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Meinen weihnachtlichen Badeausflug mit Volker hat mein Garmin FR 310XT nicht unbeschadet überstanden.  Er ging sprichwörtlich „über den Jordan“.  Schon direkt nach dem Lauf war ich etwas erstaunt über die durchschnittliche HF die der Garmin anzeigte. Eigentlich bin ich mit Volker ganz gemütlich gelaufen, aber der Garmin sprach da  eine ganz andere Sprache.  Eine durchschnittliche HF von 180 bpm  ließ  eher eine Temporunde vermuten.
Während ich abends auf das Christkind warte, blätterte ich mal die einzelnen Kilometer auf dem  Garmin durch. Bis Kilometer sechs war alles OK, dann aber ging der Puls  plötzlich durch die Decke. Spitzenwerte von 230 bpm werden da erreicht, im Durchschnitt pro km 210 – 218 bpm. -Boah- Ich bin zwar ein Hochpulser, aber das ist ja kurz vorm Kammerflimmern.  Da ich mich während des Laufes gut fühlte muss es wohl eine Fehlfunktion sein.  Kann ja mal vorkommen. Ist halt auch nur ein Computer, und die spinnen halt manchmal.
Der Pulsgurt stellte dann allerdings am nächsten Tag seine Funktion komplett ein.  Ist dann wohl die Batterie leer.  Klar, passende Batterien liegen natürlich in München. Ist aber auch egal, die nächsten Tage kann ich auch ohne Puls laufen, bin ja nicht im Training.

Wieder zurück in München wechselte ich die Batterie um festzustellen, dass es daran wohl  doch nicht liegen kann. Aus meinem reichhaltigen Vorrat  an CR2032 Knopfzellen versuche ich mehrere Exemplare. Aber Erfolg war mir keiner beschieden.


Ist ja wirklich seltsam, kann das wirklich mit der Kneippkur zusammenhängen? Mit SportTracks habe ich mir mal unseren Lauf genauer angeschaut. Und Tatsächlich, nachdem wir  durch die Hunte geplantscht sind fängt der Puls an zu spinnen.  Wie hängt das denn zusammen? Selbst wenn ich durch den Fluss geschwommen wäre, hätte das der Pulsgurt bzw. der Garmin doch aushalten müssen. Das Gerät ist doch Wasserdicht, es ist ja extra für den Triathlon Einsatz konzipiert, und da muss man ja bekanntermaßen auch mal ins Wasser.  Ich versteh‘s nicht. Was ist das?

Tachykard induzierter Kurzschluss durch planipes hypothermalis*?

So langsam frage ich mich, ob der Garmin FR 310XT wirklich ganz ausgereift ist.  Just letztes Jahr um diese Zeit wurde mein  erster FR 310 ins Elysium abberufen.  Damals streikte  erst die Anzeige, um dann schließlich komplett auszusteigen. Und das gerademal nach neun Monaten! Bin ich ein Power-User bei knapp 1900 Jahreskilometern? Wohl kaum! Aber OK, dass ein Gerät mal kaputt geht, kann ja mal passieren, aber zweimal innerhalb der Garantiezeit?   Vielleicht bin ich ja auch der „Timer-Killer“. (Das Wortspiel musste ich jetzt einfach nochmal bringen, *harhar,*  -Timer-Killer-, der Hammer… :-)).

Beim letzten Support Fall hatte ich mich telefonisch an Garmin gewandt. Um etwas Abwechslung in die Garantieabwicklung zu bringen wollte ich mal die online Möglichkeiten ausloten.  Weshalb man sich allerdings extra registrieren muss um eine Supportanfrage per Kontaktformular  stellen zu können, das verstehe ich nicht. Wie oft muss man sich denn da noch einloggen? Ich bin doch schon bei MyGarmin angemeldet, und mein Gerät ist auch registriert?

Donnerstags (OK, das war zwischen dem Jahr, da zählt die Reaktionszeit nicht!!!)  habe ich online mein Problem geschildert. Am Montag, also im neuen Jahr, erhalte ich dann eine Mail, ich solle das betreffende Zubehör einschicken, für die dafür benötigte RMA müsse ich aber noch meine Adresse angeben. Am Dienstag kam dann auch prompt die RMA-Nummer per Mail.  Mit der RMA  habe ich den ganzen Kram an Garmin geschickt. Ob ich jetzt nur den Pulsgurt, oder wirklich  alles hätte einschicken müssen weiß ich jetzt allerdings auch nicht genau. Laut RMA Schreiben ist der Pulsgurt Sensor defekt. Sitzt jetzt der Sensor im Garmin, oder ist das der Pulsgurt selbest. Ich bin verwirrt. Also schicken wir mal alles ein. Und wenn ich sage alles, dann meine ich ALLES. Noch Dienstagabend bringe ich mein Päckchen zur Post und ich hatte Glück, ich erlebte ausnahmsweise mal kein Post Albtraum, sondern kam gleich an die Reihe.

Wie ich bereits am Mittwochmittag von Garmin eine Mail erhielt, dass um 11:27 meine Lieferung eingegangen ist, war ich schon sehr überrascht. Noch überraschter war ich wie ich zwei Stunden  später die Mail erhalte, eine Warensendung sei auf dem Weg zu mir. Und Tatsächlich, am Donnerstag wurde bei den Nachbarn ein Päckchen für uns abgegeben. Der Inhalt: ein nigelanagelneuer Garmin FR 310XT. Da ich Donnerstagabend noch laufen wollte habe ich das Gerät gleich aufgeladen und dann wie gewohnt auf den Terrassentisch gelegt.

