Posts by -timekiller-

WolfartklinikWer Ärger macht fliegt raus.“ So die Worte meines Arztes. Meine Entzündung wird nicht besser daher bin ich seit Freitag wieder in der Klinik. Am Montag werden dann Nägel mit Köpfen gemacht und ich komme unters Messer. „Ihr Darm ist lang genug, da können Sie  locker auch auf 20 cm verzichten.“

Laufen fällt für die nächsten Wochen (Monate?) dann natürlich auch erstmal flach. Ich habe mich jedenfalls hier in einer kleinen Privatklinik im Münchner Westen mal für die nächsten 14 Tage eingerichtet.

Oh Gott, mir wird so langweilig werden. Ich kann ja nicht den ganzen Tag rumliegen, lesen, im Internet surfen und in die Glotze zu schauen. Ich bin es nicht gewohnt nix zu tun. Ich überlege schon , ob ich übergangsweise einen Sofa-Blog schreibe.

Hm? Neuste Sofa und Liegestuhl Geschichten? Flotte Testberichte über Kissen und Sitzmobiliar? Fashion-Blogs gibt es zuhauf, weshalb dann keine Möbel-Blogs. Also liebe Sofa/Sessel/Liegestuhl Hersteller, Adresse für die Zusendung der Testprodukte findet Ihr im Impressum.

So, solange ich noch lachen darf, werde ich mir nun zur Einstimmung auf die morgige OP ein paarmal „ich bin der Appendix“ von Horst Evers anhören, denn:

Humor ist wenn man trotzdem lacht.


P.S. Der Pförtner scheint hier auch ziemlich kompetent zu sein 🙂

++++Achtung dieser Post enthält ein paar unappetitliche Schilderungen+++++

 

Was ein Wetter, die Sonne scheint ins Zimmer, das wird wieder für viele ein schönes Laufwochenende werden.

Es ist Sonntag, laut Trainingsplan sollte ich heute einen langen Lauf machen. Mein Zimmerkollege zieht gerade frische Kompressionsstrümpfe an. Er ist M70! In dem Alter noch Kompressionsstrümpfe tragen? Ist ja irgendwie albern oder? Im Prinzip schon, aber in diesem Falle als Thromboseprophylaxe unverzichtbar. „Sepp“, ein kleines drahtiges Kerlchen, hat einen Leistenbruch.

Ich bin nicht etwa ins Trainingslager gejettet um, zwei Wochen vor meinem großen Lauf in Forstenried, an meiner Endbeschleunigung zu feilen.

-mitnichten-

Ich liege seit vier Tagen im Krankenhaus!

Ha, jetzt hat er’s übertrieben“ wird der ein oder andere Besserwisser einwerfen.

Nein, ich bin nicht etwa verletzt, sondern wurde anderweitig ausgebremst.

Ich habe eine „gedeckt perforierte Divertikulitis“.

Noch nie gehört?

Ich auch nicht. Dabei handelt es sich bei der Divertikulose  um eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten der westlichen Welt.

Sepp, mein etwas rustikaler Zimmernachbar brachte es mit folgenden Worten auf den Punkt:

Du kackst Dir quasi selbst in den Bauch! das ist ja Scheiße“

Wissenschaftlich nicht ganz sauber formuliert, und noch ist es nicht gar so schlimm, könnte aber passieren, und dann ist die Kacke sprichwörtlich am Dampfen, ja!

Darum treibe ich mich derzeit im Internet nicht auf Laufseiten rum, sondern konsultiere Medizinportale und IMG_2009lese Erfahrungsberichte in speziellen Foren.

Derzeit versucht man der Entzündung mit Antibiotika-Infusionen Herr zu werden. Ansonsten bin ich auf Diät gesetzt.

Mit letzterer Maßname hätte ich dann zumindest schon mal mein gewünschtes Wettkampfgewicht erreicht.

 

„Reiswekker1449“ von Algont aus nl. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Reiswekker1449.JPG#mediaviewer/File:Reiswekker1449.JPG

„Reiswekker1449“ von Algont aus nl. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Reiswekker1449.JPG#mediaviewer/File:Reiswekker1449.JPG

Es ist 7:50 Uhr, ich bin auf dem Weg zur Trainerin. Eigentlich sollten wir schon seit 5 Minuten an der Isar unterwegs sein, aber die U-Bahn steht im Tunnel. Jaja, wenn man sich auf den ÖVP verläßt, dann ist man verlassen. Aber das Auto wäre keine Alternative gewesen, nicht an einem Werktag vor 8 Uhr in München. Außer ich wäre vielleicht eine Stunde früher losgefahren. Aber früh ist nicht so mein Ding. Morgens kämpfe ich um jede Minute, die ich länger liegen bleiben kann.

Ich bin bekennender Morgenmuffel, ich brauche morgens immer etwas länger um in Schwung zu kommen. Nachdem ich jedoch den Plan gefast hatte, gemeinsam mit meiner Trainerin Ingalena Heuck meine Laufziele anzugreifen, stellte sich recht schnell heraus, dass wir an den frühen Morgenstunden am ehesten zusammen laufen können.

Eine bewegte Mittagspause ist bei mir organisatorisch nicht drin, und mit pünktlich Feierabend ist bei mir meist auch Essig.

