„Hallo  -Herr Kiler*-  hören Sie mich?“

„Hallo?“

Eine Stimme von ganz weit weg versucht zu mir durchzudringen.

-Ich höre, aber ich fühle mich nicht angesprochen.  Wo bin ich eigentlich?-

Wo immer ich auch bin, es ist warm und es fühlt sich komisch an, irgendwie so „wattig“, alles um mich herum ist in ein grelles  weiß getaucht. Ich bin in einem weißen, heißen, Watte Kosmos.  Wallis_Stellihorn_mg-k

Träume ich?

Man piekt mich, jemand öffnet mir ein Auge…,

ein Lichtblitz schießt mir durch den Kopf und versengt mir die Netzhaut. Jetzt hüpfen rote Tupfen über die weiße Umgebung.

Die Betriebsamkeit um mich herum nimmt zu, Befehle werden gerufen.

Was geht da vor sich, wurde ich von Aliens entführt, die jetzt Ihre Experimente mit mir machen?

So, muss es sein,  oder doch ein Traum?  Einfach mal wieder wegdämmern, dann verschwindet der seltsame Traum sicher wieder.

Aber ich darf nicht dösen.  Eine freundliche Stimme will sich unbedingt mit mir unterhalten.

„Herr Kiler, wie ist Ihr Vorname? Wie alt sind Sie? Welcher Tag ist heute? Wissen Sie wo Sie sind?“

Die Aliens sprechen unsere Sprache… -Ich bin erstaunt-.

Die versuchen sicherlich mit einfachen Fragen  Vertrauen aufzubauen, um mich dann ganz nebenbei über die Existenz des Flux Kompensators auszufragen. Genau so wird das laufen, aber ich bin ein schlechter Quiz Kandidat.  Auf die Fragen kann ich keine eindeutigen Antworteb geben.  Das ist ein bisschen beängstigend.  Nach etwas Recherche habe ich  zumindest meinen Vorname parat,  bei  den anderen Fragen muss ich passen.

-Tim- versuche ich zu sagen, aber es kommt nur ein unverständliches  Gestammel über meine Lippen. Dort wo sonst meine Zunge war, ist jetzt ein ledriger Lappen. Damit sprechen.. –Fehlanzeige-

Irgendetwas ist hier definitiv nicht in Ordnung.

Die Hektik um mich herum nimmt weiter zu.  Ich werde hin und her gewälzt, angehoben und dann in einen großen Container geschoben.

Meine Füße fühlen sich an, als ob sie in Schraubstöcken eingespannt wären. Habe ich etwa Skistiefel an? Hatte ich einen Skiunfall und werde gar nicht von Außerirdischen entführt?

Aber im Sommer? Skifahren? Was mache ich denn sonst noch so?

Schwimmen,  Radeln, Laufen… genau Triathlon.

Stand da nicht eine Veranstaltung auf dem Plan? Der Karlsfeld Triathlon?  Die Olympische Distanz?

Langsam dämmert es mir…

Ich bin doch heute früh in Karlsfeld an den Start gegangen….

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Stimmt, und ich war auch  gar nicht schlecht. Das Schwimmen war super, beim Wasserstart der letzten Startwelle konnte ich mich günstig positionieren und bin ohne Hauen und Stechen  vom Start gut weg gekommen. Diesmal gab es auch keine Brustpassagen, weite Strecken der Distanz konnte ich im Schwimmschatten eines anderen Teilnehmers schwimmen, so kam es, dass ich bereits nach 28 Minuten und 30 Sekunden aus dem Wasser stieg.  Für mich ein absoluter Rekord auf die Distanz, und das ohne Neo.

Meine erste Wechselzeit war zwar  wieder unterirdisch, dafür lief das Radeln wie geschmiert. Die Strecke in Karlsfeld ist eine echte Rennstrecke, auf 20 Kilometer gesperrter Bundesstraße kann man es so richtig laufen lassen.  Die Sprinter fahren das einfach, die Kurzdistanzler doppelt.

Aufgrund des Ostwindes wurde man in eine Richtung schön geschoben. Auf dem kleinsten Ritzel waren so, selbst für Amateure wie mich, 45km/h und mehr möglich. In die andere Richtung, gegen den Wind, sah das Ergebnis dann nicht ganz so gut aus. Aber dennoch habe ich die 47 km in 1:17h gemeistert. Das ist ein 36er Schnitt, für mich Radmuffel ist das durchaus beachtlich. So macht das Spaß, der Wettkampf läuft…

So wie es aussieht kann ich auch in Karlsfeld trotz längerer Radstecke die 2:45h Marke knacken. Quatsch, ich bin sogar auf einem 2:40 Kurs,  kommt ganz aufs Laufen an, aber 50 Minuten für die 10km sollten ja wohl noch doch drin sein.

The_sun1Die ersten Kilometer beim Laufen gehen auch ganz gut, Pace deutlich unter 5 Minuten. Aber die Laufstrecke hat es in sich. Pralle Sonne, kaum Schatten.  Alle 2,5km gibt es einen Verpflegungsstand, ich nehme nur die Schwämme und drücke sie mir über Kopf und Brust aus. Getrunken habe ich nix. Auf dem Rad habe ich ja vorgetrunken, aus meiner neuen Errungenschaft, der Aero Trinkflasche für den Aerobar, das muss reichen. Beim Laufen kann ich ohnehin nicht trinken, das führt unweigerlich zu Seitenstechen, und meinen Trinkhalm so wie ich Ihn beim Marathon benutze habe ich nicht dabei.

Die Sonne brennt unbarmherzig, es hat weit über 30°C,  die Kilometer ziehen sich hin wie Kaugummi , kurz vor Kilometer 9 merke ich wie meine Waden anfangen zu krampfen.

Ah, nein, nicht jetzt, noch ein Kilometer. Ich versuche das Tempo rauszunehmen, verdammt, torkle ich etw–   <shutdown -h now >-.-.-.-.-.-. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-das System wurde heruntergefahren -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

„Hallo Herr „Kiler“, können Sie mich hören?“

BlaulichtWenn ich die Ereignisse jetzt richtig interpretiere, befinde ich mich nicht in einem Raumschiff, sondern in einem Rettungswagen auf dem Weg in die Klinik.

–WELTKLASSE-

Das erste, was mir durch den Kopf schießt, nachdem sich der Wattenebel etwas gelöst hat…

-HAST DU GEFINISHT?-

Habe ich es noch ins Ziel geschafft, und bin  wie Michael Raelert beim Frankfurt Ironman  hinter der Ziellinie zusammen gebrochen?

Ich habe keine Ahnung! Ab km 8 habe ich keine Erinnerung mehr. Laut Garmin sind mir bei Kilometer 9 um kurz nach 12 Uhr die Lichter ausgegangen. Kein Schimmer wie lange ich weg war. Wie ich im RTW wieder langsam zu mir komme ist es kurz vor 13 Uhr.

So ein Bootvorgang nach einer Systemabschaltung ist schon etwas gruselig. Nur langsam kommt das System wieder in Gang. Ich hätte nicht sagen können, ob ich  Arme oder Beine habe, OK, Beine schon, die steckten ja in den „Stiefeln“ fest. Erst als ich nach mehreren Versuchen dem Sanitäter verständlich machen konnte mir die Schuhe auszuziehen, fuhr der Rest des Systems langsam wieder hoch. Die Entdeckung der rechten Hand war ein echtes Freudenfest. Erst mal alles abtasten, ob noch alles da ist wo es hingehört, aber es sollte noch eine gute Weile dauern bis ich komplett wieder hergestellt war.

So zermartere  ich mir in der Notaufnahme gut 10 Minuten das ausgedörrte Hirn auf der Suche nach unserer Festnetznummer. Irgendwie muss ich ja zuhause Bescheid geben, dass ich heute Nachmittag wohl nicht um 16:00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt sein werde, um gemeinsam mit der Familie eine Vorstellung von STOMP (eine Percusion Show) zu besuchen.

Nach etlichen Fehlversuchen, schließlich unter Zuhilfenahme der Münchner Vorwahl,  hatte ich endlich Erfolg und konnte Zuhause Bescheid geben, daß Papa ganz glorreich vom Triathlon direkt ins Krankenhaus gefahren wurde.

Da war Frohsinn angesagt,  im Hause –timekiller-!!!

Ich war zwar noch etwas geschwächt, ich konnte mich jedoch in der anschließenden Diskussion durchsetzen, die Vorstellung bitte ohne mich zu besuchen, schließlich waren die Karten ein Geschenk von mir und ich hab jetzt echt kein Bock, mir nochmals ein neues Geschenk auszudenken.

In der Notaufnahme ging es turbulent zu, Verständnis für Triathleten durfte ich hier nicht erwarten, eine Pflegerin quittierte meine Einlieferung mit den Worten:

„Jetzt regt er mich aber langsam auf, der Triathlon, erst sind alle Straßen  gesperrt, und dann kippen die auch noch um.“

Meine Hoffnung das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen zu dürfen zerplatzte dennoch recht schnell.

„Wie? Ihnen geht es wieder gut? Schauen Sie doch mal wie Sie beinander sind. Der Notarzt hat Ihnen ja nicht zum Spaß Atropin gegeben. Sie kommen jetzt mal schön auf die Wachstation zur Beobachtung“

-OK-

So liege ich, bekleidet mit einem Flügelhemdchen, verkabelt wie ein Rechenzentrum, im Bett der Wachstation und denke über mein Leben nach. Da fällt mir das Zitat von Josef Bruokal ein:

„Man kann die eigenen Grenzen nur feststellen, indem man sie gelegentlich überschreitet“

-Wenigstens das ist mir heute ganz grandios gelungen-

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Dunkle Wolken ziehen über den See, es hat wieder angefangen zu regnen. Der Wind frischt auf und läßt die Wellen  ans Ufer des Chieminger Badestrandes schlagen. Nicht vorstellbar, dass hier in 12 Stunden ein Triathlon starten soll. Es ist Samstagabend 21:30 Uhr, ich komme gerade von der Zeltparty die anlässlich des zweiten Chiemsee Triathlons veranstaltet wird.  Ich bin nicht müde, dazu bin ich viel zu nervös, aber mir ist kalt, daher zieht es mich nochmals ans Ufer des Sees, wo ich mich in zwölf Stunden in die Fluten stürzen soll. Anschließend geht es aufs Zimmer das ich übers Wochenende gemietet habe. Wobei, Zimmer trifft es nicht ganz, es hat eher etwas von einer Zelle. Die Tapete könnte mein Jahrgang sein, schwer zu sagen, welche Farbe sie IMG_3568ursprünglich hatte. Das Design ist zum Glück sehr kleinmustrig, alles andere würde einen in diesem Zimmer erschlagen. Der einzige Farbtupfer ist ein blassrosa Herz-Häckeldeckchen  auf dem Nachttisch, ein verzweifelter Versuch den Raum etwas wohnlicher zu machen.  Kitsch in trostloser Tristesse kann das Ruder aber nicht mehr rumreissen.

Das Bett in dem Zimmer, in dem ich vor zwei Wochen beim BMW Blogger Camp residierte, war größer als hier das gesammte Zimmer, das ist jetzt kein Scherz. So verschieben sich eben die Verhältnisse, wenn man die Rechnung selbst bezahlen darf. Aber ich hatte auch keine Ahnung wie klein so ein Einzelzimmer sein kann.

Zimmer

Naja, zum Schlafen langt es ja. Vor dem Schlafen müssen aber noch die Wechselbeutel gepackt werden. Denn der Veranstalter hat sich dieses Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Um den Wechsel etwas spannender zu gestalten, dürfen sich am Rad nur Helm, Brille, Startnummer und die bereits eingeklicksten Radschuhe befinden. Alles andere muss in einer separaten Zone an einer monströsen Staffelei in Beuteln an den Haken gehängt werden. Ein Umstand, der zwölf Stunden später, Augenrollen bei so manchem Triathleten verursachen sollte.