Aber nach gut einer halben Stunde hatte der Forerunner  noch immer keinen Satteliten gefunden. Hängt das mit dem Sturmtief Andrea zusammen das gerade über Deutschland hinweg gefegt war? Liegt‘s an der der dichten Wolkendecke? Egal, ich laufe erstmal ohne GPS, den Weg in den Olympiapark sollte ich mittlerweile ja auch blind finden können.

Freitag früh mache ich dann noch einen Versuch und lege das Gerät zur Ortung in den Garten. Aber zwei Stunden lang passiert nix. Ich bekomme bzgl. Satteliten überhaupt keinen Ausschlag. Mich wundert, dass das Gerät immer an der gleichen Stelle abbricht und von vorne anfängt die Satteliten zu suchen. Normalerweise kommt ja auch nach mehreren Minuten ohne Satteliten Kontakt die Meldung ob man sich in einem Gebäude befindet. Mein Garmin sucht sich aber den Wolf, ohne Erfolg allerdings.

Oh Mann, Ich will das Ding jetzt nicht nochmal einschicken. In meiner Verzweiflung beschließe ich einfach mal die neuste Firmware einzuspielen. Und Tatsächlich, der Garmin findet nach dem Update wieder einen Sattelliten und alles ist gut.  Aber normal ist das doch nicht.  Zumindest die Grundfunktionen sollte doch ein neues Gerät nach dem Auspacken drauf haben. Das ist ja so, wie wenn man ein neues Auto kauft und dann erst mal die Kerzen wechseln muss, damit  die Kiste überhaupt anspringt. Also meine Frau wäre daran verzweifelt.

Ich frage mich nun, wie lange es der Garmin diesmal tut. Im März 2012 läuft die Garantie für das ursprünglich gekaufte Gerät aus. Was ist dann? Ich befürchte ich muss spätestens in einem Jahr wieder an die Box, aber dann werde ich die Kosten wohl selber tragen müssen?

Mal sehen, was dann passiert, ich werde berichten.

Fazit: Die Garmin Geräte neigen aufgrund ihrer technischen Komplexität von Zeit zu Zeit zu  Fehlfunktionen. Der Kontakt zum Support funktioniert aber tadellos, sowohl telefonisch wie auch per Kontaktformular werden die Vorgänge zügig abgewickelt. Per Telefon geht es aber deutlich schneller.
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*  kalte Füße, wie der Hobby-Lateiner sagen würde

Das Jahr ist noch jung, und die guten Vorsätze sind noch nicht komplett über Bord geworfen. Ich startete am 4. Januar mein Laufjahr mit dem Trainingsplanauftakt  für das  Projekt „sub45“  (auf 10km).  Der zweite Lauf der Winterlaufserie am Sonntag passte da eher weniger ins Programm. Aber so ist das bei mir.  Ich setze mir im Jahr ein zwei Ziele auf die ich hinarbeiten will. Meist bin ich dann aber schon für diverse Läufe in der Umgebung angemeldet. Diese Läufe gilt es dann in die Vorbereitung einzubauen.
Am Sonntag kostete es mich denn noch einiges an Überwindung, das warme Bettchen mit dem nassen, schneematschigen und windigen Olympiapark zu tauschen.  Aber ein Läufer tut was ein Läufer tun  muss…

Also setzte ich mich um kurz vor halb elf joggend in Bewegung um in den Olympiapark zu kommen. Auf den ersten Meter fühlte ich mich noch erstaunlich leicht und beschwingt. Leider hielt das Gefühl nur bis zur ersten Ampel. Die Flasche Barolo vom Vorabend wirkt sich wohl doch nicht leistungssteigernd aus.  Ich drosselte das Tempo etwas, und zupple langsam weiter Richtung Olympiapark.

Auf dem Weg stelle ich mir die Frage, was ich heute eigentlich reißen  will? Habe ich Ziele? Wie war eigentlich mein Lauf letzes Jahr? –keine Ahnung-  Da lange Zeit  mein Ziel,  sub 50 auf 10km lautete, entschloss ich spontan 15km in sub 75 zu versuchen. Das ist sportlich, sollte aber zu schaffen sein (wäre da nicht der Kater).

Den Weg in den Olympiapark  patschte ich durch den Schneematsch, der noch auf den Gehwegen liegt. Im Park sind dann allerdings die Wege schon geräumt. Dennoch frage ich mich was ich mir da antue. Es regnet, es ist windig,  es ist einfach ungemütlich, es gibt bessere Bedingungen um 15 km zu laufen.  Wer tut sich das überhaupt an?  Ich glaube arg viel blöde sind da heute nicht am Start.

Mein Verdacht scheint sich zu bestätigen, als ich auf dem Cubertin Platz im Olympiapark ankomme, ist niemand da.  Einzig das Erdinger –Iglo Zelt das verlassen auf dem Platz steht. zeugt davon, dass hier was steigen soll, aber sonst ist hier keine Sau, und das gut 15 Minuten vor dem Start.

In der Olympiaschwimmhalle haben sich dann doch ein paar unverbesserlich zusammen gerottet und wärmen sich vor dem Start auf. Aber es war hier schon voller, jedenfalls beim Nikolauslauf im Dezember.  Ich würde jetzt eigentlich auch lieber im Bett liegen und noch etwas meinen Kater pflegen.

