verkümmerte Ausdauerleistung in den Keller. Entsprechend schweratmig schleppte ich mich die Hügel hoch, die ich noch nachts zuvor extra gerodet hatte, damit es auch schön sonnig ist. Nach etwa 3 km musste ich mir eingestehen, dass ich heute keinesfalls mehr weitere 9km laufen möchte, so schloss ich mich Daniel an, der aufgrund einer schmerzenden Leiste auch vorzeitig den Rückzug antrat. Ob die schmerzenden Leiste im direktem Zusammenhang mit der LED Beleuchtung der Schlafstätte stand, war nicht zu erfahren. Angeblich eine alte Ultra-Verletzung. -is klar-

Traditionell wurde später, am Samstag Abend wieder viel totes Tier auf einem glühenden Altar geopfert. Auch hier tat sich Daniel als Zeremonienmeister hervor, den man draußen nicht alleine frieren lies, sondern man sich solidarisch dazu gesellte. In den Warmphasen (drinnen) überzeugte Martin mit fundierten Musikkenntnissen der 80er, und 90er Jahre die aus dem Radio dudelten. Jedes Stück wurde mit Name, Interpret und Jahreszahl angesagt. Erstaunlich viele Stücke stammten entweder aus dem Jahr 1981, oder 1984. -war wohl ein 81/84er Spezial-

Ja, die Themen und Betätigungen sind breiter geworden. Es dreht sich nicht mehr nur ums Bloggen. Aber das Laufen ist weiterhin der gemeinsame Nenner dieser Gruppe, die sich nun schon seit so vielen Jahren kennt und immer wieder zusammen findet um eine schöne Zeit zu haben.

Im Nachhinein muss ich wirklich sagen, gut, dass ich nicht spontan Krank geworden bin.

Es hat wieder riesig spaß gemacht mit dieser Truppe, und nächstes Jahr trainieren ich vielleicht sogar…


Die Kollegen waren unterdessen nicht untätig und haben das Wochenende ebenfalls in Worte gefasst.

Mit dem Bloggen ist es wie mit dem Laufen. Der Wiedereinstieg fällt umso schwerer, je länger die Pause dauert. Und meine Blog Pause hat ja nun wirklich lange gedauert.
Rar habe ich mich gemacht, sehr rar. Lediglich auf Instagram bzw. Facebook gab es von Zeit zu Zeit mal kurz einen Status. Das wars dann auch.

Mein letztes Jahr ist sportlich ziemlich mies verlaufen. Erst hatte ich mir im Juli meinen rechten Meniskus ruiniert, der dann im September ambulant repariert wurde. Im November begann ich dann wieder langsam mit dem Laufen. Auf unserer legendären BZM-Runde drehte ich die ersten zaghaften Runden um den Riemer See. Beim Münchner Nikolauslauf konnte ich die 10 KM dann ohne nennenswertes Training knapp unter 55 Minuten laufen. Das stimmte mich zuversichtlich, schnell wieder an die alte Form  anknüpfen zu können.

Doch es kam anders, ganz anders.

Wenige Tage später erkrankte ich. Es dauerte zwei Wochen bis man herausfand was eigentlich los war. Ich hatte plötzlich multiple Schmerzen am Rücken, in den Armen, in den Beinen. Immer an einer anderen Stelle. Nachts ließen sich die Schmerzen weder mit IBU noch mit Novalgin in den Griff bekommen.  Als schließlich Lähmungen im Gesicht, den Armen und den Beinen hinzukamen und ich nicht mehr  Essen konnte, weil mir alles aus dem Gesicht fiel, wurde ich schließlich auf die Intensivstation einer neurologischen Klinik eingewiesen.  Es bestand die Gefahr, dass auch die Atemmuskulatur von den Lähmungen in Mitleidenschaft gezogen wird, und was das bedeutet brauche ich ja nicht weiter auszuführen.

Was war los? Nach etlichen Untersuchungen einigte man sich als Diagnose auf eine Polyradiculitis, eine mehrfache Nervenwurzelentzündung.

