Archive for März 2011

Ist das Frühjahr schon da? Muss wohl, schließlich leide ich derzeit an extremer Frühjahrsmüdigkeit. Es ist unglaublich, ich könnte ununterbrochen schlafen.

Ist das schon „Frühjahrsmüdigkeit“ oder noch „Winterschlaf“?

In meinen Wachphasen versuche ich dennoch ein bißchen zu laufen, aber auch da läuft es nicht rund. Nach meinem Marsch durch den Westpark vor 3 Wochen schmerzt meine rechte Wade, vom Schienbein ganz zu schweigen.

Beim Laufen sind die Füße unglaublich schwer, es ist fast so, als ob ich anstatt der Laufschuhe versehentlich in Skistiefeln unterwegs wäre. Oder meine Frau hat mir heimlich Blei in die Schuhe gekippt, damit ich etwas bodenständiger werde.

Am Sonntag habe ich dann wohl den absoluten Nullpunkt erreicht. Nach gerade mal zwei Kilometern musste ich schon eine Gehpause einlegen, meine Schiebeine branten wie Feuer und die rechte Wade war hart wie Beton. Nach einer weiteren Gehpause (km7), habe ich dann nach 9km einfach Schluss gemacht. Strömender Regen und dann mit den Stelzen unterwegs… schön ist was anderes.

Damit sich meine Wade ein bisschen regenerieren kann, habe ich mir bis Mittwoch eine Laufpause verordnet. Da ich den Verdacht hege, meine Beschwerden könnten auch an schlechtem Schuhwerk liegen, habe ich mal meine aktuelle Schuhkollektion (nicht die Laufschuhe) kritisch unter die Lupe genommen, und festgestellt, dass ich mit einem Freizeit-Schuh, den ich derzeit häufig trage, rechts ziemlich nach innen kippe. Zumal ist der Schuh weicher als meine sonstigen Schuhe. Also wird der erstmal aussortiert, und ich trage zukünftig, die etwas weniger bequemen flachen Halbschuhe mit harter Ledersohle. Ein Versuch ist’s wert…

Am Mittwoch stand dann mein nächster Lauf auf dem Programm, aufgrund der Zeitumstellung, kam ich sogar noch in den Genuss bei Sonne loszulaufen. Da ich am Sonntag so geschwächelt habe, habe ich mir diesmal ein strammeres Programm auferlegt. Da „schnell“ momentan nicht drin ist, habe ich mir als Intensitätssteigerung, ein paar Steigungen vorgenommen. Dreimal sollte es daher in verschiedenen Routen über den Olympiaberg gehen. Nach zwei Kilometern brennen bereits wieder die Schienbeine, und die Wade wird hart, aber gehen möchte ich diesmal vermeiden, ich werde langsamer und versuche lockerer zu laufen, bei km3 steht der erste Anstieg an. Der Puls ist noch moderat, steigt aber stetig in Richtung 80%Hfmax.

Oben, kurz vor dem „Gipfel“ sitzt ein Pärchen im Gras und genießt bei einer Flasche Wein, den bevorstehenden Sonnenuntergang.

Ohne Stopp geht es wieder zurück ins „Tal“, am Olympiasee entlang, Richtung nächster Anstieg. Komisch, das Schienbein schmerzt gar nicht mehr und die Wade hält auch still, aber der Puls will nicht wirklich fallen, gerade mal 3% Abfall, und dann steht auch schon wieder die nächste Steigung an. Wieder den Berg hoch, eben ging’s noch flotter…

Das Pärchen sitzt noch immer da…

Das letzte Stück zum Gipfel gebe ich richtig Gas und treibe den Puls auf 90%. Ziemlich KO trete ich ohne Zwischenstopp den Abstieg an. Der Puls fällt langsam, aber unter 80% bekomme ich ihn nicht.

Soll ich wirklich noch eine Runde machen? Bisher habe ich mich immer mit zwei Bergrunden begnügt, nach hause muss ich ja schließlich auch noch… -Nein, gekniffen wird nicht, jedenfalls nicht heute, also nochmal um den Berg rum und wieder hinauf.

Deutlich zäher geht es diesmal, die Pace fällt weit unter 6:30 min/h, stehe ich etwa?

Das Pärchen hat mitlerweile die zweite Flasche entkorkt, bin ich etwa so langsam… oder ist das Pärchen beimTrinken besser konditioniert als ich beim Laufen?