Also laufen wir unsere gemeinsamen Einheiten morgens vor der Arbeit. Entweder kommt Leni zu mir, oder ich hole Sie zum laufen ab. Je nachdem was bei uns sonst so auf dem Terminkalender steht.
Heute bin ich dran Leni abzuholen, da sie anschließend, die Ernährung der Profi-Abteilung der Münchner Fußball-Löwen auf den Prüfstand stellt. Leni ist ja nicht nur Personal Trainerin, sondern auch Ernährungsberaterin, Referentin in Gesundheitsfragen, Odlo Botschafterin, BMW Lauf Botschafterin und, und, und… sie ist wie ich, ziemlich beschäftigt.

So, erstmal eine SMS schicken, damit die Trainerin weiß, dass es bei mir noch etwas dauert. Ich hasse es mich zu verspäten. Entsprechend beeile ich mich, um nicht noch mehr kostbare Zeit zu verlieren. Etwas abgekämpft komme ich schließlich kurz nach Acht mit über 20 Minuten Verspätung bei Ingalena an. Zum Glück ist Leni die Ruhe selbst und läßt mich erst mal ein bisschen durchatmen bevor wir gemeinsam an die Isar starten.

Heute stehen nach kurzem Einlaufen und Lauf ABC 6 Intervalle a 3 Minuten in unter 4:20 auf dem Plan.

Die Zeit ist ein seltsames Konstrukt. Eben noch in der U-Bahn, sind die Minuten nur so verflogen um die ich mich verspätet habe, aber jetzt scheint sich die Zeit von Intervall zu Intervall zu dehnen. Die 3 Minuten, bzw. die 180 Sekunden die ich mit hochrotem Kopf an der Isar Richtung Zoo renne wollen einfach nicht verstreichen. Komischerweise sind die 90 Sekunden Trabpause dazwischen im Nu rum.
-time is a bitch-
Während ich mit Vollgas den Fußweg entlang presche plaudert Leni fröhlich über das Charity Projekt „WINGS FOR LIFE WORLD RUN“, gibt alle 30 Sekunden meine Pace durch und korrigiert in regelmäßigen Abständen meinen Laufstil.

Es ist erstaunlich wie viele Läufer früh morgens an der Isar unterwegs sind, und das vor 9 Uhr! Worauf trainieren die?

Bis vor 4 Wochen wäre es mir nicht im Traum eingefallen früh morgens zu laufen.

Wobei ich sagen muss, das ist gar nicht so übel, denn nicht nur ich bin ein Morgenmuffel, sondern auch mein Schweinehund. Während der sich noch im Bett räkelt, bin ich längst auf der Piste. Ha!

Die Kehrseite der Medaille ist, dass das Sozial-Running derzeit etwas zu kurz kommt. Meinen treuen Laufpartnern Michael, Ludwig, Lars und Lissy musste ich in den letzten Wochen immer wieder einen Korb geben. Denn wenn ich Abends laufe, und mich am nächsten Morgen die Trainerin durch Münchens Grünanlagen scheucht, das ist echt ne harte Nummer, das stehe ich auf Dauer nicht durch, da wird man automatisch zum Early Bird.

In diesem Sinne „Im Frühtau zur Isar wir ziehen, Fallera“

da habe ich den Mund ja wieder ziemlich voll genommen, also ich meine, IMG_1903meine Ankündigungen die ich im letzen Jahr noch so überschwänglich von mir gegeben habe.

-Uiuiuiuiuiuiuiu-

Was hat mich da bloß geritten? Jaja, die Ruhe über die Feiertage, ganz ohne Störfeuer von der Arbeitsfront, ja, da kommt man schon mal auf wirklich doofe Ideen.

Trainingsplan, mit Personal Trainer! So blöd muss man erstmal sein. Und dann auch noch Zeiten posten, wie doof…. -aber das hatten wir ja schon-.

Aber wer „A“ sagt muss auch „nfang“ sagen,

Und der „Anfang“ ist gemacht.
Bei der ersten gemeinsamen Einheit mit dem Trainer, wurde dann auch gleich meine Ernährung auf den Prüfstand gestellt, mein Trainingszustand festgehalten und erste Baustellen lokalisiert.
Einen detaillierten Trainingsplan sollte es dann beim nächsten Treffen geben.

Aber, brauche ich denn einen Trainingsplan? Ha!
Motiviert bis in die Haarspitzen machte ich mich gleich beim nächsten „Solo“-Lauf daran an meinen Baustellen zu arbeiten.

Baustelle 1: Vorfuß anstatt Ferse   (Anmerkung der Trainerin: Korrekt sollte es heißen: Mittelfuß anstatt Ferse)
Baustelle 2: höhere Schrittfrequenz
Baustelle 3: kleinere Schritte

Ungestüm wie ich bin, lief ich dann auch gleich mit meinen Assics GEL-SUPER J33 natural Schläppchen
ziemlich flotte 10km durch den Olympiapark.

Und es fühlte sich gut an.
Bäume hätte ich ausreißen können, ganze Landstriche hätte ich mit der bloßen Hand roden können… -Yeah!- „das läuft ja super!“

IMG_1897Zwei Tage später, beim zweiten Lauf der Münchner Winterlaufserie, reichte es dann auf der Ausreiß-Skala nicht mal mehr für ein kleines Gebüsch, selbst mit einem Büschel Gras hätte ich so meine Probleme gehabt.