Wie bekommt man sowas? Bei mir weiß man es bis heute nicht genau. Hatte ich mir etwa auf dem letzen BloggerCamp, da gab es ja Zecken genug, etwa eine Boreliose eingehandelt?  Nein, eine Neuro Borelliose konnte ausgeschlossen werden, und im Liquor konnten auch sonst keinen bakteriellen Erreger entdeckt werden. Schließlich gingen die Ärzte von einer Autoimmuninfektion aus, die schließlich mit Cortison erfolgreich behandelt werden konnte.

Traditionelles Heiligabendessen; Irgendwas mit Kartoffelsalat

So verbrachte ich zwei Wochen im Krankenhaus, über Weihnachten, man kann sich schöneres vorstellen.

Genug gejammert, es ist überstanden, aber die Form war natürlich endgültig im Eimer. Während der gut 4 Wochen habe ich massiv Muskelmasse abgebaut, und von der Kraft und der Kondition will ich gar nicht erst anfangen, das war ja schon immer eine meiner Baustellen.

In den nachfolgenden 5 Wochen hat man mich während einer ambulanten ReHa wieder einigermaßen auf Vordermann gebracht.

Von allen Anwendungen und Übungen hat mir das Laufband und die Stabi Übungen am besten gefallen, deshalb habe ich auch ab Februar  wieder mit dem Laufen begonnen. Wobei, Laufen trifft es nicht so ganz, das war eher sowas wie schnelles spazieren, also Walking, nur mit ohne Stöcke. Kleine Runden habe ich gedreht in einer unterirdischen Pace, dafür mit umso höherem Puls. Aber es war mir egal. Ich war froh und dankbar, überhaupt wieder laufen zu können.

Auf meinen ersten Läufen begleitet mich jeweils meine Frau, wahrscheinlich hatte sie Angst, dass ich ohne Aufsicht wegklappe. Aber meine Frau brauchte viel Geduld, bzw. viel Zeit mit mir.
Jetzt habe ich natürlich eine sehr schnelle Frau, dennoch kratzte das am Männerego. Ich der Sportler im Haushalt muss pausen machen.     

Schnell wurde klar, ich brauch ein Ziel, sonst wird das nix mehr mit dem Laufen. Also habe ich die Laufkalender auf Herausforderungen in der näheren Umgebung gescannt und hatte schließlich den Schlierseelauf als mein neues Ziel auserkoren.

Und da läuft der Herr -timekiller- eine Halbmarathon, Bitteschön.

Ja, das habe ich dann auch gemacht…

Vielleicht berichte ich Euch darüber ja in einem meiner nächsten Blogposts. 🙂

Der Sommer liegt hinter uns und die Herbstmarathons stehen an.img_5156

Neben einem vernünftigen Training, langen Läufen und Tapering gehört auch das Carboloading zur Marathonvorbereitung dazu.

Aber muss es immer Pasta sein?

„Nein“, meint Jan Fitschen und schwört auf Ugali, das kenianische Nationalgericht.
Seine (nicht ganz ernst gemeinte) Begründung ist dabei so simpel wie einleuchtend, oder kennt Ihr etwa italienische Marathonläufer?

Beim diesjährigen LaufbloggerCamp im Harz hat er mich exklusiv in die Geheimnisse der Ugali Zubereitung eingeweiht.

Aber seht selbst:*

(*wer lange Blogposts schreibt, macht auch lange Filmchen)

Credits

Chefkoch bzw. Coach Jan Fitschen
gibt sein Senf dazu -timekiller-
ins Bild gelaufen MiPaPo, Runomatic
hungrige Esser Running Twins
hat Internet EarnyourBacon
hat ne Katze BoosttheMietz
Nachschub-Trupp Eddy, Harlerunner
wahrer Grillmeister StrongManDudel
stolze HalbMarathina Lynthra Elbenstaub
läuft noch ne Runde Startblock-F
hat tolle T-Shirts Unique-Sportstime
holt Holz Laufhannes
kann nicht schlafen Joggenblog
hat noch Hunger! Diro, Eddy, eigentlich alle

 

Aufgenommen beim LaufbloggerCamp 2016 in Hohegeiß, Harz

MF_150803_K2_Bladenight_0570„Wenn’s dem Esel zu wohl wird geht er aufs Eis tanzen“. Wobei, ich habe mich nicht aufs Eis gewagt, sondern auf Rollen, und auch tanzen trifft`s nicht ganz, ich bewegte mich weit weniger elegant.