Die Nacht habe ich gewohnt unruhig verbracht. Ich träumte von meiner Kindergärtnerin, die mich fortwährend ermahnte, dass der Beutel an den Haken kommt…

Sonntag früh bin ich mal wieder lange vor dem Wecker wach. Nach dem Frühstück, das ganz ordentlich war, geht es zur Wechselzone die Beutel aufhängen. Das Wetter hat sich etwas beruhigt, der Regen hat aufgehört und der Wind hat nachgelassen, aber es ist kalt. Es hat gerade mal 10°C, dagegen wird der Chiemsee mit seinen 16°C eine warme Badewanne sein. Die Wechselzone muss 15 Minuten vor Start der Mitteldistanz geräumt werden, die Olympische Distanz wird eine halbe Stunde später gestartet. So zwänge ich mich bereits 45 Minuten vor meinem Schwimmstart in die Gummipelle, aber so friere ich schon nicht.

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@timekiller089, @triduke und @jensandmie

Vor dem Start treffe ich noch Frank, der als Wettkampfrichter im Einsatz ist, und  Jens und Sascha, die ich gestern bei der Wettkampfbesprechung im Eventzelt verfehlt hatte. Sportler in Freizeitkleidung sehen auch immer ganz anders aus. Jens habe ich schon auf mehreren Veranstaltungen um München herum getroffen, er hatte sich zufällig  auch mit Frau und Hund in der gleichen Pension eingemietet. Zumindest beim Frühstück habe ich ihn dann auf Anhieb erkannt. Sascha kannte ich bisher nur über Twitter, aber er scheint auch ein lustiger Geselle zu sein. Man versteht sich auf Anhieb. Vor dem Start unterhält man sich angeregt und der übliche Galgenhumor wird zu Tage gebracht. Als die ersten Teilnehmer der Mitteldistanz umkehren und zurückschwimmen, werden noch die letzten Hai-Scherze abgefeuert.

Oder ist das Wasser vielleicht doch kälter als angenommen?

Ein guter Zeitpunkt dies selbst zu testen. Gut 15 Minuten vor unserem Start begeben wir uns zum Warmschwimmen ins Wasser, aber kann man bei 16°C Wassertemperatur überhaupt von warmschwimmen sprechen? Gerade im Gesicht und an den Füßen prickelt die Kälte ganz schön.

Aber gekniffen wird nicht, wäre ja noch schöner. Da nerve ich seit Wochen meine Umwelt und dann lasse ich mich von kaltem Wasser abschrecken. Niemals! Sascha ist da schon eher bereit einen Rückzieher zu machen, aber ich kann Ihn doch noch überreden zumindest an den Start zu gehen.

Am Chiemsee wird aus dem Wasser heraus gestartet, so suche ich mir im hinteren Mittelfeld ein freies Plätzchen und warte auf den Böllerschuß.

20x30-CHTX0001Und los geht’s, Uhr abgedrückt und Kopf unter Wasser. Aber ich komme nicht weit. Noch vor der Startlinie schwimme ich auf das erste Menschenknäuel  auf. Wo kommen die denn jetzt plötzlich alle her? Ich hatte doch eben noch so schön Platz um mich herum.  Um mich etwas zu orientieren lege ich ein paar Züge Brust ein, nicht ohne ein paar Tritte nach hinten zu verteilen. Vielleicht sollte ich es doch mit der Wasserball-Kraultechnik versuchen, ist für alle beteiligten besser.  Wie ein Hund paddle ich durch die Menschenmenge.  Nach ein paar Metern versuche ich es wieder mit Kraul.  Schnell wird klar, nicht die Kälte macht mir hier zu schaffen sondern die Wellen und die Strömung.  Bei jedem zweiten Armzug nehme ich einen ordentlichen Schluck Wasser.  Ich verschlucke mich und muss wieder Brust schwimmen um zu Atem zu kommen. Ich ärgere mich über meine Brustpassagen. Wollte ich doch diesen Wettkampf mal komplett Kraul schwimmen. Im Training klappt das auch immer ganz ordentlich, aber Wettkampf mit Massenstart ist halt doch was anderes. Da fehlt mir einfach die Erfahrung und die Routine.

Bei den Wellen kann ich  kaum die Bojen erkennen. Aber solange ich noch einen Fuß vor mir habe, kann ich nicht ganz verkehrt sein. Die ersten 700 Meter bis zu ersten Wendeboje sind echt hart. Meine komplette Wettkampfstrategie fällt gerade auseinander.  Aufgrund meiner Knieprobleme hatte ich mich in den letzten Monaten mehr auf das Schwimmen konzentriert und wollte hier beim CST zumindest eine ordentliche Schwimmzeit abliefern, alles andere war mir nicht so wichtig.  Das verfehlte Ziel von letzem Jahr, die 2:45 zu knacken, war ohnehin illusorisch.   Aber nun werden die Karten  neu gemischt. Scheiß auf die Zeit, scheiß auf den Stil, sauf einfach nicht ab. Das ist purer Überlebenskampf.

Auf der zweiten Hälfte zurück zum Anleger geht’s dann etwas besser.  Aber ich habe keine Ahnung wo ich mich im Feld befinde.  Um mich herum ist auch keiner mehr, ich glaube ich treibe ab. Alle schwimmen weit links von mir. Bin ich überhaupt noch richtig?  Kennen die eine Abkürzung? Die Bojen sind jedenfalls noch rechts von mir, dann kann ich nicht ganz verkehrt sein.

Endlich stellt sich sowas wie ein Rhythmus ein.  Vor dem Schwimmausstieg wird’s dann nochmals eng. Die letzten 100 Meter gebe ich dann auch mit den Füßen wieder etwas mehr Gas, damit ich beim Schwimmausstieg, mit meinen Spaghettibeinen, nicht sofort auf die Matte gehe.

20x30-CHTF0359Nach 30 Minuten Schwimmen geht es über einen glitschigen Teppich Richtung Wechslezone. Auf den gut 100 Metern, die ich im Laufschritt bewältige ziehe ich schon mal die obere Hälfte des Neos aus. Diesmal komme ich auch gut aus den Ärmeln raus. Der Tipp, die Unterarme vor dem Anziehen ordentlich mit Penaten Baby-Öl einzuschmieren war Gold wert.

Der Kleiderbeutel-Ständer ächzt schon bedenklich ob der vielen Beutel, die hier auf Ihre Sportler warten, da fällt es schwer auf Anhieb den Richtigen Beutel zu finden. Mein Haken befindet sich in der unteren Reihe. Die dazugehörige Nummer kann ich aber nicht sehen, da sie von den oben herabhängenden Beuteln verdeckt wird. Nach etwas rumnesteln ist dann  auch  der richtige Beutel gefunden, schnell Neopren, Schwimmbrille, Badekape  reingestopft und die Radjacke übergezogen, denn es ist noch etwas frisch und der –timekiller- friert nicht gerne.  Wie ich den Beutel wieder an den Haken hängen will fällt mir auf, dass ich ja gar nichts sehe, zumindest  sehe ich nicht scharf.

-Ich Depp habe meine Sehbrille vergessen-.

Beutel wieder vom Hacken, Neo raus, Brillen Etui suchen, Neo wieder reinstopfen…

-Argh, das kostet Zeit-.

Zumindest hat sich mein Puls bei dieser Bummelei etwas beruhigt, so kann ich entspannt das Rad aufnehmen und ab geht’s auf die Radstrecke.

Der Aufstieg auf die eingeklicksten Radschuhe  klappt perfekt,  jetzt in Aero-Position und Tempo aufnehmen. Das mit dem Tempo will aber nicht so richtig klappen. Ich muss ordentlich strampeln, komme aber nicht recht vom Fleck, schon die leichteste Steigung  bereitet mir Probleme. Das ging schon besser. Da macht sich das mangelnde Radtraining bemerkbar. Letztes Jahr hatte ich etliche Radkilometer mehr in den Beinen. Das rächt sich jetzt. Das Wetter hatte mir das ein oder andere Mal ein Strich durch die Rechnung gemacht, sodaß ich anstatt einer Radausfahrt durch das Münchner Umland, häufig bei einer Tour auf  dem Ergo durch das Vorabendeprogramm gelandet bin. Das ist halt doch was anderes.  Letztes Jahr konnte ich die komplette Strecke beim CST auf dem großen Blatt fahren. Heuer bin ich wie wild am Schalten und scheue mich auch nicht das kleine Blatt aufzulegen. Irgendwie muss ich ja wieder ins Ziel kommen.   Bei einer der ersten Steigungen zieht ein Junger Kerl an mir vorbei und lobt mein Radl.  „Ja mei, is des a scheees Radl“

–ja, aber am Berg macht halt der Motor schlapp-

entgegne ich und stelle fest, dass der Überholer exakt das gleiche Rad wie ich fährt.

-Es liegt also doch am Motor!-

Dort wo es runter geht, kann ich den „Teamkollegen“ aber wieder einholen.

-Masse läuft eben-

20x30-CHTI0573So liefern wir uns die nächsten 40 Kilometer ein ständiges Katz und Maus Spiel, nicht ohne beim jeweiligen Überholvorgang  gegenseitig das Rad zu lobpreisen, bzw. den Fahrer zu erniedrigen.  In der Teamwertung hatte dann schlussendlich der Jungspund die Nase vorn, kurz vor dem Ziel ist er nochmals an mir vorbei gezogen und stachelte mich noch  zu einem finalen Zielspurt an, ich war jedoch bereits im Begriff mich fürs Absteigen bereit zu machen.  Beim MRRC Sprint Triathlon im Mai habe ich ja beim Absteigen den Käfer gegeben, weil ich nicht schnell genug aus den Schuhen gekommen bin. Das  sollte mir nicht nochmal passieren.

Das Absteigen an der Linie hat dann auch wunderbar geklappt,  mit noch angeklicksten Schuhen schiebe ich das Rad in die Wechselzone und hänge es an die Stange, dann geht es weiter zum Kleiderbeutelständer. Hier herrscht bereits ein munteres Chaos. Durch die vielen Neoprenanzüge  hat der Kleiderständer gehörig an Volumen zugenommen. Viele Beutel sind runtergefallen, da die dafür vorgesehenen Schrauben etwas zu kurz geraten sind.  Mein Beutel ist zum Glück noch dort wo er hingehört, am Haken.

Schnell die Laufschuhe rausgefischt, und die Radjacke ausgezogen, und schon geht es ab auf die Laufstrecke. Im Eifer des Gefechtes habe ich aber vergessen meine Kappe aufzusetzen.

-Irgendwas ist halt immer-.

Da werde ich mir jetzt schön die Fontanelle verbrennen, denn mittlerweile ist die Sonne raus gekommen und von der frische des Morgens ist nichts mehr übrig geblieben. Aber  zum Glück ist es nicht so heiß wie im letzten Jahr.

Der Umstieg vom Rad zum Laufen ist immer der Hammer. Eben ist man noch mit über 60km/h den Berg runter gebraust und jetzt hat man das Gefühl man steht, wobei das Herz wie verrückt hämmert.

Der Garmin quittiert dann aber den ersten Kilometer mit einer 4:43 Pace. Von stehen kann daher keine Rede sein, zumindest nicht bei mir.  Auweia, das ist ein bisserl schnell für mich. Auf dem zweiten Kilometer bremst mich eine fiese Rampe, die es hier zu bezwingen gilt, aber mit einer 5er Pace bin ich immer noch viel zu schnell, wenn ich den Lauf ohne Gehpausen absolvieren möchte.

