Wilson Kipsang hat in Berlin der Laufwelt eindrucksvoll gezeigt wo der Hammer hängt. Die Europäer können da nur staunend hinterherlaufen. Wobei sich die deutsche Elite sehr achtbar geschlagen hat. André Pollmächer (2:13:05), Falk Cierpinski (2:14:50), Vitaliy Rybak (2:15:39) und Marcin Blazinski (2:17:53) haben ein starkes Ergebnis abgeliefert.
Jan Fitschen, der letztes Jahr in Berlin ebenfalls eine 2:13:10 rausgehauen hat, konnte verletzungsbedingt dieses Jahr seine Zeit leider nicht nochmals angreifen. Sehr schade, wäre doch letztes Jahr vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Wir erinnern uns noch alle an den 20 Sekunden Dixi-Stopp bei der Hälfte der Distanz. (Vgl. „den Fitschen machen“)
Gut möglich, dass dieses Ereignis bzw. die Magenprobleme die zu dem Stopp geführt haben, Jan dazu bewogen haben, gemeinsam mit Timo Weckman, ebenfalls ein erfolgreicher Läufer, ein bekömmliches Läufermüsli zu entwickeln, damit sowas nicht noch einmal passiert.
Und wie das bei Profis üblich ist, setzt man sich mit anderen Profis zusammen, dann hat das ganze Hand und Fuß. Gemeinsam mit dem Institut für Sporternähung e.V. und dem Naturkosthersteller Bauckhof aus der Lüneburgerheide wurde so gemeinsam das Läufermüsli entwickelt.
Irgendwas muss man ja tun, wenn man nicht Laufen darf.
Auf der Berliner Marathon Messe wurde jetzt das Läufermüsli offiziell vorgestellt. Das Müsli gibt es in zwei Sorten: Läufermüsli „Start“ und Läufermüsli „Ziel“.
Die Müslis heißen nicht nur unterschiedlich und sind verschieden verpackt, sondern sie sind natürlich auch anders zusammen gestellt.
Das „Start“ Müsli enthält neben Hafer, Dinkel, Buchweizen und Trockenfrüchten auch Amaranth und Teff. Amaranth gibt dem Müsli einen angenehm nussigen Geschmack. Teff ist eine Hirseart, die ursprünglich aus Äthiopien kommt und dort bei Läufern sehr beliebt ist. Teff steht auch im Verdacht, der geheime Tiger im Tank der Afrikaner zu sein.
Das „Ziel“ Müsli ist nussiger und aufgrund der Rosinen etwas süßer. Es soll nach einer Trainingseinheit schnell wieder die Nährstoffdepots füllen. Soja Flocken, Amaranth und Cashewkerne sorgen für die wichtigen Proteine.
Ob Lauf-Wunder zu erwarten sind vermag ich nicht zu sagen, aber wer dran glaubt den wird zumindest der Placebo Effekt beflügeln, bei Kompressionsstrümpfen klappt das ja auch. Ich denke, ums trainieren werden wir aber nicht drum herum kommen, aber mit dem Läufermüsli stimmt zumindest schon mal die Ernährung, das kann ja nie ein Fehler sein. Auch wenn Kritiker maulen, ein „Läufermüsli“ sei nur ein weiteres unnützes Sternchen im weiten All der kommerziellen Laufequimpment Industrie.
Ich selbst starte täglich auch mit einer Portion Müsli in den Tag. Da mir die üblichen Müslimischungen aus dem Cerialien Regal aber zu süß sind, und mir die Müslis meines schwäbischen Landsmannes (Läcker, Läcker, Läcker), zu grob sind, mische ich gewöhnlich meine Müslis selbst aus Einzelkomponenten zusammen. Meist ist jedoch immer eine Komponente leer, sodaß der Müsligenuss manchmal etwas einseitig ist.
Das „Start“ Müsli schmeckt mir persönlich am Besten. Aufgepeppt mit Quark und frischen Früchten bleiben keine Wünsche offen.
Auch wenn ich kein Freund von Rosinen bin, so kann ich doch auch das „Ziel“ Müsli genießen. Die Rosinen sind recht klein und kommen in der aufpeppten Variante kaum zum Tragen. Amaranth, Cashew, Teff und Co gleichen das geschmacklich locker aus.
Das Läufermüsli gibt es in ausgesuchten Laufshops und kann über diverse Webshops bezogen werden. Die Bioqualität und die ausgesuchten Zutaten schlagen sich leider auch im Preis nieder. 3,99€ für eine 325g Packung ist nicht gerade ein Schnäppchen. Aber Qualität hat eben seinen Preis, und wenn es schneller macht, sind wir Läufer ja gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.