K2 Skates bzw. deren Presseagentur hatte zu einem Presse Event anlässlich der Münchner Blade Night eingeladen. Neben den klassischen Medien (Bunte, Focus, Bild, …) waren auch ein ein Paar  Blogger (also genau zwei) geladen.

MF_150803_K2_Bladenight_0449Da Anni Friesinger-Postma als K2 Markenbotschafterin und Ingalena Heuck als Laufexpertin auch mit von der Partie waren, habe ich nicht lange gezögert und habe postwendend zugesagt.

-das wird lustig-

Erst später, als meine Frau nachhakte, ob ich denn überhaupt „bladen“ könne, kamen erste Zweifel. „Naja, ich kann Eislaufen und das Skaten wird ja nicht viel anders sein.
Ach, und wenn zwei richtige Profis dabei sind, dann  kann ja nichts schief gehen. Da gibts sicherlich einen Profi-Crash Kurs mit allem Pi-Pa-Po“.

Die Blade Night wird in München seit 1999 veranstaltet. Genauer gesagt, ist es seit 5 Jahren die „AOK Blade Night„,  Ausrichter ist aber der Green City e.V..
K2 als Partner der AOK Blade Night ist Ausstatter und  stellt den Teilnehmern kostenlose K2-Skates während der Veranstaltung zur Verfügung. 

-Eine tolle Sache*-.

Von Mai – September rollen so jeden Montag (abhängig vom Wetter) ab 21:00 Uhr zwischen 5.000 und 10.000 Rollschuhläufer auf 3 unterschiedlichen Routen quer durch München.

MF_150803_K2_Bladenight_0753Für Autofahrer die den Weg des rollenden Wurms kreuzen heißt es Umleitung suchen oder Motor abstellen und 20 – 25 Minuten warten bis der Tross vorbei gezogen ist, denn die Skater haben Vorfahrt.

Da wollte ich schon immer mal dabei sein, aber ich hatte bisher nie genug rollendes Selbstvertrauen um auch teilzunehmen. Ich hatte vor etlichen Jahren mal während der ISPO im Olympiapark Skates ausgeliehen und dieses Tun auch für toll befunden, habe aber schon damals festgestellt, dass das Bremsen der bekannte Haken an der Sache ist. Während ich beim Eislaufen so lange im Kreis fahren kann bis mir der Schwung ausgeht, wird dieses Vorgehen beim Skaten im Gewusel so nicht umsetzbar sein. Aber das Bremsen werde ich schon lernen, ich bin ja in guten Händen.

Nun, wie soll ich sagen, das mit dem Bremsen lernen ist dann doch etwas untergegangen.MF_150803_K2_Bladenight_0114 Vor lauter Ratscherei im Bavaria Biergarten beim gemeinsamen Abendessen mit den Teilnehmern und  mit Anni und Leni blieb überhaupt keine Zeit den Focus auf die eigentliche Technik beim Skaten zu legen. Es traute sich natürlich auch keiner eine mehrmalige Olympiasiegerin im Eisschnelllauf zu fragen, wie das denn nun genau gehe, also dieses Skaten. Klar wir Teilnehmer haben natürlich auch einen enorm sportlichen Eindruck auf die beiden Profis gemacht, sodaß die gar nicht auf die Idee gekommen sind, die Fortbewegung auf Rollen könnte irgendwie problematisch sein.

„Kannst Du Bremsen“, war dann auch das erste was mich Philipp fragte, den ich zufällig auf dem Weg zum K2 VIP Zelt getroffen habe.
Phillip feierte auch sein Debüt auf Rollen und hatte sich daher, im Gegensatz zu mir, eingehend  mit der Strecke befaßt.
-Bremsen? Ich versuche es zu vermeiden-

„Na, dann wünsche Ich Dir viel Spaß bei dem Gefälle, das gleich nach dem Start kommt.“