Wobei, wenn ich dieses Jahr das Ziel von 2:45 doch noch knacken will, muss ich jetzt gehörig Gas geben.  Da das Schwimmen nicht optimal war, ich den ersten Wechsel verbummel habe und auch auf dem Rad keine Zeit gut machen konnte, heißt es jetzt angreifen. Mal sehen was der alte Diesel noch hergibt.

Der dritte Kilometer ist dann wieder deutlich unter 5 Minuten. Ich blicke auf die Uhr, und  beginne zu rechnen. Wenn ich die 5er Pace weiter halten kann, könnte es  noch mit einer Sub 2:45 klappen.  Aber das wird eine harte Nummer. Ich kämpfe Kilometer um Kilometer.  Bis Kilometer 7 laufe ich jeweils eine 4:50. Die Rampe bei Km 7 zieht mir dann aber den Zahn.  Kann es sein, dass die Rampe steiler geworden ist? Ich bekomme prompt die Quittung,  5:10 und 5:11 für Kilometer sieben und acht.

-Der Tank ist leer-

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Ein hoffnungsloser Fall, kein Blick fürs andere Geschlecht…

Im Leben werde ich keine Mitteldistanz bestreiten, schießt es mir durch den Kopf, ich bin doch nicht verrückt. Weshalb kann ich eigentlich keine normale Midlifekrise haben wie alle anderen  Alterskollegen auch? Man könnte sich schön, ein unvernünftiges, aber überteuertes Auto kaufen, vielleicht sexuell etwas aushäusig werden und  alles wäre gut. Aber nein, mich hat die Krise voll am Sport-Haken, ich hechle hier wie ein bekloppter fast 3 Stunden durch das Chiemgau nur um ein paar Sekunden schneller als im letzten Jahr zu sein. Das juckt doch keine Sau, ob ich jetzt 2:45 oder 3:00 für meinen Triathlon brauche. Außer dem Veranstalter juckt es ohnehin niemanden, ob ich einen Triathlon laufe oder nicht.  Männer können so blöde sein.  Völlig im Tunnel renne ich sogar am Verpflegungstand vorbei ohne noch einen Schluck zu trinken, den ich jetzt aber dringend nötig hätte. Ich will dass es vorbei ist. Ich quäle mich über die letzen Kilometer und finishe unter Mobilisierung der letzten Kräfte dann doch noch mit einer Zeit von 2:44:22 meinen  zweiten Chiemsee  Triathlon.

-Tschaka !!!-

Hinter der Ziellinie gehe ich erstmal zu Boden. Hier erwartet mich Jens, der schon lange im Ziel ist  und jetzt unvorteilhafte Fotos  von mir macht.

Jens ist echt der Hammer, er hat in unserer Altersklasse den ersten Platz gemacht und im Gesamtranking ist er auf einen siebten Platz gekommen. Mein lieber Scholli, ich möchte ja nicht wissen welche Midlifekrise Jens momentan durchmacht 😉

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Und hier für die Zahlenfreaks den Triathlon im Telegram

Schwimmen (1,5km): 30:14 (22,00 min/km)

T1: 4:28

Bike (41,5km): 1:17:07 (32,0km/h)

T2: 2:15

Run (10,4km): 0:50:29 (4:50 min/km)

Die offizielle Zeit betrug übrigens  2:43:07  (Platz 68/219;  AK8/26) aber da scheint der Zeitmessung ein Fehler unterlaufen zu sein. Die Schwimmzeit ist zu kurz bemessen, bei mir offizielle 28:31. Ich denke da wurde die offizielle Uhr zu spät gestartet, oder gibt es in Chieming auch eine Zeitkrümmung?

 

Ich hätte es nicht tun sollen. Im Urlaub geht man nicht ins Büro. NIEMALS.

Auch nicht zum Prahlen und Kollegen neidisch machen. Aber nein, ich kann‘s  nicht lassen und gehe Freitag Vormittag kurz noch ins Büro um etwas abzuholen. Ein Kollege ist am Telefon und gibt Anweisungen. Die Wortfetzen, die ich mitbekomme verheißen nichts Gutes.  Wörter wie „System-Fehler und Raid-Fehler“ lassen mich aufhorchen und versetzen mich zugleich in Alarmbereitschaft.

In einer kurzen Telefongesprächspause setzt mich der Kollege in Kenntnis. Das Serversystem eines Neukunden, den wir erst vor ein paar Tagen übernommen haben, steht. So wie es aussieht gibt es auch kein vernünftiges Backup.

-Ahhhha- PANIK kommt auf, -bitte nicht heute –

Der Kollege ist etwas genervt. „Was machst Du eigentlich hier? Wolltest Du nicht mit BMW zum Golfen an den Tegernsee?“

-Wieso zum Golfen?  Ich golfe doch nicht, ich glaube es hackt. Nein, BMW hat mich zu einem Laufcamp an den Tegernsee eingeladen-

„Wie passt das denn zusammen? BMW und laufen? Bauen die keine Autos mehr?

Das würde ja eher zu Ford passen. Wie geht noch gleich deren Slogan?

Ford fahren, heim laufen!“

-Du bist ein Quatschkopf. BMW baut auch keinen Segelyachten und engagiert sich trotzdem für den Segelsport, genauso fürs Golfen und Tennis. Und der Laufsport wird eben auch unterstützt, das ist zwar nicht ganz so elitär, wendet sich aber auch  an eine wesentlich größere Zielgruppe. Und bei dem Engagement von BMW für den Laufsport, hat nicht nur der Spitzensport sondern auch der Breitensport etwas davon. Ohne die großen Sponsoren wären bsp. die großen Volksläufe noch wesentlich teurer.-

„Ja, ja, dann, viel Spaß, ich muss  zum Kunden. Das Problem ist am Telefon nicht zu lösen.  Ich melde mich wenn es Schwierigkeiten gibt.“

Auf dem Weg zurück klingelt bereits das Handy. Unbekannte Nummer, hinterlässt aber keine Nachricht auf der Mailbox. Wird dann wohl nicht so dringend sein.

Es ist 13:00 Uhr, in einer Stunde kommt der Fahrer, der mich nach Garching ins BMW-Pressezentrum bringt. Höchste Zeit die Tasche zu packen.

Das Telefon läutet wieder, gleiche Nummer, keine Nachricht. Nein, ich gehe da nicht ran, ich will an den Tegernsee. Und wenn dieses Wochenende die Welt untergeht, ich werde die Welt erst wieder am Montag retten.

Meine sportlichen Ambitionen für 2013 musste ich arbeitsbedingt etwas zusammen streichen. Und plötzlich kommt da aus dem Nichts ein sportliches Highlight zum Zunge schnalzen um die Ecke. Die Einladung zum BMW Blogger Laufcamp zusammen mit Ingalena Heuck und Jan Fitschen den Laufbotschaftern von BMW.

Das Telefon klingelt zum dritten mal. Schon wieder die gleiche Nummer. Ausdauer hat der Anrufer ja. Wieder keine Nachricht.

-Hm, vielleicht sollte ich da mal zurück rufen. Könnte ja doch was dringendes sein-

Es ist der Fahrer von BMW, der fragen wollte, ob er mich  auch schon früher abholen kann, da sich ein Teilnehmer verspätet hat  den wir noch vom Bahnhof abholen müssen.  Mittlerweile ist es aber eh schon kurz vor 14:00 Uhr.

Mit Lauf,Hannes  im Gepäck, geht es direkt zum BMW Pressezentrum. Der Großteil der Blogger Kollegen ist schon Vorort. Aus ganz Deuschland sind sie angereist.  Eddy aus Bremen, Ruben aus dem Schwarzwald, Hendrik aus Frankfurt, und Heiko aus der Lausitz. In dem turnhallenartigen Raum, gehen die Kollegen fast unter. Sie sitzen gemeinsam um einen Bistrotisch herum. Daneben ist ein großes Büffet mit Erfrischungen und Snacks aufgebaut. -Wer soll das denn alles essen, kommt da noch wer?-

David Biebricher der Pressesprecher von BMW-Laufsport und seine Assistentin Nicla begrüßen uns sehr herzlich. Unkompliziert wird uns gleich das Du angeboten, schließlich sind wir ja unter Läufern, und da duzt man sich.  Eines wird schnell klar, dies wird keine gewöhnliche Presseveranstaltung werden.

Das Ganze hat so ein bisschen was von einer Klassenfahrt. Eddy witzelt sich schon mal  warm und bricht so das Eis, die anderen sind da noch etwas reservierter, aber das sollte sich bald ändern. Und wie es bei Klassenfahrten so üblich ist, steht als erstes ein Museumsbesuch auf dem Programm.

Während wir auf die Nachzügler Marek und Phil aus Berlin warten, werden die Autos verteilt.  So ein richtiger Autonarr scheint in unserer Gruppe nicht dabei zu sein. Man ist sehr zurückhaltend und stellt keine Ansprüche. „Für mich nur was kleines“, hört man oft. Die meisten wären auch mit dem Tretroller zum Tegernsee gefahren nur um mit Ingalena Heuck und Jan Fitschen laufen zu können. Nein, die meisten wären auch an den Tegernsee gelaufen nur um die beiden sehen zu  dürfen.

Da ich, als gelernter Maschinenbauer ein Herz für große Autos habe, opfere ich mich selbstlos und kümmere mich um das größte Modell unserer Flotte, einen BMW 520d mit Efficient Dynamics.

Bei der Fahrzeugeinweisung klingelt wieder mein Handy. –Oh Gott, die Arbeit- Da ich kein Headset dabei habe, buche ich mein Smartphone gleichmal über Bluetooth an der Freisprecheinrichtung ein. Nicht dass ich wieder Punkte fürs Telefonieren  sammle, während wir von Garching nach München  zu unserem ersten Programmpunkt in die BMW-Welt fahren.

Die Statusmeldung vom Büro gibt  keine Entwarnung. Der Fehler beim Kunden ist noch nicht behoben, ist doch etwas größeres, aber man arbeitet dran.

Jetzt habe ich doch ein schlechtes Gewissen. Während wir Laufblogger eine Führung durch das BMW-Museum und die BMW-Welt bekommen, in einem gediegenen Konferenzraum begrüßt werden, und im Restaurant der BMW Welt zu Abend essen, werkelt der Kollege noch beim Kunden.

Da ich das größte Auto gewählt habe, und noch Platz habe,  nehme ich nach dem Essen Heiko, den ich beim Abendessen etwas näher kennen lernen durfte,  mit an den Tegernsee. Dort angekommen bleibt mir erst mal die Luft weg, ob der JuHe, in die uns BMW fürs Wochenende einquartiert hat. Wir Laufblogger fallen da doch etwas aus dem Rahmen. Wir senken, sowohl den Altersdurchschnitt wie auch den Einkommensdurchschnitt ganz erheblich.

Nach einem erneuten Telefonat mit dem Kollegen, treffe ich mich noch mit den Running-Twins Henrik und Marek an der Hotel-Bar. Der Rest der Mannschaft hat sich bereits zurück gezogen. Eins ist klar, an dem Wochenende wird es keine Exzesse  geben, jedenfalls nicht an der Bar.

Samstags vor dem Frühstück überlege ich kurz zum Schwimmen in den See zu hüpfen, aber der ist mir mit knapp 15 °C dann doch etwas zu kalt. Im Grunde wäre das aber auch Selbstmord gewesen, vor einer Trainingseinheit mit Jan und Ingalena schon das ganze Pulver abzufackeln.