Schon auf dem Weg zur Olympiaschwimmhalle spürte ich, dass sich meine Waden in Beton-Waden verwandelt hatten. Und bei der Schuhwahl hatte ich wohl die Skistiefel vom letzten Wochenende erwischt.

-Ächz-

Meist gibt sich das ja nach den ersten paar Kilometern und das Laufgestell wird geschmeidiger, aber an dem Samstag war nix mit locker, es wurde von Kilometer zu Kilometer schlimmer und schlimmer. Die erste 5km Runde konnte ich noch gerade so in einem 4:50 Schnitt durchziehen, aber dann ging es steil bergab. Ich hatte überhaupt keine Kraft in den Beinen und auch auf der mentalen Seite hatte ich nichts, was ich in die Waagschale hätte werfen können,  daher bin ich dann nach 53 Minuten (!) völlig frustriert nach km 10 ausgestiegen. JA, AUSGESTIEGEN, ICH !!!

-DNF-

-GANZ GANZ TOLL-

Da hinterfragt man anschließend seine Ziele schon so ein bisschen.

Sind die Ziele nicht doch etwas zu ambitioniert? 10 km in 45 Minuten! Das sind 4:30 min pro Kilometer, und das 10 mal hintereinander aber ohne Erholungsintervalle bitte schön …

-Oh Gott das schaffe ich ja nie-

Tja, da hatte der Trainer dann ganz schön was zu tun, mich wieder aufzubauen, aber dazu später mehr.

Ich muss los, zum Laufen und zwar mit meiner Trainerin.

IMG_1898

Es ist erstaunlich, ja, es kommt genauso überraschend wie jedes Jahr Weihnachten. H06Kritiker behaupten zwar, dass ich diesen Erfolg weniger meinen sportlichen Leistungen zuschreiben kann, sondern es das Ergebnis einer simplen arithmetischen Reihe ist, aber Aufstieg ist Aufstieg.

Sei es wie es ist. Ich werde aufsteigen, und zwar in die Königsklasse.

-die M45-

Zahlenmäßig stellt diese Altersklasse regelmäßig die größte Gruppe im Startfeld eines Volkslaufes. Auffällig dabei ist, je länger die Distanz, desto stärker sind die M45er vertreten.  Ja, da wird die Luft eng, da wird einem nichts geschenkt, da kommt man nicht mal eben so unter die ersten zehn in der Altersklasse, denn die Konkurrenz ist groß.

Experten behaupten, dass die quantitativ exponierte Position der AK M45 mit hormonellen Prozessen  der Protagonisten zusammenhängt. In höheren Klassen lässt dieser Prozess wohl nach, und die Teilnehmerzahlen sinken wieder. Dann gilt es die erlangte Form zu wahren, um vielleicht auch mal aufs Stockerl zu kommen, aber dafür bedarf es einen langen Atem. Wenn man sich mal die Zeit nimmt und bei einer Siegerehrung ganz bis zum Schluss bleibt, staunt man nicht schlecht, wenn man die Zeiten hört, die es braucht, um selbst in den höheren Altersklassen aufs Stockerl zu kommen. Derzeit würde mein Leistungsvermögen (wenn ich es denn konservieren könnte) selbst in der M70 nur für einen zweiten Platz reichen.

Es liegt also auf der Hand, es muss etwas getan werden. Nach gut eineinhalb Jahren im Schlapp-Schritt Modus habe ich wieder Lust auf eine persönliche Bestzeit.

Es ist Zeit für Projekt 45.

Ziel 1: Sub 45 min auf 10km
Ziel 2: Sub 1:45 auf 21,1km
Ziel 3: Sub 3:45h auf 42,2km

Da ich mit meinem bisherigen Trainingssystem „Nach-Lust-und-Laune“ in den letzten Jahren keine nennenswerte Fortschritte verzeichnen konnte, wird mich ab Januar ein richtiger Profi bei der Umsetzung meiner Ziele unterstützen.

Die Ziele für 2015 sind definiert, jetzt kann das Jahr kommen.

Ich freue mich drauf.

Timewarp

seit vielen Jahren besteht der Brauch im Frühjahr und im Herbst die Uhren umzustellen. Was das genau bringen soll weiß keiner mehr so genau. Angeblich verfolgte man ursprünglich den Plan dadurch Energie einzusparen, da das Tageslicht so besser ausgenutzt werden könne.
Mittlerweile bezweifeln selbst Experten die Auswirkung dieses Tuns. Trotzdem hält man an dieser Gewohnheit fest. Steckt da vielleicht doch etwas anderes dahinter? Etwas, das wir mit unserem begrenzten Horizont gar nicht fassen können?

Die Zeit ist eine der komplizierteren physikalischen Größenarten.  Im Gegensatz zu anderen physikalischen Größen hat die Zeit eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. Und dennoch widersetzen wir uns jedes Jahr diesem Naturgesetzt aufs neue. Durch die halbjährliche Zeitverschiebung entstehen Kräfte die mit herkömmlichen Messgeräten noch nicht zu erfassen sind.

