Es gibt ja wenig Laufevents im Olympiapark, bei denen ich nicht teilnehme. Aber bei diesem Event am Wochenende habe ich gekniffen. Laufen stand da auch gar nicht so sehr im Fokus.
Am Wochenende war das Reebok Spartan Race zu Gast im Münchner Olympia Park. Das Spartan Race, ist ein Hindernis-Rennen, vergleichbar mit dem Strongmanrun, wobei aber das Spartan Race, die weltweit größte Hindernis-Laufserie ist. 2014 werden bei weltweit 70 Rennen mit bis zu einer Millionen Teilnehmern gerechnet. Im Olympiapark feierte nun die Serie, die ursprünglich aus den USA kommt, seine Deutschland Premiere, und sorgte bei vielen unbeteiligten Parkbesuchern für anhaltendes Kopfschütteln.
Wenn man nicht vom „Obstacle-Race-Virus“ befallen ist, fällt es schon schwer nachzuvollziehen, weshalb man sich diese Strapazen freiwillig antun sollte. Da hat man vor 20 Jahren erfolgreich den Militärdienst verweigert, um unter anderem, solchen Schindereien zu entgehen, und dann klettert man freiwillig zur Freizeitbeschäftigung über Bretterwände, robbt unter Stacheldraht hindurch und wadet im April bis zur Brust durch den Olympiasee.
Und das soll Spaß machen?
Die 4.000 Spartaner wurden ab 9:00 Uhr alle 15 Minuten in Gruppen von ca. 200 Teilnehmern auf die 7km bzw. 14km lange Strecke geschickt, nicht ohne Sie vor dem Start mit dem Kampfschrei „ARRROOOO, ARRROOOO“ gehörig einzupeitschen und an den Teamspirit zu apellieren, denn es gilt die Hindernisse aus eigener Kraft oder mit Hilfe eines anderen Spartaners zu bezwingen, Hilfe von außen ist nicht erlaubt. In den Startbereich kam nur, wer nach Kontrolle der Startnummer die erste Bretterwand überwunden hatte. Ich wäre schon an dieser ersten Hürde gescheitert. Äußerst erstaunt war ich, daß zu den Spartanern auch sehr viele Kriegerinnen zählten. Das muss also ein Spaß für Männlein und Weiblein sein.
Den strahlenden Finisher Gesichtern im Ziel nach zu urteilen, müssen auf der Strecke irgendwo Drogen verteilt worden sein, anders kann ich mir das debile Grinsen auf den Matsch verschmierten Gesichtern kaum erklären.
Also zog ich mit meiner Kamera los um Beweismittel zu sichern.
Aber sehet selbst:
Fazit: Das mit dem Glück ist schon eine komische Sache, je stärker man im Vorfeld gelitten hat, um so glücklicher ist man, wenn es überstanden ist. Und wenn man das dann auch noch freiwillig macht, ist das ein großer Spaß.
–Irgendwie verrückt –
Ich gehe jetzt in den Keller und haue mir mit dem Hammer auf den Daumen und freue mich wenn der Schmerz nachläßt.
Auf der anderen Seite kann ein Nichtläufer auch nicht nachvollziehen, was daran toll sein soll, wenn man freiwillig 30 km von München nach Starnberg läuft.
– Jedem das seine, oder? –
—
Das Spartan Race aus Sicht des „Elite Teams“ gibt es bei Balla-Balla.org zu lesen
Anfänglich fand ich diese Schmuddelrennen ja ganz amüsant, hatte schon überlegt selbst mal daran teilzunehmen. Aber so langsam nehmen diese Läufe überhand.
Fisherman`s strongman run, tough mudder, braveheart battle und und und. Nun noch dieser. Die Hindernisse werden auch immer extremer. Nichts mehr für einen wie mich mit meinen Spaghettiarmen 😉
Wir lassen es zu Ostern etwas kommoder und sauberer angehen, gelle? 🙂
LG nach Muc
Volker
Hallo Volker,
„überhand nehmen“ kann man so nicht sagen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Diese Art von Läufen ist momentan einfach sehr gefragt. Das liegt vielleicht ein bisschen an unserer Zeit, wo alles genormt und reglementiert ist, da fällt dann eben ein Ausgleich auch etwas extremer aus. Mich reizt das (noch) nicht, daher werde ich über Ostern nur Laufen, hast Du Lust?
Grüße -timekiller-
Ich finde die Läufe, solange nicht total überlaufen und mit deutlich entzertem Start wie hier, sehr interessant und abwechslungsreich.
Immerhin kommen so noch mehr Menschen auf die Idee sich sportlich zu betätigen und an die frische Luft zu gehen.
Aber auf die Dauer habe ich an den „normalen“ Läufen einfach viel mehr Spaß
Hallo Markus,
so ein Dirt-Race ist ja nix für Sport-Einsteiger. Untrainiert sollte man da lieber die Finger von lassen,
und das Laufen ist da die kleinste Herausforderung.
Wer aber durchs Zuschauen motiviert wird seine Sportsachen aus dem Keller zu holen, ums so besser.
Grüße -timekiller-
Danke für die Bilder! Ich würde dem Punkt, Laufen sei die kleinste Herausforderung, widersprechen. Zumindest beim StrongmanRun waren 24 Km zu bewältigen, diese Strecke unterschätzen viele. Die Hindernisse waren vergleichsweise einfach. Und auch die vom Spartan Race erscheinen mir nicht sonderlich spektakulär. Ich finde München-Starnberg in netter Begleitung VIEL interessanter ;).