Jan & Eddy

Zum Frühstück stößt dann Jan Fitschen  zu uns, er hat vor dem Frühstück schon den Hotelpool durchpflügt. Ingalena kam schon Freitagabend zu uns in die BMW-Welt und hat den Abend gemeinsam mit uns verbracht. Eigentlich hätte sie einen Pressetermin in Hannover gehabt, der fiel aber aus, so ist Sie einfach schon früher zu uns gestoßen. Ich glaube Sie war genauso neugierig auf uns Laufblogger, wie wir auf diese Veranstaltung und das Treffen mit Jan und Ingalena.

Das Frühstücksbüffet ist opulent und verführerisch. Aber vor der Laufsession am Vormittag muss ich mich bremsen. Mit vollem Bauch trainiert es sich nicht gern.

Nach kurzem einlaufen, geht es auf eine Wiese zum Lauf-ABC. Ingalena nimmt das Heft in die Hand uns scheucht uns mit großem Gelächter über die Wiese. Beim „Prell-Hopser“ stößt meine Koordinationsfähigkeit an Ihre Grenzen. Wie ein Fisch auf dem Trockenen wackle ich unkoordiniert über den Weg. Das war alles, nur kein „Prell-Hopser“ was ich da zu Wege gebracht habe.

Standgas vs Vollgas

Anschließend geht es wieder zum Laufen. Aufgrund der großen Leistungsunterschiede bei den Teilnehmern, werden zwei Gruppen gemacht. Die schnellen Hasen laufen mit Jan, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen  laufen mit Ingalena. Ich entscheide mich für die langsamere aber wesentlich charmantere Gruppe.  Am malerischen Weißbach geht es entlang bis zu einem Wendepunkt an dem wir die Füße im eiskalten Wasser kühlen. Nach 15km treffen wir uns alle wieder vor dem Hotel für ein kurzes Foto-Shooting, zusammen mit dem Star des Nachmittags:

Dem BMW ActiveE, das elektrisch betriebene und somit emissionsfreie Fahrzeug, das bei den großen Marathons auch als Zeit- und Führungsfahrzeug eingesetzt wird. Der Großvater des ActiveE ist übrigens ein  BMW 1602 Electro E7 der bereits bei den Olympischen Spielen 1972 in München als Zeitfahrzeug eingesetzt wurde. Die Reichweite des 1602 betrug damals gut 50 km. Den Elektro-Opa kann man übrigens im BMW Museum gleich am Eingang bestaunen.

der AktiveE

Der Großvater aller BMW Stromer

 

Nach dem Mittagessen konnte jeder Teilnehmer sein eigenes Urteil vom BMW ActiveE bilden.

Ich belächelte ja bisher die Bemühungen der Autokonzerne im Bereich Elektrofahrzeuge, erinnern die Fahrzeuge doch eher an Kabinenroller aus den 50er Jahren. Nicht so der ActiveE. Der ActiveE ist ein sogenanntes Conversion Car, ein E-Fahrzeug, das auf den Rohbau  eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor beruht. Daher sieht der ActiveE von außen wie ein gewöhnlicher BMW 1er Coupe aus. Einzig die aufgewölbte Motorhaube gibt dem Fahrzeug ein etwas „bulligeres“ Antlitz. Darunter verbirgt sich einer der drei Batterieblöcke. Der Motor ist im Kofferraum, der dadurch jedoch recht klein ausfällt. Im inneren gibt es aber keine Platzeinschränkungen.

wo ist eigentlich der Motor?

Der 170 PS starke Elektromotor mit 250 Nm beschleunigt den Wagen in weniger als  9 Sekunden auf 100km/h. Bei 145km/h ist Schluss mit dem Geschwindigkeitsrausch, hier wird elektronisch abgeregelt.  Mit seinen gut 1800kg kommt der ActiveE auf eine Reichweite von gut 160km. Nicht auszudenken welche Reichweiten mit optimierten Karosserien möglich werden. Man kann gespannt sein auf den neuen i3 , den BMW  ab November 2013 auf den Markt bringen wird.

Vom Fahrverhalten hat mich der ActiveE überzeugt, das hat nix von „Gabelstapler-Feeling“.  Als langjähriger BMW-Fahrer konnte ich keine signifikanten Unterschiede zu den Geschwistern mit Verbrennungsmotoren feststellen. Das war einfach  „Freude am Fahren“ wie man es gewohnt ist. Einziger Unterschied: Man hört den Motor nicht, das ist gerade beim Starten etwas ungewohnt, und birgt im langsamen Verkehr, bzw. in Verkehrsberuhigten Zonen sicherlich auch seine Gefahren, denn außer dem Abrollgeräusch der Reifen hört man nichts.

Zirkusakrobat Jan

So, jetzt aber wieder zurück ins Sportstudio. Nach der erquicklichen Ausfahrt stand noch eine Trainingseinheit mit den beiden Laufbotschaftern auf dem Plan. Nach erneutem einlaufen, ging es auf eine ungestörte Liegewiese des Hotels, wo uns Jan eine Reihe „dynamischer Stabilitätsübungen“ vorstellte. Dynamisch heißt, dass bekannte Stabi-Übungen mit Pezzibällen und Medizinbällen kombiniert werden, und somit alles eine höchst wackelige Angelegenheit wird. Wie ein Zirkusäffchen balancierte Jan auf den großen Bällen und  zeigte uns wie man es richtig macht. Einige der Übungen, wurden dann auch in einen Stabi-Zirkel eingebaut, den Leni äußerst elegant vorturnte.

Wir Teilnehmer (also ich) haben da ein weitaus schlechteres Bild abgegeben. Gerade bei Übungen, die harmlos aussehen hat man noch Tage später was davon.

-arrrrrghhh-

Zum Glück beendete ein Überraschungsgast das sportliche Treiben nach der zweiten Zirkelrunde. Martin Grüning von der Runner‘s World, der einzige Laufjournalist Deutschlands, besuchte uns, um mit uns gemeinsam zu kochen. Wobei, gekocht hat Jan und Leni, während Martin zur Erheiterung aller,  das Treiben von Jan und Leni kommentierte und einige Läufer-Anekdoten zum Besten gab.

Wir Blogger haben niedere Tätigkeiten ausgeführt, wie Kohl, Spargel, Bohnen, Rhabarber und Erdbeeren zu schneiden, oder haben uns, wie sonst zuhause auch, recht unauffällig verhalten, wenn es um die Zuteilungen von Küchenaufgaben ging.

Ausgabe der Wunderwaffe „Ugali“

Dieses Exemplar kommt nicht aus dem Tegernsee

Für größte Unterhaltung sorgte Jan, der die kenianischen Wunderwaffe Ugali Sukumaviki zubereitete.  Ein Gericht, das jetzt nicht durch Geschmack überzeugte, jedoch einen hohen Unterhaltungswert hatte, musste er doch einige Frotzeleien über seine Alchemistenküche ertragen. Leni rette den kulinarischen Abend und referierte unermüdlich über die Notwendigkeit von gesunder Ernährung, ohne dabei schulmeisternd zu wirken, oder gar zu nerven. Nach Spargelcreme Suppe, Wildlachsfilet auf frischen Bohnen und Quark Nachspeise musste niemand hungrig zu Bett gehen.

Für Sonntag stand keine offizielle Laufeinheit mehr auf dem Programm, aber die ganz fleißigen haben sich vor dem Frühstück schon um kurz nach 6 Uhr getroffen, um den gesamten Tegernsee zu umrunden, das sind immerhin 21km. Auch Ingalena zählte zu den Frühaufstehern.  Sie hat sich zwar unlängst aus dem Profisport zurück gezogen, aber Sie lebt und liebt das Laufen wie kaum ein Anderer. Wenn sie vom Laufen erzählt, dann funkeln Ihre Augen. Nachmittags begleitet Sie dann auch noch Hendrik auf den Fockenstein , obwohl da das BMW Blogger Laufcamp schon längst beendet war.

Nicht tief aber lang

Ich habe mich in der Früh hingegen für eine Stunde schwimmen im Hotelpool entschieden. Mit einer Länge von 28 Metern kann sich der Pool mit so manchem Hallenbad messen. Als ich um kurz nach sieben in den SPA Bereich des Hotels komme, lässt  Jan bereits das Wasser kochen.

Auch im Schwimmen hatte ich gegen Jan keine Chance, ist halt doch ein Spitzensportler. Und ich bin jetzt nicht der aller langsamste Schwimmer, hatte ich am Sonntag meine 3000 Meter doch in gut 55 Minuten absolviert. Vielleicht lag es ja an der kenianischen Wunderwaffe Ugali Sukumavik die mich beflügelte, aber  Jan hat mir während der Zeit trotzdem so einige Bahnen abgenommen. Vielleich  hätte ich mir die Reste des  kenianisch-bayerischen Kohl Mais Pampfs eintuppern lassen sollen.

Schön ausgepowert ging es dann zum Frühstück, das man diesmal auch so richtig genießen konnte, schließlich hatte ich den Sport ja für heute bereits abgehakt.

Eine SMS holt mich in  das hier und jetzt zurück. „Bitte Rufe mal zurück, du bist ja überhaupt nicht mehr zu erreichen“

–Oh Gott, Oh Gott, den Kollegen habe ich ja total vergessen-

Mit schlechtem Gewissen rufe ich den Kollegen zurück. Doch es ist alles im grünen Bereich, der Kollege wollte nur Vollzug melden. Alles wieder in Ordnung, System läuft und alle Daten konnten gerettet werden.

-Puh! Gut, wenn man ein gutes Team hat-

Völlig entspannt kann ich so  die Rückfahrt nach Garching ins Pressezentrum antreten.  Es standen zwei Optionen zur Wahl, entweder direkt zurück zum Pressezentrum, für die, die früh am Flughafen bzw. Bahnhof sein müssen, und eine längere und schönere Route über den Silvensteinspeicher und Bad Tölz zurück nach Garching.

Bei schönstem Ausflugwetter wählte ich die lange Tour über den Silvensteinspeicher.  Kurz vor München kam ich noch in einen Stau, so konnte ich in aller Ruhe alle Knöpfchen im Auto ausprobieren, und der BMW 520d hat viele Knöpfe und Schalter, BMW nennt das ganze dann iDrive.

Ja, der Ausflug an den Tegernsee, hatte wirklich  etwas von einer Klassenfahrt, da waren die Lümmel aus der letzten Bank, das stille, aber tiefe Wasser, der Streber, der Geek, der Klassenclown, der Schöngeist, der Senior und die coolen Lehrer und Betreuer, die jeden Quatsch  mitmachen und immer ein offenes Ohr für Ihre Schützlinge haben und  Ihr Wochenende  für uns Amateure mit vollem Elan geopfert haben. Vielen DANK dafür!

Abschlussklasse BMW Blogger Laufcamp 2013

So geht es höchst motiviert in den Rest der Saison, mal sehen welche Bestzeiten da  im Herbst noch geknackt werden können. An der Motivation wird es nach diesem Wochenende nicht liegen. Hat eigentlich noch jemand einen Startplatz für Berlin übrig? Ich hätte da noch eine Rechnung offen…

Irgend etwas ist im Busch! Spätestens nach dem Beitrag von Eddy „Leistung vs Leidenschaft“ brodelt die Gerüchteküche im sozialen Netz.

Was ist da los, am 15. Juni?

Weshalb trifft ausgerechnet Eddy, ein etwas übergewichtiger, aber ambitionierter Freizeitläufer, Jan Fitschen, Europameister von 2006?

In den Folgetagen sind weitere Artikel aufgetaucht, die von einem Laufsport Blogger-Camp sprechen. Um genauer zu sein,  dem BMW Laufsport Blogger-Camp in München bzw. am Tegernsee.

Etwas im Internet recherchiert hat ergeben, dass BMW bereits im letzten Jahr am Tegernsee ein exklusives Laufseminar für 8 Teilnehmer veranstaltet hat, das über ein Fitness Journal  verlost wurde.