Ein letztes Mal geht es das letzte Stück zum Gipfel über das Kopfsteinpflaster nach oben, ich versuche nochmals alles zu geben. Bei 95% reglt der Drehzahlbegrenzer ab, mehr ist heute nicht drin, schließlich habe ich jetzt bereits 11 Kilometer auf dem Buckel. Nach meinem Bergspurt, geht es jetzt noch 4km nach hause, -Mann, bin ich fertig-.

Langsam wackle ich den Berg runter. Der Puls beruhigt sich langsam wieder, sofern man bei 87% von beruhigen sprechen kann. Auch im Flachen komme ich nun über eine 6er Pace nicht mehr hinaus, ich kann die Füße kaum noch heben, der Heimweg zieht sich wie Kaugummi. Ich kann mich nicht erinnern jemals so fertig gewesen zu sein, -Oh Gott, noch 2 Kilometer…- Wie wird das erst beim Marathon?

Der Tribühnenschritt auf den letzten 500 Metern durch die Nachbarschaft muss diesmal ausfallen, Scheiß auf die Nachbarn…

Vor der Haustüre lasse ich auch noch den Hausschlüssel fallen… wenn ich mich jetzt bücke kann ich gleich da unten bleiben. Also klingle ich, meine Tochter macht nach einer gefühlten Ewigkeit die Türe auf, ich bitte Sie den Schlüssel aufzuheben und schleppe mich aufs rettende Sofa. Wer bringt mir jetzt was zu trinken, und vorallem, wer trägt mich unter die Dusche?

-Wobei, ich glaube ich bade heute lieber-

Laufen ist toll, da brauche ich gar nicht lange drum rum zu reden, sonst würde ich den Blog hier nicht machen. Andere finden Radeln besser, weil das besser für die Gelenke ist, und man schneller unterwegs ist, außerdem gibt es da viel mehr Ausrüstung an der man Rumfrickeln kann ;-), wieder andere schwören auf Schwimmen, da dies für den Rücken und die Haltung gut sein soll. Und die wahren Sportler machen alles zusammen und nennen sich dann Triathleten.

9. MRRC Stadt-Triathlon

Der beste Einstieg in diese Disziplin ist die Teilnahme an einem Volkstriathlon. Einzeln betrachtet, stellen die Volks-Distanzen für einen Sportler keine wirkliche Herausforderung dar, 500 Meter Schwimmen, 20 KM Rad, 5 KM Laufen, das ist alles kein Problem. Wenn man das ganze hintereinander machen will, muss man dann doch ein bisschen was tun. Wie ich festgestellt habe stellt gerade die erste Disziplin – das Schwimmen- die größte Herausforderung für die meisten dar.

Am 15. Mai findet in München der 9. MRRC Stadt-Triathlon im Olympia-Park statt.

Der Stadt-Triathlon zeichnet sich aus durch:

  • Perfekte Organisation
  • Kompakt, es gibt nur eine Wechselzone
  • gut für Zuschauer geeignet (kurze Wege zwischen Schwimm, Rad und Laufstrecke)
  • Jagdstart beim Schwimmen
  • Gute und reichlich Zielverpflegung
  • Tolle Atmosphäre
  • Prima Ambiente

So verwundert es nicht, dass der Stadt-Triathlon mit ca. 1600 Teilnehmern zu den beliebtesten Tri-Veranstaltung im Raum München zählt, und die Startplätze traditionell innerhalb weniger Wochen ausgebucht sind. Auch dieses Jahr ist das Teilnehmerlimit bereits wieder erreicht, obwohl, aufgrund der Optimierung in der Wechselzone nochmals 200 zusätzliche Startplätze geschaffen wurden.

„Tja, schade“, werdet Ihr denken, „da wäre ich auch gerne dabei…“

Genau das gleiche denke ich auch! Nur dass ich einen Startplatz ergattert hatte, und nun aus drecksfamilienfestichwilldanichthinaberichmuss-Gründen nicht teilnehmen darf kann.

Daher habe ich nun einen Startplatz für den 9. Münchner Stadt-Triathlon am 15. Mai zu vergeben.

Wer Interesse hat, einfach hier melden.

So, und jetzt gehe ich in den Keller und entferne den Triathlonlenker wieder von meinem Klapprad…

Am Sonntag stand der 12. Westparklauf in München auf dem Programm. In den letzten Jahren hätte der Lauf eigentlich als Crosslauf herhalten können, hatte es doch immer kurz vorher nochmals ordentlich geschneit und man ist die 2 Runden über Schnee und Eisplatten geeiert.