Empfindliche Menschen leiden unter Schlaflosigkeit, sind niedergeschlagen, neigen zur Depression und Ihr Tagesrhythmus ist für Tage, gar für Wochen im Arsch Eimer.

Auch ich gehöre zu der Sorte Mensch, die empfindlich reagiert wenn die Zeit widernatürlich beschleunigt bzw. verzögert wird.  Die Herbstumstellung, bei der man faktisch eine Stunde Schlaf geschenkt bekommt, bereitet mir seit jeher das größte Problem.
Durch die „geschenkte“ Stunde, wache ich zu früh auf, kann aber morgenmuffelig wie ich bin, mit der Zeit nix anfangen.  Dafür wird es Abends  früher dunkel, und ich werde früher müde,  so komme ich zu nix, bin nur müde und keiner erledigt die Arbeit. -ein Teufelskreis-

Ich wäre nicht der -timekiller- würde ich nicht mit dem Phänomen Zeitumstellung experimentieren. Schon in frühster Jugend versuchte ich im Selbstversuch mich der Zeitumstellung entgegen zu stemmen.

Durch rigoroses „Durchmachen“ versuchte ich dem Fluch der Zeitumstellung zu entgehen.

Jetzt ist das „Durchmachen“ von Nächten meist mit einem erheblichen Alkohlabusus verbunden, wodurch das Empfinden für Raum und Zeit aber komplett aus den Fugen gerät und ausnahmslos mit Kopfschmerzen endet.

Vor 3 Jahren formierte sich mit Chief-Balla, Running Twin Henrik und mir die BZM-Gruppe  mit einer Besseren-Zeitumstellungs-Methode, die dem Malheur (vgl. schlechte Zeit) sportlich zu leibe rückt. Die BZM-Groundcrew tritt vehement dem Zeitchaos entgegen und weiß die Nacht der Zeitunbeständigkeit mit einem Zeittunnelmarathon bzw. BestZeitMarathon für sich zu nutzen.

Chrononauten

Die BZM-Theorie besagt, das nächtliche Zeitgeschenk in den Wind zu schlagen und statt dessen mit erheblichen Schlafentzug von mindestens 24 – 26 Stunden zu kontern. Der Körper hat so die Möglichkeit, die durch die Zeitkomprimierung freigewordene Energie aufzusaugen und zu speichern.

Die geschenkte Zeit die von „Schläfern“ nicht genutzt werden kann, entkoppelt sich von der trägen Masse und schwebt frei durch den Raum bzw. durch die Nacht, wo sie von laufenden Nachtschwärmern aufgesammelt werden kann und so zu höherer Glückseligkeit führt. Um möglichst viel „freie Zeit“ aufzusammeln gilt es, die entkoppelte Raumzeit zu bündeln und in einen Art Strudel zu kanalisieren.

Dazu organisiert die BZM-Grondcrew  um Mitternacht einen Marathon, was nichts weiter ist als eine Art Zeit-Zentrifuge, in der unerschrockene Chrononauten  den Nachtraum auf einem  Rundkurs gegen den Uhrzeigersinn laufend durchqueren und so aus der Umgebung weitere „freie Zeit“ ansaugen können zur Maximierung des eigenen Läuferglücks.

Als kleiner, aber nicht ganz unerheblicher Nebeneffekt  kann in dieser Nacht der Marathon eine Stunde schneller gelaufen werden als sonst. Das ist die Chance für ambitionierte Freizeitläufer auch mal in die Nähe des Marathon-Weltrekords zu kommen.
Nach solch einer  durchwachten und durchzirkelten  Nacht ist der Körper dann bereit, sich jedem Rhythmus neu unter zu ordnen, ohne wenn und aber.

Die Zahl der Chrononauten  steigt rasch. Waren es beim Ur-BZM vor 3 Jahren noch 7 wagemutige Läufer, zirkelten dieses Jahr 96 Timebandits durch die Nacht. Dabei rekrutieren sich die Chrononauten nicht nur aus lokalen Timejumpern, sondern zieht Chrononatuen auch ganz Deutschland, gar aus ganz Europa an. Neben Luxemburg, Schweiz, Österreich waren dieses Jahr auch Läufer aus Frankreich mit am Start. Deichläufer Volker kam extra quer durch die Republik angereist um an unserem Zeitexperiment teilzunehmen.

Mit dem Weltrekord hat es dieses Jahr zwar nicht geklappt, aber die Sache mit der Glückseligkeit scheint zu funktionieren. Nachts um 4:00 Uhr habe ich in durchweg glückliche Gesichter geblickt. Glück überfällt einen ja nicht so einfach im Alltag. Für echte Glücksgefühle muss man etwas besonderes machen, etwas wagen, seine persönliche Komfortzone verlassen. Und kann man seine Komfortzone besser verlassen als nachts bei herbstlicher Witterung im hügeligen Münchner Ostpark?

HappyRunners1

Ich glaube kaum…

Seitdem der Sport in mein Leben Einzug gehalten hat, benutze ich so gut wie keine Aufzüge und Rolltreppen mehr. (Außer im Notfall, also nicht der Emergency-Notfall, sondern wenn ich es mal furchtbar eilig habe, oder etwas transportieren muss).