Dieses Jahr hat die BMW Laufsport Abteilung acht Blogger aus Deutschland an den Tegernsee bzw. in die Firmenzentrale nach München geladen.

BMW engagiert sich seit vielen Jahren für den Laufsport und richtet seit 2005 gemeinsam mit Sport Scheck die größte nationale Stadlaufserie aus und unterstützt weitere Großveranstaltungen wie den Berlin und Frankfurt Marathon. Allein 2013 ist BMW bei 8 Marathons und 19 Stadtläufen präsent.

BMW begnügt sich nicht nur mit dem Sponsoring, sondern befasst sich ernsthaft mit dem Thema Laufen und Ausdauersport und hat Ingalena Heuck und Jan Fitschen als Laufbotschafter engagiert. Auch bei der Auswahl der Blogs hat die Laufsportabteilung ein geschicktes Händchen bewiesen und gezeigt, dass Sie sich in der Laufblogszene auskennen.

Zum BMW Laufsport Blogger-Camp wurden einige der besten deutschsprachigen Laufblogs ausgewählt und eingeladen.

Die Blogs sind so unterschiedlich wie die Leistungsbereiche bzw. die Gewichtsklassen der einzelnen Autoren, und doch schreiben sie alle über das Gleiche: Ihre große Leidenschaft, das Laufen.  Dies aber jeder in seinem eigenen unverkennbaren Stil.

Da wären:

OK, OK,  ich bin auch dabei! Ich will auch gar nicht wissen welche Kandidaten da vor mir abgesagt haben. Aber HEY, wer sagt denn da ab?  Da müsste ja schon Muttertag (Achtung Insider!) oder irgendein hohes Familienfest anstehen, damit ich mir diese einmalige Chance entgehen lasse. Ein Treffen mit Ingalena Heuck, Jan Fitschen und dem Who is Who der Laufblogszene.

Das wird ein Spaß.  -I gfrei mi narrisch- *

Oh Gott, Oh Gott,  bei der Prominenz weiß ich noch gar nicht welche Gardarobe ich einpacken soll. Und die Abendgardarobe bereitet mir da weniger Kopfzerbrechen, eher die Schuhwahl genauer  die Laufschuhwahl. Welche meiner acht Paar Laufschuhe dürfen mit an den Tegernsee…?

Ich glaube ich kaufe jetzt erstmal eine größere Tasche.

* ich freue mich sehr

„Hunger? Du weißt doch gar nicht was Hunger bedeutet“, das entgegnete gewöhnlich mein Großvater,  wenn bei mir als kleiner Steppke  der kleine Hunger vorbei schaute. Ich durfte mir dann  einen Vortrag über wirkliche Entbehrungen, Krieg und Flucht anhören. Ja, ich muss zugeben ich habe bisher nie richtig Hunger leiden müssen und darüber bin ich sehr dankbar. Mein Opa wäre auch nie auf die Idee gekommen, eine Woche auf feste Nahrung zu verzichten.

Früher hieß das „schlechte Zeit“, heute ist das Wellness.

Dem selbstbestimmten Hungern werden fantastische Wirkungen nachgesagt, es dient der Gewichtsreduktion,  soll entgiftend und entschlackend wirken und auch die Seele kommt nicht zu kurz.  Es sei eine spirituelle Erfahrung,  man finde zu sich selbst und es komme nicht selten zu euphorischen Zuständen, all so Zeugs. Also das mit dem Abnehmen und Entgiften/Entschlacken hat mich jetzt nicht wirklich gereizt, aber gegen so ein paar euphorische Zustände hätte ich nichts einzuwenden.

Tipp: Das Fasten freitags vor dem Wochenende beginnen, so hat man das schlimmste bis Montags überwunden und kann während des Fastens normal arbeiten.

Ich beginne meinen  Entlastungstag (das ist der erste Tag, an dem der Körper langsam drauf vorbereitet wird was da noch kommt, oder besser gesagt , was eben nicht mehr kommt)  mit einem Humpen Glaubersalz zum Abführen.

Ein Kaffee wäre mir jetzt lieber. Ich bin leicht verkatert, da ich am Vorabend noch die Hausbar geplündert habe. Reine Vorsichtsmaßnahme, klar, nicht dass ich während der Fastenwoche in Versuchung gerate.

Fasten ohne Abführen geht nicht. Solange der Darm etwas zum verarbeiten hat, fordert er Nachschub, das bedeutet Hunger. Also muss alles raus. Glaubersalz schmeckt  dermaßen scheußlich dass der Würgereflex  auf Hochtouren arbeitet. Die Alternative zu Glaubersalz ist „der Irrigator“. Ist die Frage was schlimmer ist.

Tipp: Ein Einlauf hört sich furchtbar an, ist aber weniger Schlimm als angenommen. Vorausgesetzt das Wasser ist warm. Diese Prozedur muss alle 3 Tage wiederholt werden.

Zum Frühstück gibt’s ungesüßten Kräutertee und 60 Gramm Wildreis. Für Mittag und Abendessen stehen nochmals 60 Gramm Reis auf dem Speiseplan. Reis ohne alles hat ungefähr so viele Nährstoffe wie ein Blatt Papier, so macht sich  schnell  wieder Hunger breit.  Wenn der Hunger zu  stark wird,  greife ich zur Flasche,  zur Wasserflasche, das lindert den Hunger. Man soll ja während des Fastens  viel trinken, mindestens 3 Liter. Bis abends habe ich locker 5 Liter Wasser weg gegluckert.

Meinen ersten Tag  bringe ich so lala über die Bühne. Ich  komme den ganzen Tag  nicht so richtig auf Touren und bin unkonzentriert, ob das am permanenten Hungergefühl , oder  am vorabendlichen Alkoholabusus  liegt  kann ich nicht sagen.

Tipp: Hausbar besser abschließen, nicht austrinken

Samstags, am Tag 2, muss ich arbeiten, laut Fachliteratur soll man sich jedoch schonen. Mir hilft die Arbeit jedoch mich vom Essen abzulenken. Heute gibt es überhaupt nichts mehr zu Essen. Ich stelle fest,  zu den gewohnten Essenszeiten, wenn ich üblicherweise etwas essen würde, ist es besonders schlimm. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.

Es gibt unzählige Fastenkuren und eben soviel Literatur darüber. Meine Frau hat aus der Bibliothek zwei Bücher ausgeliehen. Erstaunlich was man übers Fasten alles schreiben kann, geht es doch nur darum nix zu essen.   Von allen Fasten-Varianten hat meine Frau die Hardcore Version extrahiert. Bei uns gibt es nix, nur ungesüßten Kräutertee und Wasser, viel Wasser, und  abends  als Highlight ein Glas Gemüsesaft. Das war‘s.

Der Abend ist ein gefürchteter Fastenbrecher, daher organisiert die Gattin für den Abend einen Kinobesuch. Den Film „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ kann man mit knurrendem Magen auch viel besser nachempfinden.

Tag 3: Ein Glück, es ist Sonntag, ich bin furchtbar müde, ich verbringe die meiste Zeit des Tages im Bett und schlafe oder lese. Damit ich nicht ganz untätig bin, gehe ich Nachmittags mit der Gattin eine runde Laufen.  Sport und Fasten schließen sich nicht aus, es wird sogar empfohlen um den Stoffwechsel anzuregen. Man soll es halt ruhig angehen, z.B. mit Walken. Ich bin jetzt kein Walkingfreund, daher legen wir einfach beim Laufen eine kurze Gehpause ein. Den Rest des Tages verbringe ich weiter im Bett.  So überstehe ich den kritischen dritten Tag.

Tipp: Wer schläft isst nicht.

Tag 4: Nach über 12 Stunden Schlaf starte ich fit in die Arbeitswoche. Dem Fasten wird ja auch nachgesagt, dass man während dieser Zeit ungeheuer produktiv sei. Ich kann das bestätigen, während die Kollegen eine Zigarettenpause,  Frühstückspause , Mittagspause oder sonstige Pausen machen und was futtern, kann man schön was wegarbeiten. So bekommt man während eines Arbeitstages unheimlich viel unter. In der Freizeit kann man sich dann auf so tolle Dinge wie Nebenkostenabrechnungen oder Steuererklärungen stürzen, Hauptsache man muss nicht unter Menschen, unter essende Menschen.

Tag 5: Die Produktivität hält an, aber euphorischen Zuständen habe sich bisher nicht eingestellt. Hunger habe ich keinen, aber Gelüste, also Essensgelüste, keine horizontalen Gelüste. Die Libido befindet sich während des Fastens im Tiefschlaf. Wer möchte sich schon reproduzieren, wenn es nix zu beißen gibt.

Tipp: Die Produktivität beschränkt sich auf geistigem Niveau. Höchstleistungen in anderen Bereichen sind nicht zu erwarten, eher das Gegenteil.

Tag 6: Mittwoch ist Lauftag, auch während des Fastens will ich da keine Ausnahme machen. Ich merke aber schnell, der Akku ist leer, die Leistungsfähigkeit lässt nach 6 Tagen ohne feste Nahrung einfach nach. Bei arktischen Temperaturen bekomme ich gerade mal 8 Kilometer auf den Tacho, acht harte Kilometer. Es fühlt sich an wie die letzten 8 Kilometer beim Marathon.  Wer meine Langstreckentauglichkeit kennt, weiß, Spaß ist das keiner.

Tipp:  Wer noch nie dem Hammermann begegnet ist, trifft den Gesellen nach sechs Tagen Fasten ganz sicher, und das schon auf dem ersten Kilometer.

Tag 7: Noch immer haben sich keine euphorischen Zustände eingestellt, das enttäuscht mich ein wenig. Die Gelüste nach „Geschmack“ werden jedoch immer stärker. Nach 7 Tagen mit Wasser und fadem Kräutertee möchte man endlich wieder etwas schmecken. Man freut sich  auf den abendlichen Gemüsesaft. Gerade der Sauerkrautsaft hat es mir angetan. Vor dem Fasten hätte ich mir nicht träumen lassen, jemals überhaupt Sauerkrautsaft zu trinken. Jetzt freue ich mich darauf wie ein kleines Kind. Mit kleinen Schlückchen wird der Saft langsam  getrunken um möglichst lange etwas von dem Geschmackserlebnis zu haben.

Tipp: ein Glas Sauerkrautsaft am Abend genügt, eine höhere Dosierung führt unweigerlich zu  heftigem Magenrumpeln.

Tag 8, erster Aufbautag: Gebratene Hähnchen fliegen durch die Luft, ich schlendere durch einen Wald aus Dauerwürsten, auf einer Bank aus Knäckebrot lasse ich mich nieder und beiße herzhaft in ein Leberwurstbrot, das ich eben am Wegrand gepflückt habe… „Da ist ja überhaupt kein Senf drauf“,  denke ich und wache auf.  Puh, ein Traum, war das jetzt ein Albtraum?

Jetzt habe ich Hunger, bzw. Appetit auf Leberwurstbrot. Zum Frühstück gibt’s aber nur ein kleines Schüsselchen Haferschleim. Das ist schon mal ein Anfang. Abends gibt’s dann sogar ein Apfel zum Gemüsesaft. –lecker-

Tag 9, zweiter Aufbautag: Ich hatte schon wieder diesen Traum. Ich gehe jetzt gleich mal einkaufen, für das Leben danach. Abends gibt’s zwar kein Leberwurstbrot, dafür aber eine klare Gemüsebrühe (ohne Salz). Man freut sich schon über kleine Dinge.

Tipp: EC und Kreditkarte beim Einkaufen zuhause lassen und nur eine geringe Geldmenge in bar mitführen. Spontankäufe im aneroben Zustand können sehr teuer werden.