Auch diesmal habe ich eigentlich damit gerechnet, dass es nochmal so richtig kalt wird und dass spätestens Sonntags früh um 8:00 Uhr mindestens 10 cm Schnee liegt.

Aber diesmal hatten wir Glück, kein Schnee, kein Eis und angenehme 10°C.

Ich hatte mir für den Lauf nichts Spezielles vorgenommen, vielleicht schneller sein als die Vorjahre, -OK-, aber eine PB war nicht anvisiert. Die Strecke ist nicht Bestzeitentauglich, da beißen sich auch die Profis Ihre Zähne aus. Der Streckenrekord von 31 Minuten besteht schon seit einigen Jahren.  Das tückische an der Strecke ist der wellige Verlauf. Die Strecke hat einige Steigungen, die zwar alle nicht dramatisch sind, aber gerade der Anstieg zur Ringbrücke die bei 2 Runden viermal überquert werden muss, kostet doch ein paar Körner.

Vor dem Lauf war ich leider nicht ganz bei der Sache. Da ich für ein Projekt noch einen Mietwagen abholen musste, war ich gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt, und war beim Packen meiner Laufsachen etwas nachlässig, sodaß ich zwar den Pulsgurt umgeschnallt, den Laufchip an den aktuellen Schuh gefummelt habe, aber in der Aufregung den Garmin im Bad habe liegen lassen. Das ganze habe ich natürlich erst Vorort bemerkt, als ich um 9:00 Uhr die Startunterlagen abholen wollte.

-Was tun?-

Noch 45 Minuten bis zum Start!

Zurückfahren und Garmin holen?

Könnte von der Zeit her klappen, aber dann kann ich das Warmlaufen abhaken.

Da ich nicht besonders scharf darauf bin mit einem gemieteten Lieferwagen quer durch die Stadt zu jagen, zu dem das Gefährt etwas größer ausgefallen ist, wie das, was ich eigentlich reserviert hatte, beschließe ich ohne meinen Forerunner zu laufen.

Ist ja auch mal eine interessante Erfahrung, ganz ohne technisches Hilfsmittel zu laufen, rede ich mir ein.

Also habe ich in aller Ruhe meine Startunterlagen abgeholt, und habe mich locker im Park warm gelaufen. Kurz vor dem Start habe ich mich dann brav im Startbereich eingefunden, um dann zu erfahren, dass der Start verschoben wird, angeblich da es heuer so viele Nachmeldungen gibt.

Also ist Warten angesagt, da nicht bekannt ist, wann der Start erfolgen wird, stand das Läuferfeld relativ undynamisch rum.

–Hm, war das letztes Jahr nicht auch schon so? Ich verstehe das nicht, der Lauf ist lange genug bekannt, und selbst wenn ich ein Spätentschlossener bin, komme ich halt ein bisschen früher, und nicht erst 10 Minuten vor dem Start. Bei anderen Laufveranstaltungen ist die Nachmeldung bis maximal 1 Stunde vor dem Start möglich, da hat die Zeitnahme dann auch noch genug Zeit die neuen Läufer ins System zu klopfen. So warten jetzt über 500 Läufer auf die Nachhut.

Um kurz nach Zehn war es dann soweit, die Startfreigabe von der Zeitnahme war erteilt, jetzt musste nur die Meute wieder eingefangen werden, die sich kurz zuvor zum erneuten aufwärmen in alle Himmelsrichtungen zerstreut hatte.

Um 5 nach Zehn fiel dann endlich der Startschuss, auf meiner analogen Armbanduhr startete ich die Stoppuhr, in der stillen Hoffnung während des Laufes auf dem winzigen Ziffernblatt der Stoppuhr wenigstens die die Kilometerzeiten ablesen zu können.