Meine Wechselklamotten und den Anorak schloss ich in einem Spint in der Olympiaschwimmhalle ein.  Blöd nur, dass auf dem Weg zum Spint, durch die aufgeheizte Schwimmhalle meine Schweißporen so richtig Vollgas gegeben und ich in kürzester Zeit patschnass bin. Also legte ich bereits vor dem Lauf die Wechselgarnitur an, sonst hole ich mir da draußen noch den Tod. Frisch gewickelt  begebe ich mich an den Start, ich war auch schon ein bisschen spät dran.  Am Start im Zuschauerbereich, der heute sehr spärlich besetzt war,  (Standen da sechs oder gar sieben Personen?) fiel mir eine Person ins Auge. Nein, keine Frau, sondern Henrik von den Running-Twins. Ich ging auf Ihn zu und sprach Ihn an,

„Hallo Henrik“,er schaut mich fragend an.

Ich stelle mich kurz vor…

„Hey, der –timekiller-“ begrüßt er mich.

Wir unterhalten uns kurz, Henrik kann verletzungsbedingt nicht an der Serie teilnehmen, es zeugt aber von großem Sportsgeist, heute im Park den Groupie zu geben und seine Lauffreunde anzufeuern.

Ich  muss zurück in die Startaufstellung, sonst laufen die ohne mich los.  Da ich beim ersten Lauf der Serie am Start böse ausgebremst wurde wollte ich es diesmal besser machen.  Die gesamte Startaufstellung musste dann zwar nochmal komplett umgestellt werden, aber ich konnte mich weithin günstig positionieren. Dann ging‘s  auch schon los.
Ich bin vom Start gut weg gekommen und achte schon  auf dem ersten Kilometer in der allgemeinen Euphorie nicht zu schnell zu werden und trat von Anfang auf die Bremse. Jede Sekunde die ich am Anfang zu schnell angehe, bekomme ich sonst wieder hinten raus dreifach drauf gepackt. Dennoch verzeichne ich au f den ersten Kilometer 4:31 min/km. Langsamer ging‘s nicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass es auf den ersten Kilometer auf der Strecke etwas den Berg runter geht. Die nachfolgenden Kilometer kann ich mich immer knapp unter 5:00 min/km halten.

Bei der Winterlauserie ist Rundenlaufen angesagt, heute stehen 3 x 5km auf dem Programm.  Das Tempo konstant zu halten ist mein Plan, vielleicht gelingt mir dann auch das Kunststück auf der letzten Runde etwas zuzulegen.
Die erste 5km Runde läuft ganz ordentlich. Auf dem Abschnitt entlang des Olympiasees weht uns aber ein  eisiger Wind entgegen, ansonsten gilt es den größten Pfützen auszuweichen.  Die zweite Runde gilt es durchzuhalten, der Wind auf der Seegeraden ist stärker geworden, oder schwinden da etwa meine  Kräfte? In der dritten Runde kann ich dann tatsächlich noch ein kleines Schäufelchen drauf legen, möglicher weise liegt‘s aber auch daran, dass ich nun geradewegs durch die Pfützen patsche.   Hendrik steht währenddessen mit einer handvoll Zuschauern auf der zugigen  Seebrücke  und feuert die Läufer an.

Auf dem letzten Kilometer, ich passiere gerade das 14 km Schild, schiele ich  auf die Uhr: 1:08!  Wenn ich jetzt Gas gebe könnte eine 1:12 rausspringen, das könnte dann sogar eine neue PB sein. Ich zünde  daher diesmal schon früh  die –timekiller- Rakete und stürme die beiden letzten Steigungen zum  Olympiastadion hoch, meine Oberschenkel  jubilieren. Vom Stadion aus geht es nur noch bergab. Zeit für den Nachbrenner, meine Wade findet das nicht so witzig und überlegt kurz vor dem Ziel noch zu krampfen.

Mit 1:12:47 gehe ich etwas wackelig  über die Matte.  Zuhause stelle ich zufrieden fest, dass das eine neue PB für 15km bedeutet.

Henrik steht im Ziel und klatsch mich ab (erwähnte ich schon den Sportsgeist?).  Ich treffe Ihn später noch in der Halle und wir unterhalten uns nett.  Bei der Gelegenheit darf ich ein paar  Laufbekannte von Ihm kennen lernen. Die Laufen zwar alle in einer anderen Liga,  aber Zeiten werden überhaupt nicht thematisiert, es zählen die Erlebnisse.  Man versteht sich, schließlich frönt man dem selben Hobby. Ich glaube von der Gattung Läufer gibt es gar keine blöden Exemplare, oder?

In der Halle werden isotonische Getränke, alkoholfreies Weißbier, Kuchen und Lebkuchen gereicht. Ich finde Lebkuchen verliert nach Silvester irgendwie an Geschmack.  Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man Lebkuchen nicht zusammen mit Weißbier einnehmen sollte. Das ist echt whäää…

Irgendwann war dann auch genug gequatscht, ich holte meine Sachen aus dem Spint und lief wieder gen Heimat, aber diesmal wirklich gemütlich.

Als ich spät abends zuhause die Ergebnisse studiere stelle ich fest, dass der 15km Lauf doch gar nicht so schlecht besucht war wie ich zunächst angenommen hatte, letzes Jahr war genau einer mehr am Start. Und dieses Jahr waren doch auch wieder 450 Läufer.