-Hm, vielleicht sollte ich das doch noch ein bisserl üben-

Einen Sturz der üble Schürfwunden mit sich bringt kann ich jetzt so überhaupt nicht brauchen, am nächsten Tag soll es schließlich mit der Familie in den Urlaub gehen.-

im Bild die K2 V02 90 BOA W Inline Skates

im Bild die K2 V02 90 BOA W Inline Skates

Am K2 Stand wurden wir mit den für uns reservierten Skates und Protektoren versorgt. Ich bekomme V02 90 BOA Inline Skates, EVP immerhin 259€. Jetzt bin ich natürlich kein Experte was die Qualität von Inline Skates anbelangt und kann nichts über die Rollen bzw. eingesetzten Lager sagen, aber was mir als Laie sofort auffällt ist der gute Sitz der Softboots. Neben der obligatorischen Schnalle am Schaft, hat dieser Schuh einen zusätzlichen Drahtzug in der Schnürung, der über ein Stellrad bequem festgezurrt werden kann. Dadurch hat man einen super halt im Schuh.

Nachdem ich mit Skates, Helm und Protektoren ausgestattet bin, frage ich dann doch mal bei der K2 Marketing Dame Claudia nach, wie das denn mit dem „Verzögern“ nochmals genau funktioniere.

„Anfänger gehen in die Knie, am besten du legst die Hände auf die Knie, dann stemmst Du den rechten Skate mit dem Stopper gegen die Fahrtrichtung auf die Fahrbahn.“

Das ganze hört sich leichter an als es ist, ich bekomme irgendwie keinen rechten Druck auf den Stopper, sodaß ich nicht viel langsamer werde. Bei meinem ersten Versuch werde ich von einem Mülleimer gestoppt.
Das ganze sieht zudem ziemlich dämlich aus, so, als wolle man mit einem Gipsbein in den Wald kacken.

Mal sehen wie es die anderen machen. Der geübte Inliner zieht einen Skate quer zur Fahrtrichtung hinter sich her und bremst somit (T-Stop). Das ist aber eine wackelige Angelegenheit, und kann bei mangelnder Koordination zu einer hübschen Pirouette führen mit anschließendem Arschplatscher. Zumindest steht, bzw. sitzt man dann. Ist aber schmerzhaft.

Der wahre Profi scheint überhaupt nicht zu bremsen. Jedenfalls kann ich nicht erkennen wie er das macht, er steht einfach.

Einige in der Gruppe kämpfen ebenfalls mit der selben Thematik. Der Redakteur mit den großen Buchstaben rudert bei seinen Bremsversuchen wild mit den Armen und versucht durch die Luftverwirbelungen zum Stehen zu kommen. Meist gelingt Ihm das auch. Von den Profis ist unterdessen keiner zu sehen, die machen Fotos fürs Album.

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Um 21 Uhr setzt sich der Tross langsam in Gang. Mit Philip diskutiere ich, wie denn die bevorstehende sportliche Aktivität ins Trainingsbuch passt. 12 km hört sich für einen Läufer nicht viel an. Die Veranstaltung ist aber auf 2 – 2 1/2 Stunden ausgelegt. Wie geht das denn zusammen? Ist man mit Skates nicht schneller unterwegs?

Nun, nach dem Start geht erstmal gar nichts. Es ist ähnlich wie beim Firmenlauf in München, nach dem Startschuss kommt der hintere Bereich nur sehr zögerlich in Gang. Ich habe es nicht eilig. Ich mache unterdessen weiter  meine Bremsübungen.

Der Grund für die anfängliche Verzögerung wird schnell klar.  Ein paar Bodenschwellen und abgesenkte Bordsteinkanten sind zu bewältigen und dann lauert da ja auch schon das erste Gefälle. Die Teilnehmer im hinteren Bereich haben gehörig Respekt. Am Straßenrand stehen  Bladeguards und bieten Ihre Dienste als Bremshilfe an.MF_150803_K2_Bladenight_0749

-???-

Wie soll das denn funktionieren? Soll ich in den Bladeguard einfach reinfahren? Ich beobachte wie einige diesen Service in Anspruch nehmen. Der Teilnehmer macht auf sich aufmerksam, dann fährt der Bladeguard vor den Anfänger und bremst diesen sanft ab, bzw. fängt diesen von hinten ein.