Tag 10, letzter Tag: Heute steht wieder Sport auf dem Plan, es soll mit der Tochter zum Skifahren gehen ( ich fastete ja bereits im Januar). Das Frühstück fällt mit einem geriebenen Apfel und Haferschleim schon fast üppig aus. Beim Mittagessen auf der Hütte, sündige ich das erste mal während der 10 Tage. Ich esse den Rest der Käsespatzen, die meine Tochter nicht mehr geschafft hat. Fettige Käsespatzen sind zum Fastenbrechen nicht so dolle geeignet, dementsprechend schwer liegt die Portion im leeren Magen, ich hoffe ich löse keine Lawine aus.

Am Abend gibt’s dann zum Abschluss unserer Fastenwoche  eine Suppe mit Einlage. Ab morgen darf ich dann wieder normal essen.

Während des sonntäglichen Tatorts nicke ich ein und schrecke hoch, als der Verdächtige den Kommissar mit einem Leberwurstbrot bedroht.

Jetzt reicht’s, das muss ein Zeichen sein! Drei Träume die sich um Leberwurst drehen, sind ein klares Signal meines Körpers. Ich darf meinem ausgehungerten Körper diese Delikatesse nicht mehr länger vorenthalten.

-Ich brauche Leberwurst, jetzt sofort-

Ich schmiere mir ein frisches Graubrot mit dick Butter und einer ordentlichen Schicht Trüffel-Leberwurst. Darauf feine Essig Gürkchen und das ganze garniert mit ein paar Spritzern extra scharfem Löwensenf.

-eine Offenbarung-

Jetzt gibt es kein Halten mehr, ich esse bis die Wurst alle ist. Ich könnte gerade weiter machen, gut, dass ich kein Bier im Hause habe. Aber für heute habe ich genug  gesündigt. Nach 10 Tagen gehe ich mal wieder satt ins Bett.

Tipp: Wer fastet um Gewicht zu verlieren, sollte es nach dem Fasten gemächlich angehen lassen. Der Stoffwechsel befindet sich noch im „Hungermodus“. Die zugeführten Kalorien können nach dem Fasten noch gar nicht verarbeitet werden und landen flux wieder an den Problemzonen.

Und? Würde ich nochmals fasten? Euphorische Zustände haben sich nicht eingestellt, nur seltsame Leberwurst-Träume. Dennoch war das Fasten eine interessante Erfahrung. Es ist erstaunlich wozu der  Körper in der Lage ist, bzw. wie er sich auf äußere Bedingungen einstellt und sich anpasst. Für mich war das Fasten eine große mentale Herausforderung, den vielen Verlockungen, die überall dort draußen lauern, zu widerstehen. Es gehört schon eine gewisse Willensstärke dazu, 10 Tage auf alles zu verzichten, und nicht aufzugeben auch wenn es hart wird. Dieser Wille hilft mir vielleicht bei meinem nächsten Marathon, wenn es mal wieder etwas härter wird.

Es ist jetzt kein Geheimnis, Männern und Frauen sind unterschiedlich.

Männer wie Frauen treiben Sport, aber die Motivation für Sport ist grundverschieden. Die meisten Männer (alle?) sind Bestzeitgetrieben, gerne misst man sich mit anderen oder zumindest mit der eigenen Leistung. Unglaublicher Aufwand wird da betrieben um an der Bestzeit zu feilen. Hochwissenschaftlich werden Trainingsergebnisse im Computer visualisiert und ausgewertet. An der Ausrüstung wird natürlich auch nicht gespart, so betreiben wir unseren Sport ausschließlich mit in Laboren entwickelten HighTec Materialien. Schließlich ist man ja auch nicht im Baumwoll T-Shirt zum Mond geflogen…

Frauen sind da anders. Beim Sport steht bei Ihnen hauptsächlich das positive Körpergefühl im Vordergrund und Sportartikel werden eher nach modischen Aspekten ausgewählt als  aufgrund der Funktion bzw. Leistungssteigerung. Und technisches Spielzeug (Pulsuhr) wird als unnützer Krempel angesehen. Mit einem Brilli zu Weihnachten hätte ich vielleicht mehr Punkte sammeln können. Wobei ich habe gehört,  es soll auch Ausnahmen geben.

Soweit so gut.

Wenn nun eine Frau einen Mann bittet mit Ihr regelmäßig zu laufen, dann ist ja klar worauf das rausläuft.

Wir Männer vermögen erstaunliche Dinge; wir können prima Rülpsen, im stehen pinkeln und rückwärts einparken (=> vgl. Krönung der Schöpfung). Was wir aber nicht können, ist zuhören und uns in  andere (Frauen)  versetzen. Somit stand unser gemeinsames Lauftraining, um das mich meine Frau im Sommer bat, selbstverständlich unter dem  Motto „Höher, weiter, schneller“

Ohne groß zu murren fügte sich die Gattin meinem  ausgeklügelten Trainingsplan.  Gehpausen wurden nach den ersten paar Einheiten gestrichen, dafür wurden  die Einheiten  Stück für Stück verlängert und die Pace langsam erhöht. Von Intervallen und Bergläufen habe ich aber erst mal Abstand genommen, ich will ja unseren Rookie nicht gleich total vergraulen.

Als abzusehen war, dass wir die 10 km irgendwie bewältigen,  schlug ich mal vorsichtig die Teilnahme an einem Volkslauf vor,  wofür trainieren wir auch sonst, fragte ich.

Gut, Begeisterung sieht  bei meiner Frau anders aus, aber, da der Gatte in den letzten 5 Jahren bei über 50 Volksläufen teilgenommen hat, und fast immer glücklich heim kehrte, wollte Sie das  dann doch auch selbst mal ausprobieren, vielleicht ist ja was dran, am Virus Volkslauf.

„OK, Deal“ sprach die Frau. „Wenn ich mit dir einen Volkslauf laufe, dann fastest Du mit mir im Januar“

-wie fasten?-

„Na, eine Woche nix essen, nur Tees trinken und so. Das entschlackt, reduziert das Übergewicht und regt die Selbstheilungskräfte an..“

-Ah, mh.. OK, dafür musst Du die 10 km mindestens unter einer Stunde laufen-

„OK, DEAL“

So ließ  sich die angetraute für den MRRC Silvesterlauf anmelden, und zwar gleich für den 10km Hauptlauf.  Fortan schnürte die Gemahlin zweimal pro Woche die Laufschuhe. Einmal mit mir, und einmal alleine. (Ein kleiner Funke Ehrgeiz scheint dann auch in meiner Frau zu glühen)

So näherte sich das Ende des Jahres und die Nervosität stieg, also meine Nervosität. Eine SUB60 ist in den letzen Wochen durchaus in den Bereich des Möglichen getreten. Beim letzten gemeinsamen Lauf durch den  Olympiapark, hatte ich größte Mühe meiner Frau überhaupt zu folgen, da war die 6:00 schon in griffweite, einzig meine rasselnde Lunge, die ich mir von meinem weihnachtlichen Infekt konserviert hatte,  verhinderte, dass wir nicht schon zur Generalprobe die Schallmauer durchbrachen. Was ist da erst bei der Silvesterpremiere möglich?

-Oh Gott, will ich das wirklich? Das würde ja bedeuten, dass ich im Januar auf Wasser ohne Brot  gesetzt werde!!!-

Mein Ehrgeiz siegte dann doch, so mixte ich am Silvester Morgen meiner Frau mein –timekiller-Spezial-Getränk, das aber schnöde abgelehnt wurde. Auch mein Wettkampf-Frühstück, (zwei Honig Toastbrote) wurde verschmäht. OK, meine Frau isst generell zum Frühstück nix.

Gemeinsam begaben wir uns dann in den Olympiapark, die angetraute nahm das Rad, ich lief traditionell zur Wettkampfstätte.

Zum MRRC Silvesterlauf hatte sich das Who is Who der Münchner Läuferszene angekündigt, die ich vor dem Lauf noch gerne getroffen hätte, aber außer Frank, der sein Dienst an der  Startnummernausgabe leistete traf ich vor dem Lauf niemanden. Bei 2500 Starten kann man  schon mal aneinander vorbeilaufen.

Trotz Gemaule („ich muss doch noch 10km laufen“) lief ich mich mit der Holden ein paar Minuten warm und wir sortierten uns dann im hinteren Startfeld ein und warteten auf den Start.

Läufer mit BabyJoggern positionierten sich um uns herum.

-Hey, wir bekommen eine Eskorte!-

Der Startschuß fällt und wenig später setzten auch wir uns in Gang. Meine Taktik,  mit einer 5:45 starten, um sich dann so langsam zwischen 5:50 und 5:55 einzupegeln. Mal  schauen, wann die Gattin ins japsen kommt.

Hier der Lauf im Telegramm:

Km1: Pace 5:43 – Perfekt, wir sind im Plan

Km2: Pace 5:33 – Auweia, viel zu schnell

Km3: Pace 5:42 –  Argh, immer noch zu schnell, und dann gibt’s hier auch noch Höhenmeter

Km4: Pace 5:49 – So, dieses Tempo sollten wir halten

Km5: Pace 5:40 – Ok, wenn Sie unbedingt will, dann ziehen wir das jetzt durch

Km6: Pace 5:40 – Uiui, wenn das mal gut geht

Km7: Pace 5:41 – Unglaublich

Km8: Pace 5:51 – ja ja,  langsam wird‘s hart, auf mich hört ja keiner

Km9: Pace 6:02 – Einbruch? Keineswegs, hier hats Höhenmeter satt!

Km10: Pace 5:29 – Und jetzt auch noch ein Zielspurt…

Ziel:  57:29 min – Pace 5:43 – ich bin geplättet.

Unglaublich, meine Frau ist wie ein Volkswagen, läuft und läuft und läuft… Hach bin ich stolz auf meinen Käfer, auch wenn ich für diesen Triumpf bitter bezahlen muss…

 

So, genug der lobenden Worte, meine Frau liest das hier ja eh nicht 🙂

Wir geben ab  zur Läufer-Jahres-Abschluss-Party.

Wir treffen Bärbel @Ultraläuferin,  Ludwig @mtb_emseralda, Thomas @natttTri, Stefan @DaSirQuickly, Carsten @twitt3rless und Alois @dabinser am Zitronenteestand.

Die wahre Siegerin ist übrigens nicht im Bild

Ludwig hat schon eine Flasche Schaumwein entkorkt…  Sekt, egal wie alt er ist, sollte man NIEMALS mit Zitronentee mixen, vielleicht wars aber auch deshalb so lustig ?!

Mit 3 Tassen Schaumwein im Kopf begebe ich mich dann noch zum Auslaufen, diesmal etwas länger als normal,vielleicht kann ich ja  doch noch die restlichen Kilometer für  mein  2000 km Jahresziel sammeln.

-So sind Männer halt-

Wer weiß, ob ich im Januar bei Wasser und Tee überhaupt noch zum Laufen komme.

Für Freitag, 11.1. ist der Entlastungstag angesetzt.

-OhjeOhje-

Ich hole mir jetzt noch mal eben  was zu essen, wird für lange Zeit das letzte gewesen sein.

Das Laufjahr 2012 neigt sich dem Ende zu, mein Jahresziel von 2000 Laufkilometern werde ich auch dieses Jahr nur knapp verfehlen, da ich mir in den letzten Tagen vor lauter Unvernunft  noch einen Infekt eingefangen habe, und nun an laufen nicht zu denken ist.

Da schmerzt es schon sehr, dass man am letzten sonnigen Sonntag im Jahr nicht zum Laufen kann. So nutze ich die freie Zeit und melde mich für  ein paar Wettbewerbe in 2013 an. Noch vor dem offiziellen Anmeldestart kann ich mir direkt bei trackmyrace.com einen Startplatz für den 29. Münchner Stadttriathlon sichern, und da ich schon mal bei Trackmyrace eingeloggt bin,  melde ich mich auch gleich noch für den 2. Chiemsee Triathlon Ende Juni an.