Was sind wir Läufer nur für harte Jungs und Mädels.

Weihnachten ging‘s wieder mit der Familie nach Oldenburg. Mein Aufruf, vor Weihnachten nicht mehr die Welt retten zu wollen, fruchtete bei mir selbst nicht so ganz, so kamen wir Freitag abends erst gegen sieben Uhr los, schließlich musste ich ja auch noch nach der Arbeit eine Runde im Park drehen, um für die Fahrt die nötige Frische zu tanken.

In bester –timekiller- Manier brackerte ich dann in knapp 6 Stunden die 800 km nach Oldenburg. Blöderweise wird meine Fahrt wohl in der „Flensburg Challenge“ gewertet. In regelmäßigen Abständen nehme ich seit Jahren, an diesem Wettbewerb teil. Früher in den  unterschiedlichsten Disziplinen,  in den letzten  Jahren jedoch nur noch auf der Langstrecke.  Möglicherweise werden meine Bemühungen endlich belohnt und ich darf in 2012 zur Belohnung, mehr laufen als mir lieb ist. Naja, fürs neue Jahr habe ich mir ja ohnehin vorgenommen wieder etwas mehr zu laufen.  Als Entschuldigung möchte ich anfügen,  dass ich für den 24.12. einen engen Zeitplan hatte, da konnte ich unmöglich  bis Mittags im Bett liegen bleiben. Samstag Vormittag, also am Heiligenmorgen, wollte ich mir noch für Weihnachten mein (norddeutsches) Lieblingsbier besorgen. Das Kräusen Pils von Haake Beck, -ein naturtrübes Pils-. Wie ich in der Getränkehandlung nach längerem Suchen nicht fündig wurde und nachfragte, ob denn kein Kräusen mehr da sei, meinte das Fachpersonal nur trocken: Kräusen? In der Flasche? Nee, das wird ja schon seit mindestens 3 Jahren nur noch in Fässern produziert? Aha, dann eben ein Jever. Ich frage mich nur aus welchen Beständen mein Schwiegervater mich im letzten Jahr noch beglückt hat?

Als weiterer Programmpunkt stand mein Lauf mit Volker dem Deichläufer auf dem Programm. Und den Lauf wollte ich nun wirklich nicht verpassen, da konnte auch der ungewöhnliche Termin am 24.12. nix dran ändern. Meine Frau war zwar etwas verwundert dass ich am Heiligennachmittag noch unbedingt einen Läufer aus dem Internet in Oldenburg treffen muss, aber meine Frau ist ja Kummer gewohnt.

Wie ich kurz nach halb zwei mit dem Auto aufbrach, schien noch die Sonne und ich freute mich auf einen schönen Lauf. Während der zwanzig minütigen Fahrt nach Oldenburg verdunkelte sich jedoch der Himmel immer mehr und kurz von zwei schüttete es aus Kübeln. -Na, Prima, den Lauf können wir uns ja von der Backe putzen…-

Doch Punkt Zwei hört der Regen auf und der Himmel reißt wieder auf. Na, wenn das kein Zeichen ist. Wenn wir Glück haben, bleiben wir heute sogar trocken.  Doch es sollte anders kommen…

Ich hole Volker ab, gemeinsam ziehen wir los und sind von Anfang an tief ins Gespräch vertieft. Es ist schon sehr erstaunlich, ich habe diesen Menschen noch nie gesehen, und trotzdem ist man sich von Anfang an vertraut, es ist als ob man einen alten Freund treffen würde.

Volker zeigt mir sein Revier, es geht zu den Bornhorster Wiesen. Nach ca. 7 km sagt Volker plötzlich, „Oha, das hab ich so ja noch nie gesehen, da läuft ja die Hunte über den Deich, da müssten wir eigentlich lang. Kurz darauf  endet unser  Weg an einem See.

Alle Bilder sind von Volker, weitere tolle Bilder zu dem Lauf gibts direkt seinem Blog

„Ich laufe da sonst immer durch, wenn es da so ein bisschen über den Deich suppt.“ sagt Volker. Zweifelnd prüfe ich die Wassertiefe und die Temperatur. -Naja, ich würde dann mal die Schuhe ausziehen, die bekomme ich sonst in den nächsten Tagen nicht mehr trocken-. Bei der tiefstehenden Sonne ist nicht auszumachen wieweit der Weg überflutet ist, in der Mitte des Deiches steht ein Radfahrer und macht Fotos.

Volker zeigt sich solidarisch und zieht auch die Schuhe aus. Ich kremple noch die Hosen hoch und stampfe dann vorsichtig ins Nass.

-timekiller- geht übers Wasser

–KALT-, mein Atem stockt,  tapfer stapfe ich weiter, Volker plantscht munter neben mir, und meint,  „Ach, ist ja gar nicht so kalt“. Nun, was will man von einem erwarten, der bei Wind und Wetter mit der kurzen Tight unterwegs ist. Noch unangenehmer ist aber der grobe Asphalt der unsere zarten Sohlen malträtiert.

...und der fuhr drüber.

Ich schaue dass ich Land gewinne, während Volker noch mehrere Fotostopps einbaut, Ihm scheint die Kälte überhaupt nix auszumachen, -sind schon harte Jungs diese Niedersachsen-.  An der tiefsten Stelle geht mir das Wasser bis weit über den Knöchel, mittlerweile haben wir den Radfahrer erreicht, der mit hochgezogenen Füßen an einem Weidepfosten lehnt. Er blickt uns zweifelnd an, wie wir barfuß, mit den Schuhen in der Hand, über den Deich gerudert kommen.