Quelle: www.westparklauf.de

Ich ließ mich locker vom Feld mitziehen. Die erste Steigung an der Ringbrücke kommt noch innerhalb des ersten Kilometers, noch bin ich frisch und kann einige Läufer überholen. Macht sich das Hügeltraining am Rangierbahnhof doch bezahlt? Nach einem Kilometer kann man aber noch nicht viel sagen. Auch am Ende von km 2 gibt es eine kleine Steigung, hoch zum Rosengarten, bzw. dem dort gelegenen Biergarten. Ich habe keine Ahnung wie schnell ich bin, und versuche auf meiner Uhr was zu erkennen… -Ne, nix zu machen-. Kilometer 3 endet wiederum mit dem erneuten Anstieg zur Ringbrücke. Aber wo es hoch geht, geht es auch wieder runter, zumindest auf einem Rundkurs :-), ich versuche beim Abstieg weiter Tempo zu machen, und mich nicht etwa auszuruhen. Kilometer 4 (und 9) ist wohl der schnellste auf dem Kurs da lauert keine Steigung. Kilometer 5, am anderen Ende des Parks, hat wieder eine leichte Steigung. Ich merke, dass meine Kräfte nachlassen, war mein Programm diese Woche doch zu anspruchsvoll? Am Dienstag 17 km und am Donnerstag flott über 10km. Rächt sich das jetzt? Ich versuche etwas langsamer zu werden. Einige Läufer, die ich vorher überholt hatte holen mich jetzt ein, ich habe fast das Gefühl ich stehe. Kurz spiele ich mit dem Gedanken nach der Runde das Rennen zu beenden. Aber wer wird denn aufgeben? Ich habe mich für einen 10km Lauf  angemeldet, also läufst du jetzt auch 10km. Notfalls wird die zweite Runde einfach etwas langsamer, aber aufgeben ist keine Option.

Im Start/Zielbereich habe ich gehofft dass ich da ein Blick auf die Wettkampfuhr erhaschen kann,  aber da gab es nicht mal eine Zwischenzeiten-Matte. Sonst ist mir das ja egal, aber ich hätte schon gerne gewusst wo ich liege. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl, den letzten Kilometer bin ich doch ziemlich eingebrochen. Ich versuche nochmals einen Blick auf meine Uhr. –Nix zu erkennen-  Der Minizeiger (ca. 5mm) wird ausgerechnet vom Stundenzeiger überdeckt. –könnte irgendwas um die 25 Minuten sein-

Vielleicht doch zu schnell angegangen? Wäre ja nicht das erste mal. Es wartet erneut die Steigung am Ring, jetzt nicht aufgeben, in Gedanken peitsche ich mich die Brücke hoch, den ein oder anderen, den ich hier überholen kann, kommt mir bekannt vor. Bei km sieben am Biergarten bin ich schwer am japsen. Mein Puls ist wahrscheinlich schon lange durch die Decke gegangen…

Der letzte Anstieg zum Ring, dann ist der Drops gelutscht. Auf Kilometer neun versuche ich  etwas Kraft für den Schluss-Spurt zu sammeln. Ca. 500 Meter vor dem Ziel zünde ich dann die -timekiller-Rakete. Ich quetsche alles aus meinen müden, völlig leergesaugten Muskeln, ich kann noch ein paar Plätze gut machen, dann stürme ich auch schon über die Zielmatte. Hoffentlich wurde da jetzt auch mein Chip ordentlich registriert.

Nachdem ich mir einen warmen Multivitamin Saft geholt hatte, warf ich einen genaueren Blick auf meine Uhr. Selbst jetzt kann ich nicht genau erkennen wie lange ich gebraucht habe. 49 Minuten? Oder doch vielleicht nur 48 Minuten? Schwer zu sagen. Jedenfalls scheint es unter 50 Minuten zu sein, und damit habe ich mein Ziel, schneller als im Vorjahr zu sein, deutlich übertroffen. Letztes Jahr brauchte ich für die Strecke 51:43 Minuten.

Am Abend als ich dann online die offizielle Ergebnisliste gecheckt habe, war ich dann doch freudig überrascht, als ich mein Ergebnis las:

47:45 min.

Das ist PB, und das auf dem anspruchsvollen Westpark Kurs. Da schau an!

Ist jetzt nur die Frage, wäre das mit Pulsuhr auch so gelaufen?

Ich bin ein Hochpulser, während andere bei moderatem Tempo nicht mal ins Schwitzen kommen, safte ich in kürzester Zeit mein Liebchen durch. Bei einem normalen Trainingslauf bin ich schnell in einem Bereich von 165 , wenn es etwas flotter dahin geht, sind’s 175. Und während eines Laufevents schaffe ich  locker einen 185er Schnitt. Beim letztjährigen Forstenrieder Volkslauf bin ich mit einem Spitzenpuls von 205 durchs Ziel, das hat dann doch auch mich erstaunt. Im Ziel habe ich ernsthaft überlegt, ob ich mich mit Kammerflimmern selbst reanimieren kann?  Aber mir ging‘s eigentlich ganz gut… , ich war halt ein bisserl außer Atem.