IMG_0218In der U-Bahn nutze ich die Treppe, oder, wenn nur eine Rolltreppe vorhanden ist, gehe ich auf der Lauftreppe. In Kaufhäusern wird das  mitunter etwas eng, da dort die Treppen schmaler sind. Um nicht unhöflich zu sein, kann es da schon mal vorkommen, dass ich hinter so einem Trollo oder Trulla im Schneckentempo darauf warte, bis mein Körper die passende potentielle Energie erreicht, bzw. ich das richtige Stockwerk erreich habe.
Bei öffentlichen Rolltreppen staune ich immer mit welcher Geduld Leute drauf warten bis die Rolltreppe Ihre Laufrichtung ändert. Mitunter versucht der Wartende den Richtungswechsel zu beschleunigen in dem er wie wild auf die Richtungs-Anzeigen hämmert. Gewirkt hat das bisher noch nie, aber irgendwas muss man ja tun, während man wartet. In der Zwischenzeit habe ich längst die Treppe erklommen, und kann über das Schicksal der Wartenden leider nichts berichten. Aber ich habe gehört, dass schon mal jemand vor einer Rolltreppe verhungert ist.IMG_0322

Jetzt ist es ja nicht so, dass Rolltreppen ein wartungsfreies Erklimmungshilfsmittel sind. Ganz im Gegenteil. Die Rolltreppen müssen ständig gewartet werden und sind häufig kaputt. Was mich persönlich ja nicht stören würde, ich gehe ja ohnehin zu fuß. Aber der Schwabe in mir  fragt sich manchmal:  -Was des koschdet?- Die Tickets für den Nahverkehr in München könnten locker um die Hälfte billiger sein, würde man nicht das ganze Geld in der Personen-Fördertechnik versenken.

OK, OK, für Senioren und Behinderte sind Rolltreppen und Aufzüge ja schon ganz sinnvoll, aber der Rest kann doch laufen. Das hält fit und macht einen schönen Po.

Bei Aufzügen verhält es sich ähnlich. Solange ich nichts transportieren muss, nehme ich die Treppe. Acht Stockwerke sind meine persönliche Grenze, nicht, dass ich nicht könnte, aber der Aufstieg dauert mir dann einfach zu lange. Das gute ist natürlich, dass München nicht gerade mit Hochhäusern gesegnet ist, und ich in den wenigsten davon zu tun habe.

Dabei ist mein Verhältnis zu Treppen durchaus ambivalent. Es ist nicht so, dass ich Treppen liebe. Vor sieben Jahren haben sie dazu geführt, dass ich überhaupt mit dem Laufen begonnen habe.

Ich wohne in einem Eichhörnchen-Haus. In einem solchen ist die Wohnfläche nicht wie sonst üblich auf einer Ebene angeordnet, sondern, dort wird die Fläche einfach übereinander gestapelt. Das hat jetzt weniger einen sportlichen Hintergrund, sondern ist den horrenden Quadratmeterpreisen von über 1200€ in München und anderen Großstädten geschuldet.
In unserem Eichhörnchen Haus haben wir vom Keller bis unters Dach fünf Geschosse mit jeder Menge Treppen dazwischen.

Als ich vor gut sieben Jahren, zwecks der Optimierung der  häuslichen Kommunikationsmöglichkeiten  mehrmals vom Keller ins Turmzimmer unterm Dach aufsteigen musste, und ich jedes mal pumpte wie ein Maikäfer beschloss ich, dass sich etwas an meiner körperlichen Fitness feilen sollte.

So begann ich das Laufen….

Sieben Jahre später kann ich zwar mehrere Stunden (vier) in einer Ebene Laufen, aber das Treppensteigen spüre ich noch immer in den Beinen.

Und so trainiere ich weiter und sehe das alltäglichen Treppensteigen als meine tägliche Fitness-Einheit an. Bevor ich Abends im Fitti in Funktionsklamotten auf den Stepper gehe, um meinem Gluteus Maximus ein knackigeres Antlitz zu verpassen, nutze ich lieber jede Gelegenheit die sich mir im Alltag bietet.

Ob ich mit diesem Treppen Training den Mt. Everest Treppenmarathon in Radebeul  meistern könnte bezweifle ich zwar, aber das habe ich auch gar nicht vor. So weit geht meine Treppenliebe dann auch wieder nicht. Das darf ich meinen Knien auch gar nicht antun, schließlich sind das in Radebeul 8848 Höhenmeter auf einer Länge von 84,39 Kilometern.

IMG_6606Ich renne wie bekloppt durch ein kleines Hafenstädtchen. Mein Herz hämmert, die Lunge pfeift, der Schweiß fließt in strömen, immer wieder drehe ich mich nach meinen Verfolgern um. Ich habe ca. 5 Minuten Vorsprung bis mich die Spitze des  entfesselten Mobs erreicht. Gut 1500 wilde Wikinger sind mir auf den Fersen, und meine Frau mitten drin…

Vielleicht hätte ich mich doch nicht lauthals über die Urlaubsqualität Dänemarks beklagen sollen. DabeiIMG_1275 war es ja meine Idee. Nix wollte ich machen in meinem Urlaub, gaaar nix, außer vielleicht ein bisschen sporteln. Dänemark erschien mir dafür der ideale Ort zu sein. Aber dass man hier in Dänemark, bzw. Nordjütland, wo es uns hinverschlagen hat, außerhalb der Saison und bei schlechtem Wetter, wirklich nix machen kann, damit hatte ich so nicht gerechnet. Selbst das Laufen fiel bei Windstärke 7 und Sturmböen bis 110 km/h etwas beschwerlich aus. Da wurden die Laufrouten nach Windrichtung und nicht nach schönen Strecken ausgewählt.