Von hier aus ist  zu sehen, dass der Weg auf einem wesentlich längeren Stück überflutet ist als ursprünglich angenommen. Naja, umdrehen wäre jetzt auch doof, so waten wir gut 500 Meter durch die Hunte und können dann endlich wieder unsere nassen Eisbeine in die wärmenden Socken stopfen und wieder in die bequemen Schuhe schlüpfen.

-Ahhhh, tut das gut-

Nach kurzer Zeit habe ich das Gefühl man hat mir kochendes Wasser in den Schuh gekippt.  Meine Eisbeine verwandeln sich zu Grillhaxen, die Füße glühen, und die Sohlen erst…!!!

Wir setzen unsere Runde durch eine  atemberaubende Landschaft fort. Das schöne, neben der Landschaft, die in Norddeutschland ja eher flach ausfällt, ist  der unendlich weite Horizont mit seinen gigantischen Wolken.

Wir erreichen nach 15 km wieder unseren Ausgangspunkt. Ich bin erstaunt, wie schnell die gut eineinhalb Stunden verflogen sind. Ich hätte noch ewig weiter laufen können, das war wirklich ein toller Lauf, Volker!

Da es noch so viel zu erzählen gibt, verabredeten wir uns am zweiten Weihnachtsfeiertag für einen weiteren gemeinsamen Lauf, vorausgesetzt  eine Lungenentzündung bliebt uns erspart.

Da ich die Woche vor Weihnachten nicht zum Laufen gekommen bin, wollte ich wenigstens bis Silvester regelmäßig laufen, so zog ich auch am ersten Feiertag los.  Ein schöner Lauf über 13 km bei fast frühlingshaften Temperaturen sprang dabei heraus.

Montag früh holte mich dann Volker zu unserem zweiten Lauf ab. Meine Frau war sichtlich erleichtert, dass meine Internet Bekanntschaft tatsächlich existiert und dann auch noch männlich ist. Weitere 11 km sind wir dann gemeinsam gelaufen, und sind diesmal auch komplett trocken geblieben, wir mussten lediglich im Wald etwas um die Pfützen herum hopsen.

Dienstags bin ich dann, nach einer ausgedehnten Shoppingtour in Oldenburg (inkl. zwei große Kräusen im Strohhalm,  um meine Shoppinglaune  anzufachen) noch 8 km in der Dunkelheit gelaufen. Da musste ich feststellen, dass es auf dem Land abends dann doch so richtig dunkel wird. Um auf den Radwegen zwischen Wardenburg  und Littel nicht übersehen zu werden habe ich mir zur Sicherheit mal lieber die Notfallweste aus meinem Auto übergeworfen. -tres chick-

Mittwochs ging‘s dann bei Helligkeit entlang der Lethe nach Wardenburg, durch den Ort hindurch, über den Tillyhügel (ein 11 Meter hoher Sandhaufen) und dann um den angrenzenden Tilly See herum.

Wie das bei mir so üblich ist, stand ich plötzlich vor einem Gatter, das mir den Weg versperrte. Ich dachte mir nix groß dabei und bin drübergestiegen und habe meinen Weg um den See auf dem Huntedeich fortgesetzt. Wenig später erschloss sich mir jedoch die Sinnhaftigkeit des Gatters. Ich befand mich  mitten auf einer Schafweide. Na jetzt wird’s spannend, wie die Kollegen auf den neuen Artgenossen reagieren. Ich drosselte mein Tempo, um die Tiere nicht zu erschrecken, schließlich hatte ich keine Lust so ein Wollknäuel aus dem Bach zu fischen. Vorsichtig bahne ich mir den Weg durch die blökende Schaar.  Ich erreiche das nächste Gatter, ohne dass ich vom Schäfer bzw. dessen Schäferhund gestellt werde. Wie ich gerade über das Gatter steige kommt ausgerechnet in dem Moment eine Joggerin des Weges. Hier prangt auch ein großes Schild, dass man bei Weidebetrieb den Deich nicht betreten soll. –Peinlich, Peinlich-  Gut, dass ich heute das „Running-Twin Cap“ aus der Florena Adventsabenteuerkiste trug und nicht das „-timekiller- T-Shirt“, -Höhö-.

Ich spiele die „ich-bin-nicht-von-hier“ Karte aus, und frage in breitestem Schwäbisch, wie es zurück nach Wardenburg geht. Na, wenn das nicht über meinen Fauxpas hinwegtäuscht, dann weiß ich auch nicht.

Es funktionierte, nachdem ich mein Anliegen ins Hochdeutsch übersetzte, liefen  wir ein Stück gemeinsam und unterhielten uns ganz nett, nach gut einem Kilometer trennen sich aber unsere Wege schon wieder, die Dame weist mir den Weg nach Wardenburg, und biegt selbst  Richtung  Oldenburg ab.

Abends ging es dann wieder zurück nach München. Diesmal vorschriftsmäßig mit 80km/h durch die unzähligen Baustellen.-schnarch-

Mein Vorhaben, bis Silvester täglich zu laufen konnte ich dann leider doch nicht durchziehen, und so beendete ich nach 6 Tagen meinen Weihnachtsstreak. Durch die Lauferei der vergangen Tage mit rund 80 km habe ich mir wohl links einen Fersensporn zugezogen. Deshalb schonte ich mich am Donnerstag und  bin am Freitag lieber mit der Kleinen zum Skifahren gefahren.

