Freizeit?

Donnerstag, April 30, 2015

Auf einem Laufblog wird üblicherweise alles rund ums Laufen glorifiziert. Schüttet man beim Laufen doch so viele glücksbringende Endorphine aus, dass es für einen alleine zu viel ist. So wird die frohe Kunde ins Digitale Orbit hinaus geplärrt. Ich nehme mich da nicht aus. Die Besten Ideen kommen mir halt beim Laufen.

Jetzt müsste ich aber lügen, würde ich behaupten, ich hätte die zwangsweise auferlegte lauffreie Zeit nicht auch genossen.

Endlich kann sich der geschundene Laufapparat von allen Wehwehchen erholen.  Mit nichtgekannter Dynamik schnellt man morgens aus dem Bett, federt die Treppe zum Frühstück hinunter… Kein Schmerz, kein Ziehen, (zumindest nicht in den Beinen). Hach..

IMG_0645Es ist ein schönes Gefühl mal nicht laufen zu „müssen“. -Ich bin ja krank, scheiß auf den Trainingsplan-. Der Schweinehund bekommt seinen Willen ohne den ständigen inneren Ringkampf.
Ungeahnte Zeitressourcen treten da plötzlich zu Tage. Bei vier Trainings pro Woche, mit einem Wochenumfang von ca. 50km, kommt man mit allem umziehen, laufen, dehnen, rollen, duschen, analysen am PC, etc.  locker auf 12 Stunden pro Woche.

Zeit die plötzlich frei zur Verfügung steht.

Was macht man mit soviel Zeit, freie Zeit? Ist das etwa diese Freizeit?

Ein Teil der Zeit wird erstmal in der Arbeit versenkt, der Rest wird vertrödelt. Das wird dann aber auch irgendwann langweilig. So beginnt man die Steuererklärungen der letzen 3 Jahre zu erledigen, Betriebskostenabrechnungen werden angefertigt, Briefmarken sortiert, Münzen poliert, die Bonsais beschnitten,  Kurzgeschichten geschrieben…

Ne, das klappt wiederum nicht, denn ohne Laufen fällt mir ja nix ein.

Es wird also Zeit, dass ich wieder die Schuhe binde…

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6 Comments

  1. Frau Mohr sagt:

    Ich leide ja unter dem „Multiple-Project-Syndrom“ und bin manchmal über lauffreie Zeiten ganz froh – endlich mal Gelegenheit, dies und das fertigzuschreiben oder mehr Fotos zu machen oder endlich mal wieder…also, irgendwie ist ja immer was zu tun 😉

    Und schön, wenn man sich danach wieder auf die Laufschuhe freuen kann 😉

    1. -timekiller- sagt:

      Sehr geehrte Frau Mohr,

      ich gehöre ja zu den Männern, wir können uns ja bekanntermaßen nur auf eine Sache konzentrieren.

      Viel Erfolg weiterhin bei den multiplen Projekten.

      Grüße -timekiller-

  2. Daniel sagt:

    Was für eine fürchterliche Vorstellung – ich weiß gar nicht, was ich mit der vielen Zeit machen würde. Wobei … ich hätte da eine fürchterliche Idee … ich würde wohl wieder viel mehr fernsehen.

    Dann mal wieder viel Freude beim Neustart. Hauptsache die Gesundheit ist wieder im Lot.

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Daniel,

      keine Sorge, das mit dem Fehrnsehen, habe ich auch probiert, aber bei dem Programm hält man das nicht lange durch. Da müsste dann schon TV 2.0 her, also Streaming oder so, aber dafür bin ich zu knickig.

      Grüße -timekiller-

  3. Julia sagt:

    Dein Beitrag imponiert mir… Vielleicht hätte ich mir von der Denkweise ein wenig etwas „abschneiden“ sollen, als ich verletzt war. Mal auch das Positive sehen… Ich muss einräumen, dass ich mit meinem „Ich darf derzeit nicht laufen-Zustand“ ganz schön gehadert hab. Vielleicht hätte ich auch mal die Vorteile sehen sollen… dass man eben mal andere Dinge erledigen kann, dass sich der Körper in einer Pause auch mal gut erholen kann… Das ist mir doch sehr schwergefallen.

    Trotzdem hoffe ich, dass Du bald wieder so unter den Läufern bist, wie Du es Dir vorstellst! Alles Gute!

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Julia,

      wäre mein Laufapparat kaputt gewesen, hätte ich wahrscheinlich genauso gehadert wie Du. Aber wenn die andere Baustelle um so viel größer ist, relativieren sich die Dinge ganz schnell.

      Grüße -timekiller-

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