Was sich anhört wie ein Albtraum ist durchaus real. OK, die Wikinger entpuppen sich bei näherer Betrachtung als handelsübliche Dänen, aber trotzdem verfolgen Sie mich und ich mache gerade keinen Strandspaziergang und suche Bernstein, sondern nehme am Lemvig Bylob also dem Stadtlauf Lemvigs teil.

IMG_1313Die pure Langeweile führte uns in das kleine dänische Hafenstädtchen Lemvig, direkt am Ufer des Limfjord gelegen. Beim Bummel durch die übersichtliche Fußgängerzone entdeckte ich ein kleines unscheinbares Plakat zum Lemvig Bylob, Strecke 5,3 km und 8,8 km.  -Die Strecken sind ja lächerlich, da machste mit- dachte ich.

Steffen bestätigte, bzw. übersetzte per Twitter meine Vermutung: Startunterlagen und Nachmeldungen gibt es am Veranstaltungstag zwischen 16:30 und 18:30. Start ist um 19:00 Uhr.

Bei der Nachmeldung, kamen dann erste Zweifel auf. Meiner Gattin händigte man für die kurze Strecke die Startnummer 1781 aus und ich bekam für die 8,8km die Startnummer 142!
Hä? Offenbar liegen den 5,3km Startern Informationen vor die ich nicht habe. Ob es an der Strecke liegt? Dänemark zählt ja topografisch eher zu den flacheren Ländern, aber gilt das für ganz Dänemark?

Kurz nach 18:00 Uhr füllt sich langsam das kleine Städtchen. Um die Historische Kirche aus dem 13. IMG_6640Jahrhundert gruppieren sich Läufergrüppchen. Es sind auffallend viele Schüler und Sportvereine dabei. Aber alle tragen sie eine blaue 5,3km Startnummer. Ein aufmerksamer Helfer bemerkt mich mit meiner roten Startnummer in der Startaufstellung und dirigiert mich gaaanz nach vorne. Dort ist ein eigener kleiner  Startblock für die längere Distanz, dieser wird dann um 19:00 Uhr, 5 Minuten vor den anderen gestartet.

Plötzlich bin ich nervös, Ich wollte ja eigentlich nur einen lockeren Volkslauf mitmachen, und nun stehe ich hier im erlauchten Kreis der 8,8km Starter, quasi der Laufelite Lemvigs. Da will man sich keine Blöße geben, schließlich habe ich ein Land zu vertreten. Schnell muss eine Renntaktik her.

Die Strecke teilt sich bei km 3,5 und wird bei km 7,5 wieder zusammen geführt. Dazwischen lauert das, was die meisten Läufer abschreckt.  Also erstmal ruhig angehen, damit ich hinten raus genug Körner übrig habe, für das was da kommen möge. Aber nicht zu langsam, ich möchte keines falls von der Spitze der 5,3km Läufer eingeholt werden, aber kann ich überhaupt noch schnell laufen? Mein letztes Tempotraining, bzw. schnellerer 10k Wettkampf liegt ewig zurück. War das der Forstenriedlauf im April mit einer 4:45 Pace?

Durch das gemeinsame herunter zählen des Countdowns werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Tre, To, En, Nul…  Das Startfeld rast die Fußgängerzone Richtung Hafen entlang. Vor vor mir zerschellt gerade ein Mann an einem fest stationierten Mülleimer, kippt zur Seite, rollt sich elegant ab und rennt einfach weiter. Huiuiui, ich sags ja, Wikinger…
Noch auf dem ersten Kilometer geht es bereits die erste Steigung hoch. Auf einer Serpentine geht es in die Oberstadt, diese Straße bin ich vorher erst mit dem Auto herunter gefahren. Da habe ich mir noch gedacht, gut, dass hier die Route nicht entlang führt. Denkste. 30 Höhenmeter auf dem ersten Kilometer, die Uhr quittiert den ersten Kilometer nach nur 4:44 Minuten. Auweia, war bei den Höhenmetern vielleicht ein bisserl schnell. Kräfte einteilen geht aber anders. An einem Friedhof entlang  und über das Green eines Golfplatzes geht es wieder runter zum Hafen. 4:30 min für den zweiten Kilometer. Auf der langen Geraden am Hafen entlang bin ich bereits fix und fertig, der Blick auf die Uhr verrät mir auch weshalb, 4:32 min. Ich versuche nach der wilden Hatz der ersten Kilometer etwas zur Ruhe zu kommen. Gleich kommt die Abzweigung, von hinten ist noch niemand mit einer blauen Startnummer zu sehen, wenigstens dieses Ziel habe ich erreicht. Jetzt bin ich gespannt was mich nun erwartet. Ein Streckenposten mit einem roten Fähnchen winkt mich in ein Wohngebiet. Ich biege um die Ecke und sehe wie sich die Straße in leichten Windungen den Berg hinaufschraubt.

