Schwimmflügel for Life

Sonntag, Mai 3, 2015

WFL1Was für ein Spektakel, kurz vor 18 Uhr überschlagen sich die Ereignisse. Am Notebook verfolge ich den Ausgang des Wings for Life World Run, der am Sonntag zeitgleich weltweit in 35 Städten ausgetragen wurde. In Darmstadt läuft Florian Neuschwander nach 74,5 Kilometer weltweit auf den vierten Platz. Wenig später werden die Läufer in Italien und Chile mit jeweils 78,1 und 78,3 km aus dem Rennen genommen. Sieger wird schließlich L. Ketema in Niederösterreich mit sagenhaften 79,9 km nach gut 5 Stunden. Was für eine unglaubliche Leistung!

Das Konzept für diesen aussergewöhnlichen Spendenlauf hörte sich sehr interessant an. „Der einzige Lauf, bei dem das Ziel Dich einholt“ wurde geworben. Ein „Catcher Car“ das mit 30 Minuten Rückstand und definierter Geschwindigkeit das Feld von hinten aufrollt, entscheidet wann das Rennen für den Läufer zu Ende ist.

Was für ein gigantischer Aufwand wurde da betrieben, Hubschrauber knatterten Stundenlang über der Strecke, unzählige Kamerateams und Übertragungstechnik waren im Einsatz.
Auch logistisch eine Riesen Herausforderung, mussten die Teilnehmer ja alle wieder auf der Strecke eingesammelt werden, nachdem Sie vom Catcher Car eingeholt wurden, bzw. die Läufer von selbst aufgegeben haben.

Wer zahlt das alles? fragt man sich unweigerlich.

Bleibt bei diesem Spendenlauf überhaupt etwas übrig?

Laut Webpage ist Wings vor Life eine gemeinnützige, staatlich anerkannte Stiftung für Rückenmarksforschung. 100% der Startgebühren die bis zu 49€ betragen, fließen in aussichtsreiche Forschungsprojekte zur Heilung von Querschnittslähmung.

Die Administrativen Kosten für das Event und die Stiftung übernimmt Red Bull. Da wundert es nicht, dass die Übertragung vom firmeneigenen Sender Servus TV abgewickelt wird.

In Deutschland wurde der Lauf in Darmstadt und München ausgetragen. Der Wettergott war in Süddeutschland aber nicht sehr gnädig, sodass man den Läufern bei anhaltendem Starkregen gerne Schwimmflügel angeboten hätte. Dennoch ließen sich 3228 Starter der ursprünglich 4000 Teilnehmer nicht abhalten und gingen um 13 Uhr pünktlich auf die Strecke.Bildschirmfoto

Ich selbst war nicht mit von der Partie. Im Vorfeld war lange nicht klar, ob ich überhaupt laufen könnte, und als dies dann absehbar gewesen wäre, war der Lauf in München ausgebucht. So war ich lediglich Zaungast und habe das Spektakel quasi direkt vor meiner Haustüre mitverfolgt.  Bei Kilometer 4,7 hatte ich mich postiert und gewartet bis das Catcher Car die ersten Läufer nach 46 Minuten einsammelte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Ingalena Heuck (49,5 km) und Matthias Baur (61,1 km), die späteren Gewinner von München, die Stadtgrenze längst hinter sich gelassen.

 

Für mein Youtube Debüt werde ich wohl kein Oscar gewinnen 🙂

11 Comments

  1. Volker sagt:

    Kaum ist man mal ein Wochenende nicht zuhause, dann schreibt der Heimo gleich zwei Posts hintereinander.

    Ich glaube es ist ganz gut, dass Du Dich noch nicht von einem BMW hast scheuchen lassen. Fang erstmal sutsche wieder an und dann tuts auch erstmal ein VW Polo 😉

    Im Ernst, ich hoffe, dass es bei Dir langsam wieder aufwärts geht!

    Liebe Grüße
    Volker

    1. -timekiller- sagt:

      Ha, von einem BMW hätte ich mich ja noch jagen lassen aber in München hat diese Aufgabe ein Fiat erledigt. Ein FIAT, das muss man sich mal vorstellen, ein FIAT in München…

      Grüße -timekiller-

      1. Volker sagt:

        Na, dann hätte ja auch ich gleich den Job übernehmen können :mrgreen:

  2. Henrik sagt:

    Ein klasse Event war das, mal was anderes. Das unberechenbare Münchner Wetter, nun ja, es wird bestimmt besser im nächsten Jahr. Und ob Fiat oder BMW – das Catcher Car war jedenfalls zu schnell!

    1. -timekiller- sagt:

      Ja, das Wetter hätte wirklich besser sein können. Wobei, 30 km bei Sonne vom Catcher-Car gejagt zu werden ist sicher auch nicht so lustig.

      Grüße -timekiller-

  3. Daniel sagt:

    Ich finde den WFL-Run läuferisch und vom Gesamtkonzept her wirklich spannend. Letztes Jahr fragte ich mich noch, was der Quatsch soll, nächstes Jahr habe ich das Gefühl dabei sein zu „müssen“.

    Aber die Fragen habe ich mir auch gestellt, 100% der Startgebühren gehen in die Forschung und der Rest? Alles Sponsorengelder von Red Bull, Garmin und Puma?

    So ist das wohl, wenn der Brausehersteller mitmischt, ein paar Fragen bleiben immer offen.

    1. -timekiller- sagt:

      Ja, das stimmt wobei ich sagen muss, dass RedBull bei dem Event wirklich sehr dezent aufgetreten ist. Da waren keine großen Werbebanner und Pavillon-Zelte zu sehen. Lediglich an den Verpflegungstellen wurde RB-Cola etc ausgeschenkt.

      Grüße -timekiller-

  4. Ruben sagt:

    Schon ein sehr spannendes Konzept. Nur deswegen extra nach Darmstadt oder München fahren is mir zu wild gewesen. Bisher. Irgendwann muss man wohl teilnehmen, ist eben doch eine sehr abgefahrende Idee.

    Was macht deine Genesung?

    1. -timekiller- sagt:

      Hallo Ruben,
      man hätte ja auch gegen das Virtuelle-Catcher-Car antreten können, wie es Running-Twin-Marek getan hat. Wobei das sicherlich nicht das gleiche ist. Alleine oder in der Gruppe vorm Catcher-Car davon zurennen ist dann schon ein unterschied.

      Die Genesung schreitet voran, und die Fitness kehrt langsam wieder zurück.

      Grüße -timekiller-

      1. Ruben sagt:

        Das hatte ich garnicht mitbekommen. Aber da fehlt dann die Atmosphäre und alles… neee.

        Schön das es bei dir von der Gesundung gut voran geht – wir haben ja einen gemeinsamen Bekannten bei dem es sich leider schon etwas länger zieht

        1. -timekiller- sagt:

          Ja leider, drum denke ich ja auch noch nicht an Rücktritt 😉

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