Ich versuche es indes in der Knie-Kacka-Position. Aber die Geschwindigkeit ist zu hoch, ich bekomme keinen Druck auf die Straße und werde weiterhin schneller. Rechts und Links huschen die Bäume an mir vorbei. Ich beginne mit den Armen zu wedeln, aber ich bin bereits an den Bremsguards vorbei. Instinktiv versuche ich die wilde Fahrt mit einer Art Ski-Pflug zu drosseln. Das gelingt mir halbwegs, jedenfalls werde ich nicht mehr schneller. Vor mir sind Teilnehmer die das Bremsen wesentlich besser beherrschen als ich, ich muss ausweichen und nehme somit wieder Fahrt auf. Nun bin ich es, der mit den Armen wild rudert um die Balance zu halten. Vielleicht klappt das mit den Verwirbelungen ja doch. Da meine Oberschenkel, ob der ungewohnten Beansrpruchung, langsam zu Krampfen beginnen, muss ich es  laufen lassen. Ich suche mir am Straßenrand ein weiches Auto aus, das nicht zu teuer aussieht. Doch das Gefälle hat ein einsehen und wird flacher,  aufgrund des weiträumigen Auslaufs und mangels Gullideckel der meine wilde Fahrt hätte abruppt beenden können, komme ich ohne außerplanmäßigen Bodenkontakt heil unten an.

Erleichterung Stolz macht sich breit, das hat schon ein bisschen Spaß gemacht, wenn es nur nicht so beängstigend gewesen wäre.

Ich blicke mich um, was aus meiner Gruppe geworden ist. Die wilde Fahrt hat die Gruppe etwas MF_150803_K2_Bladenight_0775zersprengt. Etwas weiter vor mir kann ich Anni mit Ihrem pinken Helm erkennen und auch Leni ist schnell ausgemacht. Ja, auch die Profis sind mit Helm unterwegs, ist nicht Pflicht, aber wer nicht auf den Kopf gefallen ist fährt „oben mit“.

Phillip gesellt sich wieder zu mir, auch er hat die Abfahrt unbeschadet überstanden. Ab jetzt kann die Fahrt in vollen Zügen genossen werden. Das Tempo ist moderat, jeder kann sein Tempo selbst bestimmen, die Blade Night ist ja kein Wettlauf. Neben Inlinern sind auch Skater unterwegs, manche schieben auf speziellen Wägelchen riesen Ghettoblaster vor sich her und sorgen so für Stimmung. Einige haben illuminierte Rollen, sehr stylisch, oder anderes Blinkzeug und verwandeln die einsetzende Dämmerung in eine wunderbare Atmosphäre.

Anni Friesinger höchstselbst diente mir hier als Bremsklotz -sorry-

Anni Friesinger höchstselbst diente mir hier als Bremsklotz -sorry-

Ca. zwei Kilomter vor dem Ziel sammelt sich unsere Gruppe auf einer Verkehrsinsel um auf die Nachzügler zu warten. Es kommt aber niemand mehr. Als sich der Besenwagen nähert, setzen wir uns wieder in Bewegung. Jetzt allerdings mit erhöhtem Tempo.

Hui, das macht Spaß mit Schmackes düsen wir durch die nächtlichen Straßen. Das Gefälle, das mir vor gut einer Stunde den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat, sorgt nun wieder für eine erhöhte Transpiration, nun aber aufgrund der erhöhten Herzfrequenz.

Unbeschadet komme ich und unsere Gruppe am K2 Stand wieder an, wo Erfrischungen auf uns warten. Ein Service, den die anderen Teilnehmer nicht haben. Der Rest unserer Gruppe ist auch schon da. Zwischen den Zeilen höre ich, dass auch ein Taxi bei der Rückführung im Einsatz gewesen sein soll. -besser ein Taxi als ein Rettungswagen-

Das war wirklich ein großer Spaß, Danke K2 Skates und dem Team von Häberlein und Maurer für die Einladung.  Das werde ich  sicherlich bald wieder wiederholen.

Das Inlineskaten ist gerade für Läufer eine schöne Abwechslung und trainiert Ausdauer, Gleichgewicht und Körperspannung. Ein befreundeter Chirurg empfahl mir vor einiger Zeit bei Knieschmerzen das Eislaufen als alternative Trainingsmethode.

Wer weiß, vielleicht mache ich ja mal bei einem Inline-Marathon mit. Aber bis dahin übe ich das  Bremsen noch ein bisschen.