Da ich bisher keinen professionellen Trainingsplan verfolgte und nur so laufe wie ich gerade lustig bin, haben mich die Trainingsbereiche/Pulsbereiche in der Vergangenheit eigentlich nicht sonderlich interessiert. Ich habe mal in ein paar online Trainingsplänen reingeschnuppert, z.B. die Trainingspläne von MyAsics, aber die dort angegeben Trainingsbereiche bzw. Pulsregionen haben für mich nie richtig gepasst, da die max. HF dort in der Regel mit der Faustformel berechnet wird.

Im Herbst steht nun mein erster Marathon in München auf dem Programm, und ich denke für mein großes Ziel „Sub4“ brauche ich dann doch einen Trainingsplan. Vielleicht sollte ich im Vorfeld auch gleich noch eine professionelle Leistungsdiagnostik durchziehen, aber bis es soweit ist, habe ich für mich mal die maximale  Herzfrequenz auf 195 angesetzt. Mit dieser max. HF passen dann auch die Trainingsbereiche so einiger maßen.

Das definieren der Bereiche ist eine Sache, sie einzuhalten, eine andere.

Ich habe es bisher noch NIE geschafft ein geplantes GA1 Training auch in diesem Pulsbereich zu absolvieren. Spätestens nach 2 km befinde ich mich in GA2…und so geht es dahin…

Angestachelt von Sarahemily, die sich in Ihrem Training brav an Ihre Bereiche hält, und es auch nicht scheut von Walkern oder gar Fußgängern überholt zu werden, habe ich am Dienstag beschlossen dies nun auch mal zu versuchen. Nötigenfalls bleibe ich stehen, wenn ich meinen Trainingsbereich verlasse.

Faschingsdienstag, schönes Wetter, während die Kollegen zum bunten Treiben auf den Viktualinemarkt abgezogen sind, bin ich lieber nach hause und habe mich als Jogger verkleidet. Schnell noch eine Büttenrede auf den MP3-Player geladen und los ging‘s zum Projekt „GA1- 148 bpm“.

Als Versuchsparcour habe ich mir mal wieder die Strecke am Rangierbahnof ausgesucht. Die Strecke eignet sich mit dem welligen Verlauf ideal als Vorbereitung für den Westparklauf am kommenden Sonntag. Ob die Hügel mein GA1 Projekt gefährden wird sich zeigen…

Mein Garmin habe ich so eingestellt, dass er ab 148 bpm brummen soll. Das Piepsen habe ich sicherheitshalber ausgeschaltet.

Ich bin die Sache langsam angegangen um nicht gleich beim ersten Kilometer vom Garmin in meine Schranken gewiesen zu werden. Beim ersten Ampelspurt bin ich dann natürlich schon das erste mal über meine Schwelle gekommen, OK, das zählt nicht…

Die erste Steigung steht an, der Puls klettert und hat auf der Hälfte des Anstiegs die Grenze erreicht, ich versuche langsamer zu werden, aber ich stehe ja schon fast, der Puls steigt weiter, aber nicht mehr so schnell, oben angekommen bin ich bei 152 bpm, OK, geht noch, hier ist es flacher, danach geht es ein Stück bergab, da kann sich der Puls wieder beruhigen. Mein Schritte werden kürzer, ich tipple dahin, es ist fast ein tänzeln. So geht das über mehrere Kilometer. Ich fühle mich gut, auch wenn ich das Gefühl habe nicht von der Stelle zu kommen, ich könnte schneller, aber „Schnell“ steht heute nicht auf dem Programm. Ich fühle mich wie in einem Rennwagen mit dem man durch die 30er Zone tuckert…

-Das Erinnert mich an meine Zivi-Zeit. Ich war im Rettungsdienst beim DRK als Rettungsassistent. Manchmal kam es bei einem Einsatz vor, dass ich den NEF (Notarzt Einsatz Fahrzeug) zurück fahren musste durfte. Das NEF, war ein BMW 525i! Für mich, als BMW-Fan ein absoluter Traum, fuhr ich privat doch nur eine Reisschüssel, einen roten Toyota Starlet mit lächerlichen 54PS. Allerdings musste ich mit dem Einsatzfahrzeug langsam dem RTW (im Volksmund auch Krankenwagen genannt) folgen, und durfte nicht etwa vorrausfahren. Um dennoch in den Genuss der Pferdchen unter der Haube zu kommen, habe ich mich dann immer etwas zurückfallen lassen, um dann die Stabilität der Rückenlehnen durch beherztes Beschleunigen auf Ihre Stabilität hin zu testen.-