Den Silvesterlauf  ließ ich dann auch sausen. Ursprünglich wollte ich ja in Rastatt beim RSG-Ried an den Start gehen.  OK, ist jetzt nicht unmittelbar in der Nähe des Olympiaparks, wo ich ja sonst meine Läufe zu bestreiten pflege 😉 aber die Gattin wünschte dieses Jahr  Silvester bei Freundin in der Nähe von Kehl zu verbringen, so mussten halt  Alternativen her (Danke der Regenrennerin Anja für den Tipp).  Da aber die Strecke von Offenburg bis Rastatt derzeit praktisch eine 60 kilometerlange Baustelle  ist, ließ ich den Lauf dann doch sausen. Ich hatte nach meiner Tour de Deutschland einfach keinen Bock mehr auf Autofahren.  Ich bin dann stattdessen am Samstag  20 km von Goldscheuer nach Straßburg  und zurück gelaufen. Und das auch nur um mein Jahrespensum von 1900 Kilometern voll zu bekommen. Ist das bescheuert?  Läufer machen sowas halt. Ich kanns nicht ändern.

Und bei  meinem letzten Lauf in 2011 wurde ich weder nass, noch kreuzten Tiere meinen Weg  und verlaufen habe ich mich auch nicht, wenn das mal kein gutes Zeichen für 2012 ist.

In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lesern, meinen virtuellen sowie den realen Freunden und  Ex-Nachbarn ein verletzungsfreies Jahr 2012.

während die Blog-Kollegen schon den Jahresrückblick schreiben bin ich hier noch voll am rödeln. Unglaublich was dieses Jahr noch alles erledigt gehört.
Da die meisten, nächste Woche die Füße hochlegen, komprimiert sich alles in den letzten Tagen vor Weihnachten…

Daher mein Aufruf an alle, die jetzt noch arbeiten müssen:

GEHT NACH HAUSE,

Ihr wisst schon, das ist da, wo Euer Fernseher steht. Nein, ich meine nicht Eure Kneipe. Geht zu Euren Lieben und schaltet einfach mal einen Gang zurück.

Jetzt sofort!

Was jetzt nicht erledigt ist muss halt warten, nu is einfach mal Ruh…

Ruh is

Ruh is

Ich wünsche Euch allen, schöne und vor allem RUHIGE Weihnachten.

Euer

–timekiller–

Wer einen Läufer kennt, und diesen zu Weihnachten beschenken mag, tut sich oft schwer. Es gibt ja nix was ein ambitionierter Läufer nicht schon hat. Die Satteliten gestützte Pulsuhr gehört mittlerweile  zur Grundausstattung,  die hightec Klamotten verstopfen schon den Kleiderschrank und an Literatur mangelt es dem  Läufer ohnehin nicht.

Für diejenigen, die sich in Ihrem Geschenkedrang nicht bremsen lassen und  noch eins drauf setzen wollen, für die habe ich jetzt den ultimativen Geschenketipp:

Der Startnummern Locher

Der formschöne Einloch-Locher, ermöglicht durch seine  platzsparende „mobile“ Ausführung  auch das „Outdoorperforating“. Dieses präzisons Stanzgerät gehört in jede Wettkampfausrüstung.

Hier ein Auszug der Features:

  • Macht voll runde Löcher
  • wasserdicht
  • Outdoor  geeignet
  • Linkshand kompatibel
  • ansprechende Farben
  • Vorratsbehälter für Siegesfeier-konfetti
  • Passend für alle gängigen Startnummernbänder
  • Multipler Einsatz: Kann auch zum Entwerten von Tickets, Fahrkarten und Sparbüchern eingesetzt werden, sowie zum Piercing.

Ist nicht im Handel erhältlich, sondern nur im –timekiller- SHOP

Jetzt bestellen, für nur läppische: 17,95€

15,00€ davon gehen direkt an die timekiller-Stiftung*.

Na? Merkt Ihr schon wie das „habenwill“ Gefühl langsam von Euch Besitz ergreift.

Also, jetzt schnell zugreifen, gleich hier im –timekiller- Online-Shop.

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* Mit dem Spendenerlös unterstützen wir die Aktion

„mit Zaster gegen Kopfsteinpflaster“

Damit wird der Gipfelweg zum Olympiaberg aspaltiert, bevor ich mir da noch nächtens die Haxen breche.

Normalerweise bleibe ich meinen Laufrevieren  treu,  die liegen alle vor der Haustüre, denn ich mag nicht extra das Auto bemühen, nur um eine Stunde laufen zu können. Am Donnerstagabend habe ich mal eine Ausnahme gemacht.

Die Running-Twins haben  sich auch von Florena-Anja umgarnen lassen und am Mittwoch  im Rahmen der Florena  Weihnachsaktion  eine „Abenteuer Adventskiste“  in München und Berlin versteckt.

Wie ich Donnerstagnachmittag während einer ruhigen Minute mal meine Laufblog-Favoriten abgeklappert habe, lese ich, dass die Kiste im Münchner Westpark wohl noch auf einen Finder wartet.