Inline Skate Marathon in Berlin, die Generalprobe für den Marathon ein Tag später.

Inline Skate Marathon in Berlin, die Generalprobe für den Marathon ein Tag später.


* wer sich Skates leihen will sollte sich jedoch pünktlich um 19:00 Uhr in die Schlange stellen, ansonsten geht er leer aus.

Auf einem Laufblog wird üblicherweise alles rund ums Laufen glorifiziert. Schüttet man beim Laufen doch so viele glücksbringende Endorphine aus, dass es für einen alleine zu viel ist. So wird die frohe Kunde ins Digitale Orbit hinaus geplärrt. Ich nehme mich da nicht aus. Die Besten Ideen kommen mir halt beim Laufen.

Jetzt müsste ich aber lügen, würde ich behaupten, ich hätte die zwangsweise auferlegte lauffreie Zeit nicht auch genossen.

Endlich kann sich der geschundene Laufapparat von allen Wehwehchen erholen.  Mit nichtgekannter Dynamik schnellt man morgens aus dem Bett, federt die Treppe zum Frühstück hinunter… Kein Schmerz, kein Ziehen, (zumindest nicht in den Beinen). Hach..

IMG_0645Es ist ein schönes Gefühl mal nicht laufen zu „müssen“. -Ich bin ja krank, scheiß auf den Trainingsplan-. Der Schweinehund bekommt seinen Willen ohne den ständigen inneren Ringkampf.
Ungeahnte Zeitressourcen treten da plötzlich zu Tage. Bei vier Trainings pro Woche, mit einem Wochenumfang von ca. 50km, kommt man mit allem umziehen, laufen, dehnen, rollen, duschen, analysen am PC, etc.  locker auf 12 Stunden pro Woche.

Zeit die plötzlich frei zur Verfügung steht.

Was macht man mit soviel Zeit, freie Zeit? Ist das etwa diese Freizeit?

Ein Teil der Zeit wird erstmal in der Arbeit versenkt, der Rest wird vertrödelt. Das wird dann aber auch irgendwann langweilig. So beginnt man die Steuererklärungen der letzen 3 Jahre zu erledigen, Betriebskostenabrechnungen werden angefertigt, Briefmarken sortiert, Münzen poliert, die Bonsais beschnitten,  Kurzgeschichten geschrieben…

Ne, das klappt wiederum nicht, denn ohne Laufen fällt mir ja nix ein.

Es wird also Zeit, dass ich wieder die Schuhe binde…

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Es herrschen ideale Laufbedingungen, bedeckter Himmel, nicht zu warm.

Ich stehe im Startfeld des Forstenrieder Volkslaufes, ich habe mich ganz vorne positioniert, denn heute habe ich nix zu verschenken. Mein Hase Leni zwinkert mir zu und gibt mir letzte Instruktionen, der Startschuss fällt…

Ich bin mein großes Rennen in Gedanken schon hundert mal gelaufen. Große Siege habe ich gefeiert und herbe Niederlagen durchlitten. Wie der Lauf dann schließlich ausging? Ich weiß es nicht, denn es kam ja dann doch ganz anders.

Ob ich mein Ziel, eine 44:XXmin,  am vergangen Samstag erreicht hätte?

Schwer zu sagen, ich war auf einem guten Weg und ich war zuversichtlich diesem Ziel gemeinsam mit meiner Trainerin als Pacer zumindest sehr nahe zu kommen.

Stattdessen fange ich nun wieder bei Null an.

Ich habe die OP letzen Montag, bei der mir 30 cm des Dickdarms entfernt wurden ohne Komplikationen überstanden. Bereits am nächsten Morgen, auf der Beobachtungsstation, hieß es „Hoch“, Sitzen an der Bettkante, stand auf dem Programm. Eine unglaubliche Anstrengung, verbunden mit einem Potpourri an Schmerzen, sodass mir der Schweiß ausbrach. Von dieser Anstrengung durfte ich mich dann immerhin 5 Stunden erholen, bis mir eine neue Trainerin, eine KrankenGymnastin, Atemübungen zur Vorbeuge vor Lungenentzündungen und zur Thromboseprophylaxe ein paar Beinübungen zeigte, u.a. Zehen wackeln, ich sagte ja, ich fange bei Null an.