Bei km 5 werde ich aus den Gedanken gerissen, die Weggabelung fordert eine Entscheidung, wird’s die kleine oder die große Runde? Da ich noch nicht mal in Ansätzen schwitze, wähle ich die längere Runde durch den Allacher Forst. Im Wald habe ich keine direkte Sonne mehr und es wird empfindlich frisch, ob ich doch etwas schneller laufen soll, damit ich nicht friere? -Nein, du ziehst das jetzt durch…-

Zurück an der Home-Base nach 15 km fühle ich mich tadellos und ich bin frisch. Ich habe das Gefühl ich könnte noch ewig so weiterlaufen. Drum wähle ich noch eine weitere Schleife von 2 km durch die Nachbarschaft. Es war einfach toll, auch wenn ich noch nie so langsam unterwegs war, die 17 km habe ich in 1:48h absolviert, bei einer durchschnittlichen Pace von 6:22 min/km, aber das Beste ist, und darauf bin ich wirklich stolz. Das ganze bei einem Durchschnittspuls von 145pbm. Das mache ich jetzt öfter…

Ampeln sind eine durchaus praktische und sinnvolle Erfindung. Im normalen Straßenverkehr sind die Dinger nicht wegzudenken.

Für den Läufer sind Ampeln mal eine willkommene Gelegenheit um etwas auszuruhen, mal sind sie aber störende Hindernisse, die einen guten Laufrhythmus unterbrechen.

Als Stadtläufer muss man mit diesen Dingern leben, da hilft nix.

Da ich gerne Rundkurse laufe, versuche ich „Hin und Zurück“ Abschnitte zu vermeiden auf meiner momentanen Lieblingsstrecke entlang des Moosacher Rangierbahnhofes, habe ich auf dem Rückweg bei ca. km 11, 12.5  und 14 jeweils eine Ampel. Über die erste kann ich meist drüberhuschen, da ist nicht viel los, bzw. ist die Ampel aus.  Aber bei den anderen zwei Ampeln geht das nicht. Da ich die Ampeln schon etwas im vorraus sehe, drossle ich entweder das Tempo oder gebe so richtig Gas, damit ich noch bei „Grün“ drüber komme. Jetzt klappt das allerdings nicht immer und ich muss bei „Rot“ warten. Besonders doof ist das wenn man gerade einen Ampelsprint hingelegt hat, dann aber doch zu spät dran ist.

So, und was mache ich jetzt an der Ampel?

Albern rumhoppeln, damit der Puls nicht runter geht?

-Ne, das ist eigentlich nicht mein Ding, das sieht total behämmert aus und  hat sowas „Wichtigtuerisches“-  Allerdings, wenn‘s dann weitergeht sind die Beine so wackelig, dass man die nächsten 100 Meter wie auf Eiern läuft. Ein ähnliches Gefühl hat man wenn man beim Triathlon vom Rad auf die Laufstrecke geht. Im Tri-Bereich trainiert man sogar diesen Übergang mit dem sogenannten Koppel-Training.

Frage in die Runde, wie haltet Ihr das mit den Ampeln? Rumhampeln oder lieber wackenln?

Während der Endbeschleuniger über das Nachtlaufen philosophiert, hat das ein Läufer bei München wohl falsch verstanden. Vielleicht wars ja der Legastheniker aus Garching?

Quelle: SZ-Lokalteil 4. März 2011

Jetzt aber mal ehrlich. Nackt joggen??? Abgesehen davon, dass es gestern, trotz Sonne, echt kalt war,  kann ich mir was schöneres vorstellen als nackt zu laufen? Auch nicht Nachts, da bommelt doch alles rum…

Nachtrag:

Es scheint für alles ein Forum, bzw eine Szene zu geben. Wie mir  ein bekennender Nudist offenbart hat, ist das nacktjoggen gar nicht so exotisch. Jetzt hoffe ich nur, dass das nicht zur Massenbewegung wird.