-Kannst ja zur Abwechslung auch mal im Westpark laufen, vielleicht findste ja was, schießt es mir durch den Kopf, nicht dass Henrik noch wegen Umweltverschmutzung belangt wird 😉 -.

So setzte ich mich um 21:00 Uhr ins Auto und fuhr zum Westpark. Henrik beschrieb den Weg zwar von der anderen Seite, aber da man an der Rudi-Sedlmayer Halle besser parken kann, wollte ich seine Route von hinten ablaufen.

An der Halle, begab ich mich gleich auf den Pfad, der auf den beschriebenen Höhenrücken führt. Der Pfad lag jedoch in absoluter Dunkelheit, sodaß ich zurück zum Auto bin, um noch eine Lampe zu holen, nicht dass ich mir wegen so einer albernen Kiste  noch die Haxen breche.  Was ich jedoch mit der Kiste anfangen sollte, wenn ich sie finden sollte, darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die Bilder im Internet lassen ja eher eine größere Kiste vermuten. 10 km mit einer Holzkiste unterm Arm ist dann  sicherlich kein Spaß, aber meine Sorge sollte unbegründet sein, denn schon, bei der ersten Sitzgruppe wurde ich fündig. Hinter einer Drahtbank, unter einem ungewönhlich hohen Laubhaufen lugte ein Eck einer Holzkiste hervor. –na also, kommt der timekiller auch noch in den Genuss der Männerkosmetica-.

Da ich vom Fundort sogar noch mein Auto sehe konnte, bin ich flux wieder umgedreht, habe die Kiste im Auto verstaut, und bin anschließend noch 10km kreuz und quer durch den Westpark gelaufen, dann allerdings auf beleuchteten Wegen. Das nächste mal dass ich hier laufen werde wird vermutlich im Frühjahr 2012 beim nächsten Westparklauf sein.

So, ich geh jetzt mal Duschen dazu werde ich natürlich das neue „Florena Duschgel mit BIO-Aloe Vera“ benutzen, danach werde ich mich  mit Hilfe des „Florena Sensitive Rasierschaums“ rasieren, und anschließend mein zerschnittenes Gesicht mit „Florena Sensitive After Shave Balsam“ pflegen. Die „LSF Anti Age Gesichtspflege Creme“ lasse ich mal lieber weg, sonst muss ich womöglich nächstes Jahr in der M30 Altersklasse starten. Die „Florena Handcreme mit Bio-Aloe Vera“ hat sich gleich meine Frau unter den Nagel gerissen, damit sie zarte Hände hat um den –timekiller- zu streicheln.

Die Süßigkeiten in der Kiste hat  meine Tochter kassiert, allerdings erst heute früh, gestern abend, als Vati um  22:30 Uhr von der Jagd kam, schlief sie natürlich schon.

Ach ja, bei meinem nächsten Lauf bin ich neu bemützt, und zwar mit  der neuen RunningTwins-LaufCap.

Euer Pfad- und Schatzfinder

–timekiller-

folgender Wunschzettel fiel mir soeben aus einem Kinderstiefel entgegen…

Auf den Blogs die ich regelmäßig lese, tut sich momentan nicht viel. Klar, die spannenden Wettkämpfe sind vorbei, nun wird,  entweder  im Nebel rumgerannt, oder es wird irgend ein Brooks Produkt getestet.

–STÖHN–

Auf meiner Suche nach Frischfleisch bin ich auf den Blog von Laufknigge und Laufrotte gestoßen. Beide haben sich großes vorgenommen. Sie haben sich gegenseitig überredet und  für den Bonner Postbank Halbmarathon nächstes Frühjahr angemeldet und berichten nun abwechselnd in Ihrem Laufblog „Aus der Puste“ über Ihre Vorbereitung.

Das ist jetzt nix bahnbrechend neues, das haben die meisten von uns Amateurläufern auf ähnliche weise auch durchlebt, aber es ist doch  immer wieder schön zu lesen, vor allem wenn es so  amüsant aufbereitet ist.

Daher hier mein Lesebefehl…  <KLICK>

Es ist seltsam, Augenblicke liegen so dicht beieinander, aber Sie könnten gegensätzlicher nicht sein.

Gut zwei Wochen ist es jetzt her, dass ich den München Marathon gefinisht habe.  Mit dem Zeitpunkt des Überquerens der Ziellinie, setzte sich unbemerkt ein Prozess in Gang, der mich innerhalb einer viertel Stunde verwandeln sollte. Von der Krönung der Schöpfung, so fühlte ich mich jedenfalls, verwandelte ich mich zurück zu, zu, ???, was hat keine Knie, und bewegt sich langsam? … -hm-

Ich mutierte vom Athleten, wobei dabei offenbar einige Evolutionsstufen und Gattungen übersprungen wurden, direkt zur Schnecke.

Die Metamorphose war bereits abgeschlossen, als ich noch auf dem Rasen des Olympiastadions lag. Das Adrenalin, das die letzten vier Stunden durch meine Adern sprudelte, und die Schmerzen betäubte, muss mit den zwei Weißbieren förmlich aus meinem Körper geschwemmt und  im Rasen der Arena versickert sein. Das Aufstehen viel mir schon sichtlich schwer. Ich konnte nicht einfach aufstehen, ich wälzte mich  wie eine Robbe zur Seite (noch ein Kriechtier), um dann auf alle Viere zu kommen, um mich dann unter Schmerzen langsam aufzurichten. Gemächlich bewegte ich mich Richtung Ausgang, den der Veranstalter in Form einer steilen Stadiontreppe gestaltet hatte.