IMG_2034Am Dienstag hatte ich dann für ca. 5 Minuten wieder festen Boden unter den Füßen. Mit Hilfe der KG tapperte ich im Kriechtempo durch mein Krankenzimmer, von der Tür zum Balkon und zurück. Dieser Ausflug wurde dann am Mittwoch bis auf den Krankenhausflur ausgedehnt. Da mein Kreislauf OK war, erhielt ich die Erlaubnis diese Trainingseinheiten zukünftig auch alleine vorzunehmen. Wobei alleine war ich nicht, ich hatte ständige Begleiter, „MC Agilia“ eine Infusionspumpe und „TIVA Agilia“ eine Spritzenpumpe, beide fest verschraubt an einem wackeligen Infusionsständer, dessen selbstlenkende Rollen eher für den Nahverkehr als für die Langstrecke ausgelegt sind, waren meine ständigen Begleiter.

So schepperte ich dann gemeinsam mit meinem Ständer, also dem Infusionsständer, dem Urinbeutel in der Bademanteltasche, über den Gang der Station IV. Wer hauptsächlich für unser Schlingern verantwortlich war, läßt sich letztendlich nicht mehr genau feststellen.

Am Samstag, nach stufenweisem Abbau meines Schlauchsystems, konnte ich dann von der „Halle“ auf den Trainingsplatz, den Klinikgarten wechseln. Anläßlich des Forstenriedlaufs wollte ich dort in Gedenken zumindest ein paar Runden im Garten, auf einem nierenförmigen, knapp 200 Meter, Rundweg gehen. Endlich konnte ich Elemente meines 10 Wöchigen Lauftrainings mit Leni perfekt umsetzten: Ich habe viele kleine Schritte gemacht, aber am Kniehub muss ich noch arbeiten. 😉

Bis ich wirklich wieder richtig laufen kann wird es noch einige Zeit brauchen, bis dahin werde ich gehend bzw. walkend unterwegs sein.

Aber ich kaufe mir KEINE STÖCKE, NIEMALS

WolfartklinikWer Ärger macht fliegt raus.“ So die Worte meines Arztes. Meine Entzündung wird nicht besser daher bin ich seit Freitag wieder in der Klinik. Am Montag werden dann Nägel mit Köpfen gemacht und ich komme unters Messer. „Ihr Darm ist lang genug, da können Sie  locker auch auf 20 cm verzichten.“

Laufen fällt für die nächsten Wochen (Monate?) dann natürlich auch erstmal flach. Ich habe mich jedenfalls hier in einer kleinen Privatklinik im Münchner Westen mal für die nächsten 14 Tage eingerichtet.

Oh Gott, mir wird so langweilig werden. Ich kann ja nicht den ganzen Tag rumliegen, lesen, im Internet surfen und in die Glotze zu schauen. Ich bin es nicht gewohnt nix zu tun. Ich überlege schon , ob ich übergangsweise einen Sofa-Blog schreibe.

Hm? Neuste Sofa und Liegestuhl Geschichten? Flotte Testberichte über Kissen und Sitzmobiliar? Fashion-Blogs gibt es zuhauf, weshalb dann keine Möbel-Blogs. Also liebe Sofa/Sessel/Liegestuhl Hersteller, Adresse für die Zusendung der Testprodukte findet Ihr im Impressum.

So, solange ich noch lachen darf, werde ich mir nun zur Einstimmung auf die morgige OP ein paarmal „ich bin der Appendix“ von Horst Evers anhören, denn:

Humor ist wenn man trotzdem lacht.


P.S. Der Pförtner scheint hier auch ziemlich kompetent zu sein 🙂

++++Achtung dieser Post enthält ein paar unappetitliche Schilderungen+++++

 

Was ein Wetter, die Sonne scheint ins Zimmer, das wird wieder für viele ein schönes Laufwochenende werden.

Es ist Sonntag, laut Trainingsplan sollte ich heute einen langen Lauf machen. Mein Zimmerkollege zieht gerade frische Kompressionsstrümpfe an. Er ist M70! In dem Alter noch Kompressionsstrümpfe tragen? Ist ja irgendwie albern oder? Im Prinzip schon, aber in diesem Falle als Thromboseprophylaxe unverzichtbar. „Sepp“, ein kleines drahtiges Kerlchen, hat einen Leistenbruch.