-Boa, ist das steil-

Ich hatte doch noch überhaupt keine Zeit Kräfte für den Aufstieg zu sammeln. Ich verdränge den ersten Impuls einfach stehen zu bleiben. Wie sage ich immer? Wo es rauf geht geht es auch wieder runter, also rauf da, du faules Stück, und du bleibst nicht stehen…

IMG_6674Auf dem vierten Kilometer habe ich dann endlich die Pace, die ich auf dem ersten Kilometer ursprünglich anstreben wollte, 5:04. Der Puls ist allerdings jenseits von gut und böse und die Oberschenkel fühlen sich an wie Quallenmus. -das sind ja geradezu ideale Bedingungen für einen negativen Splitt-, ganz hervorragend habe ich das wieder hin bekommen. War das doch wieder die  „Vollgas-und-Einbrechen“ Renntaktik?
Nach einem viel zu kurzen horizontalen Abschnitt, geht es wieder runter Richtung Hafen. -jetzt schon?- Ich hatte mit einer längeren Schlaufe gerechnet, aber gut, ist mir auch recht.

Meine Freude währt nicht lange, als ich unten angelangt bin wedelt wieder eine Dame mit einem roten Wimpel und zeigt in die nächste Querstraße.

-Ja, scheiß die Wand an-, das kann doch nicht deren Ernst sein? Das ist hier ja noch steiler, und dazu auch noch viel länger, jedenfalls ist das Ende der Straße nicht zu sehen.  Heißt „Bylob“ zufällig doch Berglauf und nicht Stadtlauf auf deutsch?
Die Schritte werden kleiner und so tripple ich den Berg hoch. Die ersten Teilnehmer vor mir gehen bereits, aber ich will hier nicht den Running-Willi machen, langsam, aber dennoch ziehe ich an ein paar Willis vorbei.

Oben angekommen, schreien mich meine Oberschenkel förmlich an, -HÖR AUF MIT DEM SCHEISS-. Die Anwohner haben Campingtische auf die Straße gestellt, und verteilen Wasserbecher, ich will jetzt nix trinken, aber ein Sauerstoffzelt wäre ganz nett. Auf 50 Meter Meereshöhe scheint die Luft in Dänemark schon dünner zu werden. Und mein Puls? -ach fragt nicht…- Eine Pace von 5:29 auf den sechsten Kilometer sagt ja alles.

Auf einer lang gezogenen Serpentine geht es zurück in die Stadt. Ich bin so im Eimer, dass ich auf dem IMG_6676folgenden Abstieg kaum Tempo machen kann (4:36). Ist ja schließlich auch Tag 13 meines Urlaub-Streak. Ich hoffe inständig, dass wir nicht nochmals den Fjord hoch geschickt werden, drei mal ist echt genug. Unsere Route trifft nun wieder auf die Kurzstrecke. Das Hauptfeld ist hier mittlerweile längst durch gerauscht. Jetzt gilt es die Nachhut und und die Walker zu umzirkeln. Auffällig ist, dass die Walker keine Hieb und Stichwaffen mit sich führen.
Ist ja seltsam, weshalb heißt das bei uns Nordic Walking, wenn die Nordmänner und Frauen ganz ohne Stöcke auskommen? -Hm, Hm, Hm?- Mich beschleicht das Gefühl, dass ich da eben einem riesen Schwindel der Skistock-Maffia auf die Schliche gekommen bin, aber ich kann das jetzt nicht weiter verfolgen, ich habe hier ein Rennen zu beenden.

Der zackig gesetzte Kurs führt uns nochmals an der Kirche bzw. dem Start/Ziel Bereich vorbei. Hier steht meine Tochter und knipst Beweisfotos, auch meine Frau ist schon da. Sie hat Ihren Kurs in nur 28:50 Minuten mit einer 5:26 Pace bewältigt, Respekt!  Ich will  jetzt auch ins Ziel, das überholen der 5,3km Läufer beflügelt und setzt letzte Energie frei (4:28min).  Zeit mal wieder die -timekiller-Rakete aus dem Hangar zu holen. Bisschen spät gezündet, so schieße ich mit einer 4:16  ins Ziel und werde jäh von einem  Absperrgitter gebremst. Japsend bleibe ich hier am Zaun erstmal hängen und warte bis sich mein Atem wieder beruhigt hat.

Um die Kirche herum herrscht Volksfeststimmung. Sponsoren präsentieren sich mit Windrädchen und Luftballons. In Trinkflaschen wird Wasser verteilt, ansonsten gibt es knackige Apfel. Schon erstaunlich, wie dieses kleine Städtchen mit gerade mal 7000 Einwohnern gut 2000 Läufer mobilisieren kann.

Mann, war das ein Ritt. 41:22 min auf 8,8 Kilometer mit einer 4:42 min/km Pace, nicht auszudenken was da ohne 150 Höhenmeter drin gewesen wäre.

So eine  Gegenwindanlage direkt am Meer ist schon ein ziemlich gutes Training.