An einer Verpflegungsstation holte ich mir noch zwei Brezen. Hunger hatte ich keinen, ich leckte lediglich das Salz vom Gebäck, um während des  Aufstiegs nicht durch Muskelkrämpfe gepeinigt zu werden. Stufe für Stufe erklomm ich den Rand der Salatschüssel.

Ich war nicht der Einzige, der mit der Treppe zu kämpfen hatte, gestandene Mannsbilder saßen mit Tränen in den Augen auf den Stufen und pressten Ihre krampfenden Gliedmaßen gegen Geländer und Pfosten.

-Welch Ironie, da rennt man um ganz München, und scheitert dann an einer Treppe-.

Treppen sollten auch in den nächsten Tagen meine ganz persönliche Herausforderung sein.

An der Kleiderbeutelausgabe angekommen, blickte ich mich um, ob der Veranstalter vielleicht Zivis bereitgestellt hatte, die mir beim Umkleiden behilflich sein könnten, aber da war niemand der mir in die Trainingshose geholfen hätte.

Zuhause angekommen, hatte meine Familie Gnade mit mir, es stand kein Ausflug in die Berge auf dem Programm und ich brauchte mich auch nicht an der Gestaltung des Sonntagnachmittags zu beteiligen. Ich legte mich einfach nur ins Bett und wollte etwas Schlafen, hatte ich ja die letzte Nacht damit zugebracht mir Horrorszenarien auszumalen wie ich mit wehenden Fahnen beim München Marathon unter gehen werde.

Aber auch am Nachmittag konnte ich nicht schlafen, vor lauter Schmerzen lag ich wach und wusste nicht wie ich mich hinlegen sollte.

Für den nächsten Tag, rechnete ich zudem mit einem höllischen Muskelkater, aber da war nix. Möglich, dass die  Schmerzen im Knie die restlichen Schmerzen in den Beinen überdeckt haben. Sowas soll ja vorkommen.  Ich konnte jedenfalls zwei Tage keine Treppen laufen, was in unserem Eichhörnchenhaus etwas problematisch ist. In München wird angesichts der horrenden  Quadratmeterpreisen die Wohnfläche einfach übereinander gestapelt, mit dem Ergebnis, dass wir sozusagen in einem „Treppenhaus“ wohnen. Da überlegt man sich in seinem ramponierten Zustand gut, ob man mal eben in den Keller geht, um sich noch ein Bier zu holen…

Die folgenden zwei Tage nutzte ich rege das Angebot von Aufzügen und Fahrtreppen.  Ab Mittwoch konnte ich mich wieder wie gewohnt bewegen ohne bei  jedem Schritt zu stöhnen. Am Samstag gönnte ich mir dann wieder die erste Laufeinheit über 9km, nur die Wade zwickte dabei noch ein wenig.

Im Grunde rechnete ich jedoch in der „Woche danach“, mit wesentlich schwerwiegenderen körperlichen Ausfällen, ich rechnete damit, zumindest müde, bzw. groggy zu sein, aber da war nix, ich sprühte förmlich vor Energie.

Diese Energie wurde dankbar von meiner Arbeit aufgesogen. Wie ein Tsunami brach ab Montag die Arbeit über mich herein. Aber es war kein Problem ich lächelte und nahm die Aufgaben an. Drohte die  Arbeit auszugehen nahm ich Dinge in Angriff die ich schon lange vor mir herschob.

Ein Teil der Energie konnte ich auch in den Freizeitsektor retten. Meine Frau zweifelt jedoch nun ernsthaft  an meiner Zurechnungsfähigkeit und spielt mit dem Gedanken mich Entmündigen zu lassen. Als ich letztens zum Einkaufen geschickt wurde, da eine Zutat zum Geburtstagskuchen der Tochter fehlte, kehrte ich vom Discounter mit einer Gitarre zurück. „War im Angebt, ich wollte schon immer mal Gitarre lernen“ strahlte ich.

Bis auf weiteres, bekomme ich nun, nur noch abgezähltes Geld mit zum Einkaufen, und zu Metro darf ich eh schon lange nicht mehr alleine …

Ja, enttäuschend, ist mein Oktober WIKIO Ranking. Platz 30! und das bei stetig zunehmenden Zugriffszahlen, pah!…

Vielleicht muss ich doch noch mit Twitter und Co anfangen, sonst wir das nix mit meiner Laufkolumne bei Runner’s World 😉

So, und nun zu meinem Marathon 😀 😀 😀  .

Die Nachricht hat ja schon die Runde gemacht… Ja, die 3 steht, ich habe den Münchenmarathon in3:57:51 gefinisht! Jeah !!!  Ich muss mich hier allerdings auf die Mails meiner Leser verlassen, da ich selbst noch nicht bis zur Ergebnisseite durchgedrungen bin, der Server scheint jetzt vor dem „Tatort“ wohl etwas überlastet zu sein.

Erste Glückwunschmails und Kommentare sind bei mir bereits 14:16 eingegangen, da lag ich noch pumpend auf dem Rasen des Olympiastadions, und stellte mir ernsthaft die Frage wie ich nach meinen zwei Weissbieren die verflucht steile Stadiontreppe hochkommen soll.

Einen ausführlichen Bericht gibts dann vorraussichtlich ab mitte der Woche.

Euer -timekiller-