Hallo Henrik,
in München war die Strecke 7 bzw. 14 km lang und die Hindernisse folgten dicht aufeinander. Ich hatte nicht das Gefühl dass man da mal mehrere Kilometer am Stück laufen musste. Der StrongmanRun ist da mit seinen 24km schon ein anderes Kaliber. Zur Qualität der Hindernisse kann ich nix sagen, da müssen wir unseren Kollegen Chief-Balla interviewen, der hat ja da Erfahrung.
Aber Du hast recht, München – Starnberg ist VIEL interessanter.
Grüße -timekiller-
Hey timekiller, alter Stalker!
Nirgends kann man sich mal in Ruhe im Matsch suhlen, ohne dass Du das mitbekommst! Erschreckende Bilder. Warum tun Menschen sich sowas an?!?
Also das Laufen stand hier wirklich nicht im Vordergrund. Sicher, 14km (waren glaub ich sogar etwas weniger) müssen auch erstmal zurückgelegt werden. Paarmal Olympiaberg da drin, na gut.
Aber die Hindernisse hatten es teilweise schon in sich. Manche waren auch bei weitem nicht für jeden zu „bestehen“ (Seil zur Glocke klettern, Hangelstrecke etc.), was dann den Regeln nach 30 „Burpees“ bedeutete, die deutlich aufhalten und Kraft kosten. Das gibt es bei anderen Rennen in der Form nicht, da fällt man halt ins Wasser und läuft weiter. Und mit Sandsack die komplette Tribühne des Olympiastadions hoch und wieder runter und ähnliche Spässe, ist auch ne andere Liga als mal ne 10m Strohpyramide.
Also ich würde sagen: Laufstreckenmässig eher Einsteigerklasse, Hindernismässig durchaus einer der anspruchsvolleren Events. Und man darf nicht vergessen: in München hatten wir halt als Maximum den „Super“ – die Serie bietet auch die Ultra Beast Marathondistanz und im Extremfall wohl auch noch mehr.
Hat mich jedenfalls gefreut, dass Du vorbeigeschaut hast. Von den Drogen haste aber wohl auch was abbekommen, mir war ich hätte Dich grinsen gesehen…
LG,
Chief Balla
Hallo Chief,
stimmt, das Zuschauen hat mindestens genauso Spaß gemacht. Erholt Euch gut.
Grüße -timekiller-
Ach herje – was für eine Sauerei! Und um ein Haar hätte ich da auch noch mitgemacht! 😉
Nein – ein Bekannter hatte mir letzte Woche ganz kurzfristig seine Teilnahmekarte angeboten, da er nicht konnte. Aber mal ganz abgesehen davon, dass mir das viel zu kurzfristig gewesen wäre (München ist ja nicht gerade ein Vorort von Köln), finde ich diese Events einfach nur unsinnig. Die echten Spartaner von damals hätten sich sicherlich schlapp gelacht über uns heutige Deppen!
Gut – so einen knackigen Hindernissparcour okay – aber warum sich dabei zwanghaft so dreckig machen. Ich meine, dieses Vollschlammbad ist doch wirklich extrem (blöd)!
Na gut, aber wie Du schon geschrieben hast, muß jeder selbst wissen. 😉
Grüße aus Köln!
Mario
Hallo Mario,
na, da hättest Du gar nicht so weit fahren müssen. Am 28. Juni findet auch ein Spartan Race in Köln statt. Vielleicht bist Du da ja da (als Zuschauer) dabei.
Grüße -timekiller-
Hallo Timekiller,
danke für Deinen Besuch am Streckenrand, Deine Bilder und den Artikel!
Hoffe Du hattest da auch Deinen Spaß, zumindest ist für Zuschauer da deutlich mehr geboten, als bei reinen Laufevents.
Bei denen läuft man 21 oder 42 km, obwohl man dafür auch das Auto nehmen könnte und kommt trotzdem genau da wieder an, wo man losgelaufen ist.
Ich finde diese reinen Laufevents einfach nur unsinnig. 😉
Die echten Marathoni von damals hätten sich sicherlich schlapp gelacht über uns heutige Deppen, die aus Schuhfragen und Kompressionskleidung eine Wissenschaft machen, sich mit Gels, Riegeln und ISO aufrüsten wie für einen Feldzug und ohne mp3-Getröte keine 1000 m laufen können.
Und gerade wenn da ein Vollschlammbad mit dabei ist und möglicherweise der Spaßfaktor vor dem Leistungsgedanken steht, ist das doch wirklich extrem (blöd)!
Bis zum nächsten Mal beim nur-Laufen oder auch Zuschauen bei unsinnigen events,
LG
Balla Doc 😉
(gerne auch extrem blöd!)
Ein perfekter Konter! 😀
LG an die Herren Balla.
Har Har, wo Du recht hast hast Du recht. 🙂
Grüße -timekiller-
Wahnsinn wie viele solcher Hindernisläufe es mittlerweile gibt. Durch alte Flughäfen, Schlammberge oder verfolgt von Zombies, für jede wohl ein Angebot dabei. Ich sehe das Ganze aber immer, auch wenn man viel läuft, als Spaß- und Gruppenevent! Fördert ganz enorm den Zusammenhalt eine solche Herausforderung und die Hindernisse gemeinsam zu bewältigen.
super! da kriegt man richtig Lust aufs Laufen!