Nun bleibt mal  Zeit Danke zu sagen, vielen Dank fürs Lesen,  fürs Kommentieren und vor allem vielen Dank an alle die bei der Wahl des beliebtesten Laufblogs 2013 von Joggen-Online mitgemacht haben, und mich auf einen sehr respektablen 4. Platz gewählt haben. Das macht mich schon ein bisschen stolz.

-DANKE-

Ich wünsche Euch allen  ein gesundes und sportliches  2013. Kommt gut durch die Saison. Eure Bestzeiten haben 2013 keine Chance, die sind fällig…

Viele Grüße Euer

–timekiller-

Da beamt man sich in nur sieben Stunden von München nach Oldenburg, durchquert dabei mehrere Bundesländer und Wetterzonen, und hat auf der Fahrt, unmerklich den  Geschmacksäquator überschritten.

In der schwiegerelterlichen Stube empfängt mich ein Adventskranz, der an Hässlichkeit kaum zu überbieten ist. Mein linkes Auge beginnt augenblicklich an zu tränen. Spontan muss ich lachen.

-Boha, ist der hässlich- schießt es mir durch den Kopf. Aber meine Lippen formen die Worte

-Hübsch, ist der selbstgemacht? Hat nicht jeder einen blinkenden Adventskranz-

Hö? Was war das denn?

Hat mich gar der Geist der Weihnacht angestupst und mir zugraunt. „Halt am besten Dein lästerliches Mundwerk, schließlich ist Weihnachten, das Fest der Liebe und der Toleranz“

Ja, so muss es wohl gewesen sein.

Seit über 15 Jahren bin ich nun über Weihnachten bei der Familie meiner Frau zu Gast, und es hat noch nie Ärger gegeben. Jeder akzeptiert den anderen wie ist und übersieht seine Marotten, und bei 13 Personen gibt es da so einiges…

So durfte ich heute, am Nachmittag des 24.12., während die Familie in den Gottesdienst ging,  meine Laufklamotten überwerfen und 7km über aufgeweichte Sandwege durch den angrenzenden Forst stolpern.  Nur weil ich mir vorgenommen hatte über Weihnachten an jedem Tag laufen zu wollen, am besten bis Neujahr.

Ich wünsche Euch allen eine ebenso tolerante Familie und schöne besinnliche Weihnachsttage im Kreise Eurer Lieben.

Euer –timekiller-

Die Saison ist rum, die Schlachten sind geschlagen. Ziele wurden erreicht, manche übertroffen, die meisten jedoch knapp verfehlt.  Das kann natürlich weder am ausgetüftelten Trainingsplan, noch an der eigenen Fitness und schon gar nicht an mangelnder Technik  liegen. Da muss  schon das  Material schuld  sein. Logo, was auch sonst.

Die Offseason bietet nun die Gelegenheit den persönlichen Fuhrpark einem kritischen check zu unterziehen.

Bei meiner Pirsch durch die Welt der Onlineshops, auf der Suche nach einem günstigen Angebot für ein paar neue Asics Nimbus 14 bin ich über ein interessantes Sport-Portal gestolpert.

SporTrade.de

Auf den ersten Blick ist SporTrade ein normaler online Sportshop, auf den zweiten Blick ist es ein online Marktplatz für Sportartikel mit Community-Funktion. Das interessante daran ist, daß neben neuem Sport-Equipment auch gebrachtes Material angeboten wird.

Dieser Ansatz ist (für mich) neu, jedenfalls kenne ich bisher keine vergleichbaren Angebote im Bereich Sport. Bisher musste man bei gebrauchtem Equipment im Internet auf Ebay zurückgreifen.

Das Segment für neue Sportartikel bietet  jetzt aber nichts Bahn brechendes. Das Angebot ist gut sortiert, aber an manchen Stellen mangelt es an Aktualität. Den  Ascis Nimbus 14 suchte ich beispielsweise vergebens auf der Seite. Auch die Preise sind für einen online Shop eigentlich zu teuer.  So kostet bsp.  das Vorgängermodell des gesuchten Asics Nimbus noch immer 159€. Da wird SporTrade nicht viele Modelle verkaufen.

Besser sieht es da in der Rubrik SecondTrade, also bei  gebrauchtem Equipment, aus. Da lassen sich schon mal 50 – 60 % vom Neupreis sparen. Gerade bei hochpreisiger Ausrüstung wie Tri-Bike, GPS-Uhr oder Neopren wird sich das bemerkbar machen.

Neben Händlern die über SecondTrade  Auslaufmodelle oder Schnäppchen anbieten, kann jeder angemeldete User (SporTrader) eigenes Equipment auf dem Portal anbieten. So bietet bsp. Sandra Wallenhorst (Triathlon Europameisterin 2009 und 2010) über SporTrade abgelegtes Equipment an. Angeblich verhökert auch ein gewisser Achim Achilles sein abgelegtes Material über SporTrade. Ob es sich dabei um die Walkingstöcke der Gattin handelt, konnte ich jetzt allerdings noch nicht verifizieren.

Beim Erstellen eines neuen Angebotes, versucht sporTrade es den Usern so einfach wie möglich zu machen. Ist der Artikel bereits im Sortiment gelistet, wird das Angebot mit einem Klick, mit den bereits im System vorhanden Angaben erstellt. Es muss nur noch der gewünschte Preis, Lieferzeit und Zustand eingegeben werden. In wenigen Minuten ist dann das Angebot online.

Bei neuen Artikeln stellt SporTrade eine einfach Vorlage zum Einstellen der Produkte zur Verfügung.

SporTrade bietet diesen Service natürlich nicht umsonst an. Beim Verkauf wird eine Provision von 15 % (bei privat Usern) einbehalten, der Rest geht  auf das im Profil angegebene Konto.

Gerade Einsteiger, Schüler und Studenten, die mit  dem Triathlon und  Radsport liebäugeln, werden  bei SporTrade auf Ihre Kosten kommen.

Ich denke, bei größeren Neuanschaffungen lohnt sich ein Blick in das SecondTrade Sortiment auf alle Fälle, und sei es nur um sich Empfehlungen anderer Sportler anzusehen.

Und wer im Keller ein Sport Museum eingerichtet hat, kann seine besten Stücke über SporTrade wieder  dem aktiven Sport zuführen. So ist jedem geholfen.

Für mich hört sich das wie eine klassische Win-Win Konstellation an. Ne, eigentlich ist das ja sogar  eine Win-Win-Win Situation, oder?

Ich versichere dass ich diesen Artikel, auch wenn er böse nach Werbung riecht, aus freien Stücken geschrieben habe und von SporTrade weder ein Honorar noch andere Vergünstigungen bekommen habe. Auch die dringend nötige Dachreparatur meiner toscanischen Finka ging keineswegs auf Rechnung von SporTrade. Ich als Sportler mit schwäbischem Migrationshintergund,  frei me halt, gell (freue mich)  , wenn abgelegtes Equipment nicht auf den Müll wandert, sondern auf dem Zweitmarkt, anderen Sportlern zur Verfügung steht, die es eben nicht so dicke haben. Wer mich für diesen Werbeartikel verurteilen will darf das gerne tun und mir einen bösen Kommentar schreiben.

Ich brauche dringend jemand, der auf mich aufpasst. Jemand der weiß was gut für mich ist, und mir gegeben falls mal etwas verbietet, bzw. den Umgang mit gewissen Personen einfach  untersagt. Früher hat das gerne mal meine Mutter übernommen, auch wenn es damals wenig gefruchtet hat. Irgendwie habe ich einen Hang zu Personen die nicht gut für mich sind. Chief-Balla, ist so einer. Vor dem sollte man sich fernhalten. Erst im Juni nahm ich dank Ihm, und ohne es eigentlich zu wollen, an einem 24h Lauf teil. Ich hatte angenommen, verrückter kann’s nicht mehr werden.

–Weit gefehlt–

Vor zwei Monaten unterbreitete mir Chief seine neuste Idee. Ein „Zeittunnel Marathon“ also ein Marathon während der Zeitumstellung.

Eine witzige Idee, das muss ich zugeben. Eine Idee, die mich nicht wieder loslassen sollte, auch wenn ich mich innerlich gewehrt habe, denn im Grunde  habe ich  für solche Albernheiten ja überhaupt keine Zeit. Aber irgendwie…

Ich kann einfach nicht aus meiner Haut, ich bin so schwach…

Nach einigen Telefonaten und Mails, war klar, wir ziehen das jetzt einfach mal durch. Keine Ahnung, ob außer uns sonst noch jemand läuft, wir machen das jetzt einfach mal.

Ich für meinen Teil, hätte das ja ne Nummer kleiner aufgezogen, aber Chief war überhaupt nicht zu bremsen…  Ganz nach dem Motto „wenn schon, denn schon“ hat er eine offizielle Webpage aufgesetzt, organisierte eine Chipzeitnahme, hat die Strecke nach DLV Richtlinien vermessen und einen Laser für die  Medaillen Gravur im Handgepäck aus den USA eingeschmuggelt…  Kurz, er hat sich so richtig ins Zeug gelegt.

Kann man bei so einem Engagement kneifen?

Ne, aus der Kiste kommt man nicht  mehr raus, unmöglich.

OK, das wird ein Spaß, Jahaa, das MUSS  Spaß machen. Eine andere Option gibt es da ja überhaupt nicht.

Und genau so bin ich an die Sache rangegangen. Aber aus Spaß wurde ernst…

So rückte der Samstag näher und die Wettervorhersagen überschlugen sich mit Superlativen. Tiefsttemperaturen, Wintereinbruch, Schnee…

Winterliche Bedingungen

Und genau so kam es. Ab Samstag Nachmittag ging der Regen in Schnee über, und als ich um 22 Uhr in den Ostpark fuhr zum Aufbauen des Technik und Verpflegungszeltes, lag schon auf den Wiesen eine geschlossene Schneedecke. Jetzt geht ja Schnee meist mit Temperaturen um die Null Grad einher. Im Winter ist das nix ungewöhnliches, aber Ende Oktober sehr wohl.  Da ist der Körper noch gar nicht richtig drauf eingestellt. Noch vor Zwei Wochen erschreckte ich mit meinem frenetischen Jubel die Läufer des München Marathons bei  fast sommerlichen Temperaturen. Und jetzt, Schnee.. Wenn man einmal die Klimaerwärmung bräuchte,  ist keine da.

Da muss man dann wohl die Winterlaufklamotten von der Bühne holen.

Bis zum Start um 0:00 Uhr war ich dann auch schon ordentlich durchgefroren, und wagte es nicht meinen Laufanorak, den ich normaler weise erst ab -10 Grad trage abzusteifen.

Sieben wackere Streiter hatten sich eingefunden, um die Magie des Zeittunnels zu erleben.

Da wären:

  • Chief Balla, Cheforganisator und Vater dieser bekloppten Idee
  • Doc Balla, läuft sonst nur bei Wettbewerben, wo man zumindest mal Schwimmen muss.
  • Klausi, der bei verrückten Sachen einfach dabei sein muss. Es gilt die Regel. Je verrückter desto Klausi.
  • Hans, ein leidenschaftlicher Läufer, der bei einem Lauf vor der Haustüre einfach dabei sein muss, egal zu welcher Tageszeit.
  • Jürgen, ist extra aus Stuttgart angereist um seinen ersten Marathon zu laufen.
  • Henrik, der rennende Zwilling, ist erst  im September  den Berlin Marathon in 3:24 gelaufen. Der braucht eigentlich gar keinen Zeittunnel, ist aber für einen Spaß immer zu haben.
  • Und dann eben ich.