Ich bin nicht etwa ins Trainingslager gejettet um, zwei Wochen vor meinem großen Lauf in Forstenried, an meiner Endbeschleunigung zu feilen.

-mitnichten-

Ich liege seit vier Tagen im Krankenhaus!

Ha, jetzt hat er’s übertrieben“ wird der ein oder andere Besserwisser einwerfen.

Nein, ich bin nicht etwa verletzt, sondern wurde anderweitig ausgebremst.

Ich habe eine „gedeckt perforierte Divertikulitis“.

Noch nie gehört?

Ich auch nicht. Dabei handelt es sich bei der Divertikulose  um eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten der westlichen Welt.

Sepp, mein etwas rustikaler Zimmernachbar brachte es mit folgenden Worten auf den Punkt:

Du kackst Dir quasi selbst in den Bauch! das ist ja Scheiße“

Wissenschaftlich nicht ganz sauber formuliert, und noch ist es nicht gar so schlimm, könnte aber passieren, und dann ist die Kacke sprichwörtlich am Dampfen, ja!

Darum treibe ich mich derzeit im Internet nicht auf Laufseiten rum, sondern konsultiere Medizinportale und IMG_2009lese Erfahrungsberichte in speziellen Foren.

Derzeit versucht man der Entzündung mit Antibiotika-Infusionen Herr zu werden. Ansonsten bin ich auf Diät gesetzt.

Mit letzterer Maßname hätte ich dann zumindest schon mal mein gewünschtes Wettkampfgewicht erreicht.

 

Es ist erstaunlich, ja, es kommt genauso überraschend wie jedes Jahr Weihnachten. H06Kritiker behaupten zwar, dass ich diesen Erfolg weniger meinen sportlichen Leistungen zuschreiben kann, sondern es das Ergebnis einer simplen arithmetischen Reihe ist, aber Aufstieg ist Aufstieg.

Sei es wie es ist. Ich werde aufsteigen, und zwar in die Königsklasse.

-die M45-

Zahlenmäßig stellt diese Altersklasse regelmäßig die größte Gruppe im Startfeld eines Volkslaufes. Auffällig dabei ist, je länger die Distanz, desto stärker sind die M45er vertreten.  Ja, da wird die Luft eng, da wird einem nichts geschenkt, da kommt man nicht mal eben so unter die ersten zehn in der Altersklasse, denn die Konkurrenz ist groß.

Experten behaupten, dass die quantitativ exponierte Position der AK M45 mit hormonellen Prozessen  der Protagonisten zusammenhängt. In höheren Klassen lässt dieser Prozess wohl nach, und die Teilnehmerzahlen sinken wieder. Dann gilt es die erlangte Form zu wahren, um vielleicht auch mal aufs Stockerl zu kommen, aber dafür bedarf es einen langen Atem. Wenn man sich mal die Zeit nimmt und bei einer Siegerehrung ganz bis zum Schluss bleibt, staunt man nicht schlecht, wenn man die Zeiten hört, die es braucht, um selbst in den höheren Altersklassen aufs Stockerl zu kommen. Derzeit würde mein Leistungsvermögen (wenn ich es denn konservieren könnte) selbst in der M70 nur für einen zweiten Platz reichen.

Es liegt also auf der Hand, es muss etwas getan werden. Nach gut eineinhalb Jahren im Schlapp-Schritt Modus habe ich wieder Lust auf eine persönliche Bestzeit.

Es ist Zeit für Projekt 45.

Ziel 1: Sub 45 min auf 10km
Ziel 2: Sub 1:45 auf 21,1km
Ziel 3: Sub 3:45h auf 42,2km

Da ich mit meinem bisherigen Trainingssystem „Nach-Lust-und-Laune“ in den letzten Jahren keine nennenswerte Fortschritte verzeichnen konnte, wird mich ab Januar ein richtiger Profi bei der Umsetzung meiner Ziele unterstützen.

Die Ziele für 2015 sind definiert, jetzt kann das Jahr kommen.

Ich freue mich drauf.