Nachdem ich im Februar, arbeitsbedingt, lauftechnisch nicht viel zuwege gebracht habe, besteht bei mir momentan der Wunsch nach längeren Einheiten. Nach meinem Höhentraining mit lächerlichen 8 km, sollte es am Mittwoch Mittag wenigstens mal wieder über 15km gehen. Ich nutzte das schöne Wetter, und verlängerte die Mittagspause und bin entlang des Moosacher Rangierbahnhofes und einer weiteren Schleife durch den Allacher Forst 15 km gelaufen. Die Strecke mag ich sehr gerne, hört sich jetzt nicht so spektakulär an, „Rangierbahnhof“, aber entlang dieses weitläufigen Geländes zieht sich ein langer Grünstreifen, der sehr abwechslungsreich ist, und mit einigen  Anstiegen durchaus für Läufer eine Herausforderung sein kann. Wem die Schotterwege zu langweilig sind, kann sich auch auf schmalen verschlungen Pfaden durchs Unterholz schlagen, da hat es dann weniger Steigungen, aber als City-Trail taugt das allemal.

Ich versuche meine längeren Distanzen frei nach Hal Higdon auf dem letzten Drittel schneller zu laufen, und so bekam ich sogar auf die letzen zwei Kilometer eine Pace von 5 min zustande (bei sonst durchschnittlich 5:28 min/km).  -Lag wohl am Wetter, das mir zusätzlich Flügel verlieh-.

Freitag Abend wollte ich den Lauf wiederholen und die gleiche Strecke (in den Sonnenuntergang hinein) nochmals laufen. Allerdings kam mir dann doch noch ein „Last-Minute-Call“ dazwischen, sodaß die Dämmerung  schon sehr fortgeschritten war als ich endlich los kam.

Bis ich zum Allacher Forst kam war es dann auch schon finster. Meine Stirnlampe, war leider keine große Hilfe.  Damit war wohl eine minderjährige Hobby-Höhlenforscherin zuletzt auf einer ausgedehnten Expedition…-Ich muss mein Zeug einfach besser verstecken-

Wenn ich mir mal was vorgenommen habe, dann kann mich davon eigentlich auch nix mehr abbringen, also bin ich einfach die Runde durch den Wald im Dunklen gelaufen. Und es war sehr dunkel. Da ich im Finstern eine Abzweigung verpasst habe waren es dann schließlich 16 km in durchschnittlich 5:36 min/km.

Da mir nach den zwei längeren Einheiten nichts weh tat , plante ich für Sonntag eine noch längere Runde. Sonntag Nachmittag wollte ich eine neue Streckenvariante ausprobieren. Es ging zunächst auf meiner Nymphenburg – OlyPark- Runde (siehe Askese) bis in den westlichsten Teil des Schlossparks wo ich dann in westlicher Richtung zum Schloss Blutenburg abbog. Entlang des Würmkanals ging es dann bis Pasing, von dort ein Schlenker um das malerisch gelegene Schloss Blutenburg und zurück Richtung Nymphenburger Park. Auf dem Rückweg wurde ich dann jedoch von einem heftigen Regenguss überrascht. Wobei, eine Überraschung war es nicht wirklich, ich hatte nur die tiefschwarzen Regenwolken strickt ignoriert, und war fest der Überzeugung – das hält!-.  An einer Bahnunterführung habe ich dann kurz halt gemacht bis sich der Regenvorhang etwas lichtete.

Weiter ging es dann (auf ziemlich wackligen Beinen) auf der üblichen Runde um den südlichen Schlosspark, zum Nymphenburger Kanal, und von dort in den Olympiapark und wieder nach Hause. Da ich bei meinem „Regenstopp“ die Stoppuhr angehalten hatte, und beim Loslaufen vergessen hatte wieder zu starten, ist meine Zeitnahme und Distanzaufzeichnung etwas ungenau. Aber auf ca. 23 km in 2:12 bei einer durchschnittlichen Pace von 5:36 habe ich es dann doch auch gebracht. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich das letzte Drittel wie geplant schneller gelaufen wäre, im letzten Abschnitt bin ich dann doch etwas eingebrochen und bin zum Teil nur 6:00 min/km gelaufen. Wenigstens den letzten km konnte ich trotz brennender Sohlen mit 4:55 abschließen. Aber ich habe gemerkt, für meinen geplanten Marathon(sub 4h) im Herbst habe ich noch einen laaaaangen Weg vor mir…