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Musikgenuss beim Gräfelfinger Kulturfestival

Musikgenuss beim Gräfelfinger Kulturfestival

Laufen und Musik gehört für mich einfach zusammen. Laut einer Studie von Nike, laufen 3 von 4 Läufern mit Musik. Die Auswahl der Musik  kann dabei durchaus eine leistungssteigernde Wirkung haben. Aber darum geht es mir heute nicht.

Als ich vor rund 7 Jahren mit dem Laufen anfing,  war ich der einsame Laufwolf, alleine zog ich meine Runden. Damit das nicht ganz so langweilig ist, lief ich mit Musik. Meine Playlist, die ich nur beim Laufen höre, hat sich seit dem nicht groß verändert. Von Zeit zu Zeit kommt ein neues Stück hinzu. Was ich in den letzten Jahren häufiger gewechselt habe, sind die Ohrhörer.

Die normalen Ohrhörer kann ich eine Zeit lang einsetzen, aber wenn die Kunststoffummantelung der Kabel über die Jahre steif werden, und sich in eine Spiralfeder verwandeln, halten die Hörer während des Laufens nicht mehr im Ohr fest.

Ich weiß nicht, ob es an meinem eigenwilligen Laufstil liegt, aber der linke Ohrhörer treibt mich dann zum Wahnsinn.  Also muß ein vernünftiges Hörgerät her, das auch bei meinem Laufstil in den Lauschern verweilt.

Am naheliegensten sind da die Sporthörer, die mit einem Ohr-Bügel versehen sind. Als Brillenträger ist das aber ziemlich doof. Ich habe noch keinen Bügel-Sporthörer gefunden, der sich mit meinem Brillenbügel den Platz hinter meinem Ohr teilen will.

Auf der Suche nach einem neuen Kopfhörer bin ich bei meinem Hardware-Dealer auf eine interessante Alternative gestoßen.

Den Sennheiser MX 685 Sports

Sennheiser MX 685

Laut Beschreibung auf der Verpackung, hat der Hörer ein „Slide-To-Fit In-Ear System“.

„Slide-to-Fit“ ? Was soll das sein. Auch wenn ich die Packung genauestens Studiert habe, stand ich auf dem Schlauch und kann mir nicht vorstellen wie dieses System halten soll.

Aber bin ich Blogger oder bin ich Blogger? Weshalb warten bis einem vom Hersteller irgendwelche Produkte zum testen Angeboten werden, die einen oft gar nicht interessieren.  Man kann ja auch mal selbst aktiv werden.

Also habe ich  Sennheiser angeschrieben, um dem Slide-to-Fit Geheimnis auf den Grund zu gehen.

Postwendend kam ein Päckchen von der Sennheiser PR-Abteilung. Von den Mitbewerbern die ich ebenfalls zu dem Thema angeschrieben habe, habe ich hingegen nicht mal eine Antwort per Mail erhalten.  Das fand ich ziemlich BOSE. 😉

IMG_1167Der Sennheiser MX 685 Sports sieht im Grunde wie ein normaler Ohrhörer aus. Auffällig ist der kleine Gummi Haken, der über den eigentlichen Hörer heraussteht. Dieser Gummi Haken ist beweglich im Schaft gelagert.

Das Geheimnis des „Slide-to-Fit In-Ear System“ ist so simpel wie genial. Mit diesem Gummihaken arretiert man den Hörer an der „Reling“ des Außenohrs. Da das menschliche Ohr in seiner Größe stark variieren kann, wurde der Haken beweglich ausgeführt.

Aber hält das denn? Das erste anprobieren ist noch etwas fummelig. Aber vor dem Spiegel kommt man schnell zu recht. Mit etwas Routine kann man den Ohrhörer dann auch schnell mit einer Hand justieren.

Kommen wir zum Test;

Erstes vorsichtiges hüpfen, -der Hörer hält-

Stärkeres hüpfen, – der Hörer hält-

Wildes kopfwackeln, -der Hörer hält-

Wildes headbangen, -ich bin erstaunt, der Hörer hält-

 

Wie sieht es beim Laufen aus?

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Im Einzelhandel werden die Sennheiser MX 685 für gut 50€ angeboten. Übers Internet sind die Hörer aber deutlich günstiger zu bekommen.

Der normale Lauf ist die kleinste Herausforderung für den MX 685, selbst auf einem wurzeligen Single Trail über Stock und Stein sitz der Hörer sicher im Ohr.

Die Hörer sitzen auf dem Ohr und nicht im Gehörgang, was ich sehr angenehm finde. So ist man (abhängig von der Lautstärke) nicht komplett von der Außenwelt abgeschlossen, sondern bekommt auch das Hupen des heranrasenden 12-Tonners noch mit.

Zur Klangqualität kann ich ansonsten wenig sagen, ich bin kein HiFi Junkie, ich tue mich da sehr schwer einen Unterschied zu anderen Kopfhörern festzustellen. Weder besser noch schlechter als andere Hörer. Kritiker des MX 685 bemängeln fehlende Bässe, das mag aber auch an den kastrierten MP3s liegen, die wir so hören. Ich finde den Klang  OK. Primär will ich ja nur während des Sports etwas Musik hören und keiner Oper lauschen.

Einzig eine Lautstärkenregelung am Kabel wäre noch schön, aber sonst ist der Sennheiser MX 685 Sport ein guter Sport Hörer, den ich jedem Musik-Läufer empfehlen kann.