Angesichts des kurzen Vorlaufs, der ungewöhnlichen Uhrzeit und dem Wetter finde ich 7 Starter für unsere Premiere sehr bemerkenswert. Noch viel erstaunlicher finde ich, dass sich sogar ein paar Zuschauer eingefunden haben, nicht viele aber immerhin.  In Summe komme ich auf 6 Zuschauer, und da ist unser Thekenpersonal noch gar nicht mitgerechnet.

Genau, unser Thekenpersonal wollen wir hier nicht unter den Tisch bzw. die Theke fallen lassen:

  • Boris, der Mann an der Technik, der mal eben die Ergebnisse Live ins Internet stellt, und nebenher Iso für uns anrührt.
  • Lizzy, die sich dankenswerterweise überreden ließ,  Boris etwas Gesellschaft zu leisten, und uns nebenher mit frischem Obst verköstigt.

Als ob die Angelegenheit nicht schon verrückt genug wäre, haben sich drei der Protagonisten auch noch festlich kostümiert. Die Ballas liefen im obligatorischen Jailhouse-Look, und Klausi überraschte  mit einem illuminierten Nikolauskostüm, damit konnte Klausi die Wertung für das beste Kostüm ganz klar für sich entscheiden.

0:00 Uhr, -Start-,

Hans und Henrik übernehmen gleich die Spitze, und ziehen in einem Mördertempo davon. Ich hoffe, Hans zeigt Henrik auf der ersten Runde noch die Strecke.  Im Grunde geht es nur  auf beleuchteten Wegen  gegen den Uhrzeigersinn um den See im Ostpark herum.  Aber es gibt eine Stelle,  an der man eine Abzweigung  leicht verfehlen kann, und man dann einfach gerade aus weiterläuft. Das konnte  ich gleich auf meiner ersten Runde unter Beweis stellen. Dankenswerterweise wurde ich noch von Chief-Balla  zurück gepfiffen, sonst wäre ich schon auf der ersten Runde im Ostpark verschollen.

Die ersten Runden laufen ganz OK. Das Feld, sofern man bei sieben Startern von einem Feld sprechen kann, ist schon nach der ersten  Runde weit auseinander gefallen.

Irgendwie habe ich es versäumt mich einer Gruppe anzuschließen, Henrik und Hans sind mir zu schnell, die anderen lassen es sehr gemütlich angehen, so dümple ich im Mittelfeld mit einer 6:00er Pace rum.

Es schneit noch immer. Der Schnee bleibt jetzt auch auf den Wegen liegen.  Es gilt eine 2,11 km Runde 20 mal zu bewältigen. 20 hört sich nicht viel an, besser an als 42km. Aber der Schein trügt. Nach einer Stunde und 5 Runden merke ich deutlich, wie ich müde werde. Ein Kindergeburtstag am Nachmittag ist nicht unbedingt die perfekte Vorbereitung für einen Nachtmarathon. Es werden erste ausgedehnte Boxenstopps am Verpflegungszelt eingelegt. Irgendjemand muss sich ja um das reichhaltige Angebot kümmern. Es gibt Obst, Nüsse, Rosinen, Schokolade, Brownies, Cola, Fanta, Tee, Wasser, Iso..

Hier am Verpflegungszelt hat man auch die Chance mal einen Blick auf die Mitstreiter zu werfen. Hier wird  eine kurze Pendelstrecke gelaufen, damit wir auf die gewünschte Distanz kommen. Hier kommt einem wenigstens mal einer entgegen, sonst gibt es wenig Abwechslung auf der Strecke.

Nur Du, die Nacht, der Schnee, die Kälte, die nassen Füße und der MP3 Player dudelt vor sich hin. Jetzt hätte man mal so richtig Zeit sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen.

Große Themen könnten erörtert werden

  • Finanzkrise,
  • Gesundheitsreform
  • Nahost Konflikt
  • Energiewende
  • Was mache ich hier eigentlich

Ich kann meine Gedanken nicht richtig  sammeln.  Ich bin eher mit mir beschäftigt. Ich und der Kampf gegen die Elemente.  Eigentlich sollte das ja ein Spaßlauf werden. Höhö. So ein Spaß.

Ich bezweifle ja mittlerweile, dass es Spaßläufe überhaupt gibt. Jedenfalls keine Spaßläufe die über 30km gehen. Alles andere ist ein Mythos der von Ultraläufern erfunden wurde um  unschuldige Seelen zum Mitlaufen zu überreden. Ich bin fest der Überzeugung, der Spaß hört jenseits der 30km auf. Nachts und bei Kälte  eben auch etwas früher. Einen Marathon läuft man nicht zum Spaß, das tut weh, und zwar IMMER!

Ich beginne die Runden zu zählen. Zumindest bis zum Halbmarathon möchte ich durchhalten, d.h. 10 Runden sollten schon drin sein, ich bin ja kein Amateur.  Meine Pausen beim PitStop werden aber immer länger.  Ich nehme  pro Runde eine Hand Nüsse und  trinke ausgiebig aus meiner Trinkflasche.  Mein Powermix  wird aber von Runde zu Runde  immer kälter, auch in den Bechern bilden sich langsam Eiskristalle.

Es ist wirklich eklig zu laufen. Meine Twitter TL nervt schon seit Wochen mit  #Rodgau50. Die sollen mal #Ostpark20 laufen, das ist was für wirklich harte Jungs ,-)…

So langsam rächt sich meine Kleiderwahl. Auch wenn ich nur mit einer 6er Pace durch den Ostpark  zuppele. Ich schwitze… Eine hermetische Abriegelung der Körperdämpfe ist  da eher unpraktisch ,so beginne ich  richtig  an zu saften. Das ist  der Anfang  vom Ende. Zumindest bei den Temperaturen. Ich mache die Jacke auf, und beginne schlagartig an zu frieren.  Also Jacke wieder zu, und nach kürzester Zeit steigen Dampfwolken  vom Kragenrand auf. Aldi Funktionsklamotten sind den Anforderungen des Extremsports einfach nicht gewachsen.

Ich beschließe noch ein paar Runden zu laufen und mich dann  trocken zu legen. Vorausschauend habe ich ja Wechselklamotten mitgenommen, Eigentlich für danach, aber da muss man flexibel sein. Nach 12 Runden ist es soweit, das kalte Iso schlägt mir auf den Magen, ich bekomme Magenkrämpfe, ich brauche eine neue Gardarobe, und vorallem trockene Schuhe und was warmes zu trinken.

Ich steure das Verpflegungzelt an, setze mich (Fehler) und ziehe trockene Sachen an. Wie ich nun da so sitze überkommt mich eine schlagartige Lähmung. Mein Kopf sagt: Los aufstehen, weiterlaufen, nur noch 8 Runden!  Aber mein Körper ignoriert  das komplett und bleibt einfach sitzen.

–Generalstreik-

Ich gebe zu, ich diskutiere nicht lange und gebe mich  geschlagen. Ich habe fertig.

Was ich, und der Rest von meinem meuternden Körper, nicht bedacht hat; es wird nicht wärmer wenn man sich nicht mehr bewegt, auch nicht in trockenen Klamotten.

Relativ schnell findet mich die Kälte wieder, der ich im trockenen Zwirn entfliehen wollte.

An Plan „B“ hatte ich gar nicht gedacht! Was ist, wenn ich nicht bis zum Ende durchlaufe? So richtig warme Sachen habe ich gar nicht dabei. Ich wollte schon bis zum Schluss da bleiben, schließlich kann Chief Balla und Kollege das nicht alles alleine abbauen, und Biergartengarnitur und Pavillon Zelt passen ja auch gar nicht mehr ins Auto vom Chief, das ist mit der ganzen Technik voll, außerdem muss der 7er  erst noch gebaut werden, in den eine Biergarnitur passt, wäre  in Bayern ja eigentlich eine  Grundanforderung.

So übernimmt langsam die Kälte wieder Besitz von meinen Körper.

-Es ist saukalt-

Ich  verabschiede mich ins Auto, wo ich wenigstens Windgeschützt bin.  Aber es ist trotzdem kalt. Ich decke mich mit allem zu was ich im Auto finde, die Fußmatten wärmen aber nicht wirklich.  Schüttelfrost durchzieht mich.

Ich muss den Motor anmachen, um mich aufzuwärmen. Aber im Standgas ist  sicherlich nicht viel zu erwarten.  Eine heiße Dusche wäre jetzt nicht schlecht. Da mein Auto auf der herfahrt schon recht voll war, beschließe ich einfach mal einen Teil der Ausrüstung die nicht zum Einsatz gekommen ist schon mal  zurück zu fahren, vielleicht bleibt ja dann auch noch Zeit für eine heiße Dusche.

Im dichten Schneegestöber fahre ich quer durch München. Bei diesen Straßenverhältnissen brauche ich natürlich doppelt so lange für die Strecke. So habe ich aber Zeit mich aufzuwärmen. Die Heizung und das Scheibenfreigebläse laufen volle Pulle. Kondenswasser läuft die Scheiben runter. Ich friere noch immer. Wenn ich mir da mal keine Pneumonitis eingefangen habe.

Für Duschen bleibt natürlich keine Zeit, ich will ja niemanden warten lassen. So lade ich den Krempel aus und mache mich gleich wieder auf den Rückweg.  Wenn ich richtig rechne, könnte ich es noch zum Zieleinlauf von Jürgen und Chief schaffen. Henrik ist sicherlich schon lange im warmen Bettchen.

Wie ich wieder im Ostpark angelangt bin, ist Henrik auch noch da, er ist eben ein wirklicher Sportsmann, klasse! Die Abschlussparty ist schon in vollem Gange. Wobei, nicht so wirklich! Die Stimmung ist etwas frostig, was aber nur an den Temperaturen liegt. Die zwei Kästen alkoholfreies Weißbier, die Hans gestiftet hat, finden keine Abnehmer. Die warme Tassensuppe, die Boris mit Hilfe des Gaskochers zubereitet, sind da schon gefragter.

Chief verteilt gerade die Finisher Medaillen. Von sieben Startern gibt es drei Finisher.

  1. Henrik, Zielzeit: 2:58 Uhr
  2. Chief Balla, Zielzeit: 3:42 Uhr
  3. Jürgen, Zielzeit: 3:43 Uhr

Der Rest ist ausgestiegen und erhält dafür eine DNF Medaille. Wo gibt’s denn sowas?

  • Hans, verletzungsbedingt nach 7 Runden
  • Doc Balla, verletzungsbedingt nach 10 Runden
  • Klausi, aus technischen Gründen (drohender Kurzschluss in der Elektik) nach 10 Runden
  • Und ich Memme nach 12 Runden, wegen Lustlosigkeit und Blitzlähmung.

Alle Beteiligten sind sichtlich geschafft. Alle haben heute Nacht zwar eine Stunde geschenkt bekommen,  die meisten sind aber in den letzten 5 Stunden sichtlich gealtert. Sind es die Strapazen der Nacht, die die Gesichter gezeichnet haben, oder ist die Rechnung mit dem Zeittunnel nach hinten los gegangen? Kommt das dabei raus, wenn man mit dem Raum-Zeit-Kontinuum spielt? Ist es zu einem Störfall gekommen, und wir haben die Raumzeit verbogen?

Keineswegs, in den Augen aller ist ein Funkeln zu erkennen. Jeder weiß, er war hier und heute bei etwas großem, etwas ganz und gar sinnfreiem mit dabei. Eines ist sicher, diese Geschichte wird sich der ein oder andere Enkel noch oft anhören müssen.

Selbst wenn es irgendwann eine Wiederholung des Bestzeitmarathons geben wird, 10 cm Schnee Ende Oktober können wir unmöglich nochmal organisieren.

Auf die DNF Medaille bin ich echt stolz